Yves Rossier tritt als Staatssekretär im Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) zurück. Er habe Aussenminister Didier Burkhalter um eine Versetzung auf einen Botschafterposten gebeten, teilte EDA-Sprecher Jean-Marc Crevoisier am Freitagabend mit.
Er bestätigte damit eine Online-Meldung des «Tages-Anzeigers». Wie einem internen Schreiben von Aussenminister Didier Burkhalter an die EDA-Mitarbeitenden zu entnehmen ist, wird der Bundesrat im Herbst über die neuen Botschafter-Ernennungen beraten. Dann wird sich entscheiden, welchen Posten Rossier erhält.
Ende August werde dann auch die Stelle für einen neuen Staatssekretär ausgeschrieben, hiess es in dem Schreiben weiter, das der Nachrichtenagentur sda vorliegt. Rossier bleibe aber wahrscheinlich noch bis Ende Jahr Staatssekretär, sagte Crevoisier.
Der 55-jährige Freiburger war Anfang 2012 vom Bundesrat zur Nummer zwei im EDA ernannt worden. Bis zur Ernennung von Botschafter Jacques de Watteville im August letzten Jahres hatte Rossier auch die Verhandlungen mit der EU über institutionelle Fragen unter sich. Danach war er nicht mehr zuständig für das bilaterale Dossier und beschäftigte sich stattdessen vermehrt mit den Beziehungen zu Ländern im Nahen Osten.
Seine Karriere in der Bundesverwaltung begann Rossier im EDA. Ab 1990 arbeitete er im Integrationsbüro und absolvierte einige Jahre später den diplomatischen Concours. Seinen Stage machte er in der Politischen Abteilung II, bevor er als wissenschaftlicher Berater der Bundesräte Jean-Pascal Delamuraz und Pascal Couchepin arbeitete. Ab 2004 war er Direktor des Bundesamts für Sozialversicherungen.
Rossier verfügt über einen Lizenziatsabschluss in Recht der Universität Freiburg, hat anschliessend am College of Europe in Brügge Europäisches Recht studiert und an der McGill University in Montreal einen Master of Laws erworben. Einen Posten im Ausland bekleidete Rossier trotz seiner diplomatischen Ausbildung noch nie.
Didier Burkhalter hatte bei der Ernennung Rossiers zum Staatssekretär betont, dass dieser durchaus das «Virus des Internationalen» habe. Neben den beruflichen Qualifikationen Rossiers hob er auch dessen menschliche Qualitäten hervor. Diese seien an einer so strategischen Position entscheidend. (sda/hot)