Tödliche Beziehung in Dietikon. Am Montagnachmittag wurde eine 34-jährige Frau tot in einer Wohnung aufgefunden. Der mutmassliche Täter: ihr Ehemann (37). Er war in der Vergangenheit bereits zweimal mit einem Kontaktverbot belegt worden. Er sitzt in U-Haft.
Kurz nach 16.30 Uhr erhielt die Polizei am Montagnachmittag die Meldung, dass in einer Wohnung eines Mehrfamilienhauses in Dietikon eine tote Person liege. Sofort wurde eine Fahndung nach ihrem Ehemann eingeleitet.
Mit Erfolg, wie die Kapo Zürich schreibt: Der 37 Jahre alte Beschuldigte konnte im Kanton St. Gallen verhaftet werden. Bei ihm und beim Opfer handelt es sich um ein getrennt lebendes Ehepaar mit nordmazedonischer Staatsbürgerschaft. Sie teilten sich das Sorgerecht für die gemeinsamen Kinder.
Der Ehemann war bereits zwei Mal mit einem Kontakt- und Rayonverbot belegt. Das erste Mal im Februar 2018, nachdem er wegen häuslicher Gewalt und Drohungen gegen seine Ehefrau verhaftet wurde. Gegen diese Massnahmen verstiess der 37-Jährige im November 2018, worauf sich der Gewaltschutz der Kantonspolizei Zürich einschaltete. Die Frau lehnte eine Einladung zum Gespräch mit den Fachleuten jedoch zweimal ab.
Ende April 2019 meldete sich die Frau erneut bei den Behörden und gab an, dass ihr Mann ihr nachstelle und er sie in Ruhe lassen solle. Er wurde nochmals mit einem Kontakt- und Rayonverbot belegt. Eine Massnahme, die bis Ende Juli 2019 andauert. Während dieser Zeit wurden keine Verstösse gemeldet.
Am frühen Sonntagmorgen versuchte der Beschuldigte erneut, mit seiner Ehefrau Kontakt aufzunehmen, traf jedoch vor Ort nur eine Verwandte an.
Ob die Kinder und die Ehefrau sich in der Wohnung befanden, wollte Werner Schaub, Sprecher der Zürcher Kantonspolizei auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA nicht sagen. «Um die Persönlichkeit der Kinder zu schützen, sagen wir nichts über sie.» Unklar ist deshalb auch, wie viele Kinder das Paar hatte und wie alt diese sind.
Nachdem der Mann sich so aufdringlich verhalten hatte, verständigte die Verwandte die Polizei. Die ausgerückten Polizisten wiesen den 37-Jährigen weg. «Der Mann hatte nichts Verbotenes getan, er war einfach sehr aufdringlich», sagte Schaub. Das Kontakt- und Rayonverbot habe zu diesem Zeitpunkt nicht mehr bestanden.
Im Verlauf des Tages gingen zwei weitere Anrufe bei der Einsatzzentrale ein, wonach der Nordmazedonier erneut in Dietikon aufgetaucht sei. Die ausgerückten Polizisten trafen den Mann jedoch nirgends an. Die Familie sei aber gebeten worden, sich bei der Polizei zu melden, sollte er erneut auftauchen.
Der Fall sei speziell, weil die Gewaltschutzgruppe bereits involviert war, so der Kapo-Sprecherw weiter. «Ihr Ziel ist es, solche tragischen Fälle zu verhindern.» In diesem Fall sei das leider nicht gelungen. (mlu/sda)