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Feministischer Streik 2025: Alle News rund um den Streiktag im Liveticker

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Das war der feministische Streik 2025

Frauen heben in Bern Transparente in die Höhe.

quelle: keystone / anthony anex
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Demonstration endet am Helvetiaplatz +++ Kampagne für Care-Streik 2027 lanciert

Am 14. Juni legen Frauen, Lesben, intersexuelle, nichtbinäre, transgeschlechtliche und agender Personen in der Schweiz ihre Arbeit nieder, um gemeinsam gegen Ungleichheit und Diskriminierung zu demonstrieren. In allen grossen Städten finden Demonstrationen statt. Alle News rund um den Streiktag findest du hier im Liveticker.
14.06.2025, 14:3614.06.2025, 19:46
Team watson
Team watson
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Das Wichtigste in Kürze:

  • Jährlich am 14. Juni findet in der Schweiz der feministische Streik statt. In diesem Jahr fällt der Streiktag auf einen Samstag.
  • Die Gewerkschaften fordern unter anderem den Ausbau der Kinderbetreuung sowie Massnahmen zum Schutz vor sexueller Belästigung am Arbeitsplatz.
  • In der ganzen Schweiz sind Workshops, Aktivitäten und Demonstrationen geplant. Das Programm in deiner Stadt findest du hier.
  • Der erste Frauenstreik in der Schweiz fand am 14. Juni 1991 statt. Damals demonstrierten Hunderttausende Frauen schweizweit, um auf die mangelhafte Umsetzung des Gleichstellungsartikels aufmerksam zu machen, der am 14. Juni 1981 eingeführt worden war.
  • Der Streik wird seit 2023 nicht mehr Frauenstreik, sondern feministischer Streik genannt, da der Tag alle feministischen Menschen ansprechen soll.
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18:29
Zehntausende demonstrierten in Zürich
Die Veranstalterinnen sprachen in einem Communiqué am Abend von mehr als 55'000 Demonstrierenden in Zürich.
18:09
Kampagne für Care-Streik 2027 lanciert
Das Feministische Streikkollektiv Zürich hat eine Kampagne für einen überregionalen Care-Streik im Jahr 2027 lanciert. Der Streik unter dem Motto «Do you care?» wurde von verschiedenen Kollektiven in der ganzen Schweiz getragen und weiterentwickelt.

Der Streik soll genau in zwei Jahren am Montag, 14. Juni 2027 stattfinden. Dies, da die Vorbereitungen der ehrenamtlichen Helfenden viel Vorlaufzeit bräuchten und der 14. Juni 2026 ein Sonntag sei, erklärte eine Sprecherin des Feministischen Streikkollektivs auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

«2027 legen wir die Arbeit nieder und zeigen der Gesellschaft, was passiert, wenn Care-Arbeit nicht mehr geleistet wird», schrieb das Streikkollektiv in einem Communiqué am Samstag. Care-Arbeit sei das Fundament unserer Gesellschaft. Ohne Care gebe es kein Leben. Nun sei Schluss mit der Selbstverständlichkeit.

Die Care-Krise sei tief im kapitalistischen System verankert und stehe im Widerspruch zur Profitmaximierung, weshalb sie systematisch entwertet werde, hiess es weiter. Eine Feminisierung der Arbeit führe zusätzlich dazu, dass Sorgearbeit schlecht entlohnt und gesellschaftlich nicht anerkannt werde.

Frauen leisten mehr Care-Arbeit
Weltweit seien zwei Drittel der bezahlten Care-Arbeitenden Frauen. In der Schweiz würden Frauen zwei Drittel der unbezahlten Hausarbeit verrichten, was pro Woche 32 Stunden entspreche. Männer würden 22 Stunden leisten. Knapp die Hälfte der Schweizer Grossmütter betreue ihre Enkelkinder mindestens einmal pro Woche. Bei den Grossvätern sei es etwas weniger als ein Drittel, so das Streikkollektiv.

