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Oktoberfest in München: Diese Begriffe muss man kennen

Auftakt zum Oktoberfest am 16.09.2017 in Muenchen (Bayern). Besucher in Trachten warten im Paulaner-Festzelt auf ihr erstes Bier. (KEYSTONE/DPA/Sven Hoppe)
Auftakt zum Oktoberfest 2017. Nachdem das Münchner Volksfest im vergangenen Jahr wegen der Corona-Pandemie abgesagt wurde, soll es heuer stattfinden.archivBild: DPA

Von Anstich über Noagerl bis Xuffa – diese Oktoberfest-Begriffe solltest du kennen

Gspusi? Italiener-Wochenende? Das Oktoberfest in München ist eine eigene Welt – mit spezieller Sprache und eigenen Gebräuchen. Hier gibts Wissen rund um die Wiesn von A bis Z.
17.09.2022, 15:12
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Ein Artikel von
t-online

Das Oktoberfest beginnt mit dem Anstich. Aber wann ist Zapfenstreich? Ein Wiesn-ABC – zum 186. Münchner Oktoberfest vom 17. September bis 3. Oktober 2022:

A wie Anstich

Um Punkt 12.00 Uhr sticht der Münchner Oberbürgermeister am ersten Wiesn-Samstag in der Anzapfboxe im Schottenhamel-Zelt das erste Fass an und ruft: «O'zapft is!»

B wie Bier und Brezn

Bilden eine Art Corporate Identity des Festes. Kein Wiesn-Plakat kommt ohne Bilder von Brezn und Bierkrügen aus.

C wie Camping

Ein Hotspot ist während des Festes der Campingplatz in Thalkirchen. Vorzugsweise Australier leben dort in Zelten. In Campern kommen die Italiener, sie parken gern nah am Festgelände.

D wie Dirndl

Gibt es billig rund ums Festgelände. Mit Landhausmode hatte der Trachtenhype begonnen und über untraditionelle Minidirndl zuletzt zu einem etwas gehobeneren Stil geführt. Insider meinen allerdings: Die Pracht der Tracht verblasst langsam wieder.

E wie Essen

Wagenladungen davon werden verzehrt. 124 Ochsen (2018: 124) und 29 Kälber (2018: 27), tausende Bratwürste – auch vegan – und mehrere Tonnen gebrannte Mandeln wurden von 6.3 Millionen hungrigen Gäste im Jahr 2019 verspeist.

F wie Flirten

Flirten gehört zur Wiesn wie Brezn, Bier und Blasmusik.

G wie Gspusi

Klappt es mit dem Flirten, hat man – für mindestens einen Abend – ein Gspusi.

H wie Hügel

Im Winter fahren Kinder mit dem Schlitten hinunter, zur Wiesn-Zeit geht es auf dem Hügel hinter den Zelten nicht gerade jugendfrei zu. Paare kommen sich näher, Wiesngäste erleichtern ihre Blase oder ihren Magen, manche schlafen dort ihren Rausch aus. Mit verstärkten Kontrollen ist hier allerdings mehr Ordnung eingekehrt.

I wie Italiener-Wochenende

Das mittlere der drei Wiesn-Wochenenden gilt traditionell als besucherstärkstes – und Zehntausende italienische Gäste tragen ihren Teil dazu bei.

J wie Jubel

Er brandet auf, wenn der Oberbürgermeister das erste Fass angezapft hat und das Bier endlich in Strömen fliesst.

K wie Käferzelt

Hier knutschten die Effenbergs, und zum traditionellen Wiesn-Besuch des FC Bayern bringen die Spieler ihre Frauen mit. Das nach der Wirtsfamilie Käfer benannte Zelt am Ende der Bierstrasse ist nobel und das Promi-Zelt Nummer eins.

L wie Lebkuchenherz

Spatzl, Mausi oder der schlichte «Gruss vom Oktoberfest» – wer ohne Lebkuchenherz von der Wiesn nach Hause geht, ist selbst schuld.

Das laut den Organisatoren grösste Volksfest der Welt hat auch ein neues Logo, wie du im Video erfährst:

M wie Mass

Die Mass ist weiblich und sie wird mit kurzem a und scharfem s gesprochen. Wer «ein Maaass Bier» bestellt, outet sich sofort als Zugroaster. 6.3 Millionen Gäste tranken 2019 7.3 Millionen Mass Bier.

