Der frei zugängliche Chat-Bot «ChatGPT» erobert das Internet im Sturm. Doch wie unsere ersten Tests zeigten, entspricht nicht alles, was die künstliche Intelligenz erzählt, der Wahrheit. Nun wollten wir wissen, wie gut ChatGPT die Schweiz kennt. Und erneut fiel der Redaktion die Kinnlade im Kollektiv herunter. Doch zum Glück hat auch diese AI noch ihre Mängel.
Um die Lesbarkeit zu erhöhen, haben wir die Chat-Protokolle so gut wie möglich in der Breite gestaucht. Auf kleinen Mobilgeräten dürfte der Text aber trotzdem nur schwer lesbar sein. Wir entschuldigen uns dafür und empfehlen, den Artikel auf einem Computer oder einem Tablet zu lesen.
Zu Beginn wollen wir wissen, wie die AI die Schweiz mit 12 Adjektiven beschreibt. Dass sie dabei nur 10 ausspuckt und dort mittendrin abbricht, lassen wir ihr durchgehen. Als wir sie dennoch darauf ansprechen, entschuldigt sie sich höflich.
Bei unserem ersten Test haben wir festgestellt, dass ChatGPT Deutsch versteht. Wie aber verhält es sich mit unseren Dialekten? Erkennt die AI mein Chudderwelsch?
Es ist höchst erstaunlich, wie gut ChatGPT auch in Mundart geschriebene Texte versteht und korrekt interpretiert. Auch die späteren Fragen wurden alle in mehr oder weniger salopper Mundart gestellt – und nicht ein einziges Mal stolperte die künstliche Intelligenz beim Verständnis.
Interessant ist, dass man bei mehrmaligem Nachhaken die AI doch noch dazu bringen kann, ein «böses» Klischee auszupacken. Wir hätten allerdings etwas Deftigeres erhofft erwartet.
So richtig zufrieden sind wir mit den Klischees nicht. Fühlen wir der AI etwas auf den Zahn ...
Wir Schweizer reagieren oftmals etwas verschnupft, wenn wir von Aussenstehenden kritisch beurteilt werden. Wie sieht uns ChatGPT?
Ha! Nehmt das, Kritiker! Wir sind lustig! Da habt ihr es. Weiss auf einem angenehm dunklen Grau. Wir sind für unsere Liebe für Witze und Scherze bekannt! Jawoll! Und solange das «Fürstentum Vorarlberg» in Österreich existiert, bleiben wir das auch.
Doch leider müssen wir schnell feststellen, dass ChatGPT vielleicht keine so gute Referenz in Sachen Humor ist ...
Da sieht man es wieder. Dabei hatte «schöne Hax i d'Hose ghaa» so viel Potenzial.
Na ja. Einstein wurde in Ulm geboren und Federer ist schon länger nicht mehr Rekord-Grand-Slam-Sieger. Aber wir sind ja schliesslich auch nicht perfekt ...
ChatGPT scheint gewisse Beisshemmungen zu haben. Deshalb wollten wir herausfinden, wie sehr sich die AI bezüglich Negativpunkten aus dem Fenster lehnt. Zu weit ist es nicht, aber komplett falsch sind die drei erwähnten Punkte nicht.
Grundsätzlich zeigt der Schweiz-Test, was wir bereits wussten: Die Fähigkeiten von ChatGPT sind wirklich erstaunlich – aber bei weitem nicht perfekt. Aber so war das Internet anno 1998 auch noch nicht. Und jetzt schauen wir auf kleinen Geräten Spielfilme im Bus. Es ist kaum vorstellbar, über welche Fähigkeiten künstliche Intelligenzen wie ChatGPT in 25 Jahren verfügen werden – aber es wird viele Industrien auf den Kopf stellen.