Die italienische Küstenwache hat erneut tausende Bootsflüchtlinge im Mittelmeer aufgegriffen. Innerhalb von 24 Stunden seien rund 2500 Menschen gerettet worden, teilte die Marine am Freitag mit.
Alleine das Transportschiff «San Giorgio» habe fast tausend Flüchtlinge aufgenommen, darunter 214 Frauen und 157 Minderjährige. Auch internationale Handelsschiffe hätten sich an den Rettungsaktionen beteiligt.
Die Marinefregatte «Bergamini» brachte 443 Menschen in einen sizilianischen Hafen. Der mutmassliche Kapitän des Flüchtlingsbootes sei unter dem Verdacht des Menschenschmuggels festgenommen worden, erklärte die Marine.
Die meisten Asylsuchenden, die in Italien eintreffen, stammen aus Eritrea und Syrien und starten ihre gefährliche Reise über das Mittelmeer in Libyen. Viele kommen auch aus verarmten afrikanischen Ländern südlich der Sahara. Tausende Flüchtlinge kommen jedes Jahr ums Leben, weil ihre Boote nicht seetüchtig oder hoffnungslos überladen sind.
Vor der Küste Jemens sind 60 afrikanische Flüchtlinge ertrunken. Bei den Opfern handle es sich um Menschen aus Somalia und Äthiopien, zudem seien zwei jemenitische Besatzungsmitglieder ums Leben gekommen, teilte das UNO-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) heute in Genf mit. Das Unglück ereignete sich bereits am Sonntag und ist seit Jahresbeginn das schwerste mit afrikanischen Flüchtlingen, die auf dem Seeweg den Jemen erreichen wollten.
Jedes Jahr versuchen zehntausende Äthiopier und Somalier auf der Flucht vor Armut und Gewalt in ihren Heimatländern über das Meer in den Jemen und weiter nach Saudi-Arabien zu gelangen. Doch viele sterben auf den oft überladenen und heruntergekommenen Booten. So waren erst im März 42 Menschen vor der jemenitischen Küste ertrunken. Wenn es die Flüchtlinge an Land schaffen, steht ihnen noch der Weg durch die Wüste nach Saudi-Arabien bevor. (kub/sda/afp)