N wie Noagerl

Der unappetitliche Rest in der Mass heisst Noagerl und teilt die Welt in drei Typen von Trinkern: Die, die auf den letzten Schluck verzichten, die, die ihn trinken, und die, die ihn gleich in die nächste Mass kippen.

O wie Öffnungszeit

Kompliziert. Ab 9.00 Uhr dürfen Gäste aufs Festgelände. Der Bierausschank beginnt an Wochenenden um 9.00, unter der Woche um 10.00 Uhr. Fahrgeschäfte machen um 10 Uhr auf. Schluss mit Musik und Bier ist je nach Zelt zwischen 22.30 Uhr und 0.30 Uhr, bei den Schaustellern endet der Betreib zwischen 23.30 und 24.00 Uhr.

P wie Prosit der Gemütlichkeit

Es ist der Wiesn-Gassenhauer schlechthin. Wenn er ertönt, heisst es: Hoch die Krüge und gsuffa.

Q wie Quiz

Bist du fit für die Wiesn? Sprichst du Bayerisch? Vor dem Fest kursieren allerlei Fragebögen, wobei das Abschneiden bei den Tests keinerlei Konsequenz für den Wiesnbesuch hat.

R wie Reservierung

Sie ist an sich kostenfrei, die meisten Zelte verlangen aber den Kauf von Verzehrgutscheinen, etwa für zwei Mass Bier und ein Hendl. Im Internet werden Reservierungen aber zu astronomischen Preisen gehandelt, 3300 Euro für einen Zehnertisch kann man loswerden.

S wie Sicherheit

Alljährlich wird das Sicherheitskonzept angepasst. Seit 2016 sind Taschen und Rucksäcke mit mehr als drei Litern Volumen verboten. Das Festgelände ist eingezäunt. Ordner kontrollieren Besucher an den Eingängen. Seit 2018 gibt es Super-Recogniser, die das Oktoberfest sicherer machen sollen, da sie sich Gesichter aussergewöhnlich gut einprägen können.

T wie Terrorsorgen

Sie erreichten die Wiesn 2009. Das Terrornetzwerk Al Kaida hatte in einem Drohvideo den Haupteingang des Volksfestes gezeigt. Poller und Betonsperren wurden damals als Schutz vor Angriffen mit Autos installiert. Damals allerdings dachte man an Autobomben. Heute gilt die Sorge auch Lastwagen und Amokläufern ohne Sprengstoff.

U wie Umsatz

Wer wie viel verdient auf der Wiesn, ist ein grosses Geheimnis. Allerdings müssen die Wirte dieses Jahr ihre Umsätze gegenüber der Stadt offen legen. Denn um die erhöhten Kosten für die Sicherheit zu finanzieren, werden sie mit einer Umsatzpacht zur Kasse gebeten.

V wie Vollrausch

Auch wenn die Verantwortlichen immer wieder den traditionellen Charakter der Wiesn betonen: Für viele ist sie in erster Linie das grösste Bierfest der Welt, das entsprechend oft im Vollrausch endet.

W wie Weinzelt

Kaum zu glauben, aber nicht überall auf der Wiesn gibt es Bier aus Masskrügen. Im Weinzelt trinkt man – wie der Name schon sagt – Wein. Aber nicht aus dem Masskrug. Ausserdem gibt es Weissbier.

X wie xuffa

Nicht die gebräuchlichste Schreibweise. Aber wenn es zur Wiesn wieder heisst «oans, zwoa, drei...», dann kann der bierselige Münchner «gsuffa» rufen oder eben auch «xuffa». Rein grammatikalisch ist «xuffa» (oder «gsuffa») das Partizip Perfekt von «saufen». Faktisch ist es ein Imperativ und fordert auf, die Mass Bier krachend gegen eine andere zu donnern und einen tiefen Schluck zu nehmen.

Y wie Yokohama und Yangon

Die Wiesn ist ein Exportschlager. Sogar in Yangon in Myanmar und in Yokohama in Japan gibt es ein Oktoberfest.

Zapfenstreich

Um 22.30 Uhr ist in den meisten grossen Zelten Schluss: Ab dann gibt es kein Bier mehr. Die letzte Stunde verbringen die Ordnungskräfte vor allem damit, Betrunkene aus den Zelten zu treiben.

Quellen

(t-online)

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