Schüler decken sich mit Vape-Vorrat ein, weil sie sie ab Oktober nicht mehr kaufen dürfen
Eine Oberstufenschülerin aus Baden erzählt, dass die kommende Revision des Tabakschutzgesetzes in ihrer Klasse ein Thema ist:
Heute sind in einigen Kantonen Tabakwaren ab 16 Jahren erhältlich, so auch im Aargau. Ab dem 1. Oktober gilt schweizweit Mindestalter 18 für den Kauf von E-Zigaretten, das bestimmt das neue Tabakproduktegesetz. Aber was sind Vapes überhaupt?
Ein Vape ist eine Einweg-E-Zigarette, in der eine nikotinhaltige Flüssigkeit, sogenannter Liquid, verdampft wird. In einer WHO-Studie aus dem Jahr 2022 gaben 25 Prozent der 15-Jährigen an, in den letzten dreissig Tagen eine Einweg-E-Zigarette geraucht zu haben. Da Vapes und E-Zigaretten noch relativ neu sind, fehlen Langzeitstudien zur Schädlichkeit. Der Nikotingehalt birgt aber das Risiko von Organschäden und einer starken Abhängigkeit. Der Dampf gewisser E-Zigaretten enthält zudem krebserzeugende Stoffe.
Am 1. Oktober 2024 tritt das neue Tabakproduktegesetz in Kraft. Dann ist es in allen Kantonen verboten, E-Zigaretten an Minderjährige zu verkaufen. Ausserdem werden Einweg-Vapes und Vapes mit austauschbarem Flüssigkeitstank, sogenannte Pods, auf 2 ml Liquid beschränkt. Ausgenommen davon sind Produkte ohne Nikotin. Einschneidender sind die neuen Steuern: Auf Vapes wird 1 Franken pro Milliliter Liquid erhoben, auf Pods 20 Rappen pro Milliliter. Weiter müssen auf den Verpackungen von E-Zigaretten Warn- und Produkthinweise angebracht sowie eine Packungsbeilage beigelegt werden.
Während bei Badener Schülern die Alarmglocken läuten, merken Vape-Verkäufer nichts davon. Bern ist einer der Kantone, in denen E-Zigaretten schon heute nur für Volljährige erhältlich sind. Das Tabaklädeli «Tabak Gourmet & Spirituosen» in Bern verkauft aufgrund der nahenden Verschärfungen nicht mehr Vapes als vorher: «Viele Kunden sind bereits auf andere E-Zigaretten umgestiegen, die weiterhin erlaubt sind», erzählt die Verkäuferin.
Dasselbe schildert ein Verkäufer im E-Zigaretten-Laden «World of Vape». Im nahe gelegenen K-Kiosk sind die Vapes, die ab Oktober nicht mehr verkauft werden dürfen, bereits aus dem Sortiment verschwunden. Auch bei Digitec Galaxus ändert sich durch die Gesetzesänderung nichts, sagt Sprecher Alex Hämmerli. Tabakwaren wurden bei ihnen schon immer erst ab 18 verkauft.
Mario Puppo, Präsident der Swiss Vape Trade Association, sieht die Gesetzesrevision kritisch:
Luciano Ruggia, Direktor der Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention (AT), sagt: «E-Zigaretten enthalten Nikotinsalze und machen sehr rasch von Nikotin abhängig. Für viele ist es der Einstieg in die Nikotinabhängigkeit.» (aargauerzeitung.ch)