Intersektionale Diskriminierung verstärke die Krise. Unter anderem migrantische Personen, People of Color, Frauen, queere Personen, ältere Personen und Personen mit Behinderungen seien sowohl als Care-Arbeitende als auch als Menschen, die Care-Arbeit brauchen, besonders betroffen.

«Ja zur Arbeit, aber nicht unter diesen Bedingungen», schrieb das Streikkollektiv. Es fordere deshalb eine gerechte Entlohnung, mehr Zeit sowie bessere Arbeitsbedingungen, soziale Absicherung und Sichtbarmachung der meist unsichtbaren Care-Arbeit. (sda)
18:05
2000 Personen nahmen an der Demo in St.Gallen teil
In der Stadt St. Gallen haben am Samstag gegen 2000 Personen an der Kundgebung zum Frauenstreik teilgenommen.

Der stetig grösser werdende Demonstrationszug war um 16 Uhr gestartet, die Route führte vom Kornhaushausplatz durch die Altstadt bis zur Grabenhalle. Dort folgten Reden und später das Fest. Weitere Kundgebungen zum Frauenstreik in der Ostschweiz fanden in Frauenfeld und Kreuzlingen statt. (sda)
17:53
Die Demonstration ist zu Ende
Der Umzug der Demonstrierenden ist auf dem Helvetiaplatz angekommen. Damit endet die Zürcher Demonstration. Als Nächstes stehen um 18 Uhr verschiedene Reden und die Verkündung einer «Big News» auf dem Programm. Danach gibt es um 22 Uhr in der Zentralwäscherei eine Afterparty, eingelassen werden nur FLINTA-Personen.



Wie schon die Rudolf-Brun-Brücke hat auch der Helvetiaplatz vom feministischen Streikkollektiv eine neue Bezeichnung bekommen: der «Ni-Una-Menos-Platz». «Ni una menos» ist spanisch und heisst übersetzt «nicht eine weniger». Dabei geht es um Femizide.
17:30
Mehr als zehntausend Menschen demonstrieren in Bern
Mehr als zehntausend Menschen sind am Samstag in Bern auf die Strasse zu gegangen, um gegen geschlechtsspezifische Gewalt, für mehr Mitbestimmung und gleiche Rechte für alle zu demonstrieren.

Die Umzugsroute führte bei brütender Hitze von der Schützenmatte durch die Innenstadt vors Bundeshaus. «United in Resistance - Vereint im Widerstand» lautete das Motto des Feministischen Streikkollektivs Bern. Die Schweiz erlebe zurzeit einen antifeministischen Rückschlag, hiess es in einem Aufruf. Die Zahl der Femizide sei in diesem Jahr stark angestiegen, und in der Politik seien konservative Wertvorstellungen erstarkt.



Die Veranstalterinnen sprachen von 35'000 Teilnehmenden an der Kundgebung. Die Demonstrierenden forderten unter anderem einen sicheren Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen für alle. Zudem verlangten sie die gesetzliche Einführung eines dritten und eines offenen Geschlechtseintrags sowie das Recht auf Einbürgerung nach fünf Jahren für alle Migrantinnen, Migranten und Geflüchteten.

In einer Schweigeminute wurde allen Frauen und queeren Menschen gedacht, die weltweit von patriarchaler und sexualisierter Gewalt betroffen sind. «In der Schweiz wird aktuell fast jede Woche eine* von uns getötet», hiess es. «Es sind keine Einzelfälle. Es sind Femizide! Diesen geht immer systematische Unterdrückung voraus.» (sda)
17:13
Boxenstopp am Strassenrand
Am Strassenrand stehen immer wieder Männer, welche die Demonstrierenden mit Wasser, Verpflegung oder Sonnencreme versorgen.

17:07
«Wenn ich gross bin, bekomme ich einen Männer-Lohn»
Hier ein paar weitere Transparente von der Demo.




16:40
Weitere Sachbeschädigungen
Betroffen sind dieses Mal die Filialen von Louis Vuitton, Prada und Julius Bär. Ebenfalls wurde eine Werbung von Miele mit Klebeband als «sexistische Kackscheisse» gekennzeichnet.



16:35
Wir haben Mandy Abou Shoak getroffen
Die 36-Jährige sitzt für die SP im Zürcher Kantonsrat und will jetzt Stadtpräsidentin werden. Wir haben sie zum Frauenstreiktag interviewt.
16:30
Jetzt wird eine Schweigeminute abgehalten
Die Demonstrierenden sind angehalten, wenn möglich sitzend, eine Minute zu schweigen. Dies, um Solidarität mit kriegs- und gewaltbetroffenen FLINTA-Personen weltweit auszudrücken.

16:04
UBS und Läderach geraten in den Fokus des Streiks
Das Schaufenster von Läderach wird von einer mutmasslich linksautonomen Gruppierung mit einer Graffiti-Dose versprüht.


15:53
Einige Teilnehmerinnen erklären uns, warum sie heute an der Demo mitlaufen
15:52
Rund zehntausend Teilnehmerinnen in Zürich
Rund zehntausend Teilnehmerinnen – und einige Teilnehmer – ziehen beim Feministischen Streik derzeit durch die Zürcher Innenstadt.
15:40
Feministischer Streik in Luzern: Bislang nur «Kratzer am Patriarchat» erreicht
Die Luzerner Stadträtinnen Korintha Bärtsch (Grüne) und Melanie Setz (SP) haben am Frauenstreik in Luzern dazu aufgerufen, die erzielten Erfolge zu verteidigen. An der Veranstaltung in Luzern nahmen mehrere Tausend Frauen teil.


2023 hatten die Frauen zwei Sitze in der fünfköpfigen Luzerner Kantonsregierung besetzen können, ein Jahr später in der Stadt Luzern drei und damit eine Mehrheit. «Diese Plätze lassen wir uns nicht mehr nehmen», sagte Setz an der Kundgebung im Inseli-Park. Die Frauen müssten sich darum für die kommenden Wahlen in Position bringen.

Setz wies darauf hin, dass in den meisten Luzerner Gemeinden die Frauen in der Exekutive noch in der Minderheit seien. Sie verglich das Erreichte mit «Kratzern am Patriarchat». Bärtsch sagte, es brauche mehr Frauen, die sich in der Politik engagierten. Die nächsten Wahlen seien schneller da, als man denke.

Danach startete der Frauenstreik einen Demonstrationszug durch die Luzerner Stadt. Organisiert wurde der Anlass in Luzern vom feministischen Streikkollektiv. Kernthema des feministischen Streiks ist die Betreuungs- und Pflegearbeit. (sda)
15:17
«Männer an den Herd» …
… und andere Transparente.





15:10
Der Umzug setzt sich in Bewegung

15:00
Der Streik-Marsch beginnt …
… pünktlich mit dem «Schrei gegen Femizide».
15:02
Rund 5000 demonstrieren in Basel für Gleichstellung
In Basel sind am Samstagnachmittag tausende Personen zum feministischen Streik auf die Strasse gegangen. Unter dem Motto «Gewalt benennen, Wut bündeln, im Widerstand verbünden» startete die bewilligte Kundgebung um 14.30 Uhr beim Barfüsserplatz.

Bereits am Mittag verwandelte sich der Barfüsserplatz nach und nach lilafarben. Mit Transparenten wie «Wenn sich Frauen verbünden, entsteht Freiheit» oder «Frauen auf der Flucht brauchen unseren Schutz» sowie unzähligen lilafarbenen Plakaten und Ballons zog die Demo über die Wettsteinbrücke zum Kasernenareal.



Rund 5000 Personen nahmen an der Kundgebung teil, wie eine Reporterin der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vor Ort berichtete.

Man habe im vergangenen Jahr massive Rückschritte hinnehmen müssen, hiess es in einem Statement. So würden in der Schweiz hart erkämpfte Rechte wie der Mutterschutz infrage gestellt.

Klar gegen Krieg

Als Feministischer Streik Basel trete man mit aller Entschiedenheit gegen jede Form von Krieg, Besatzung und struktureller Gewalt ein - sei es in der Ukraine, in Gaza, im Kongo, in Kurdistan, im Sudan oder anderswo auf der Welt, hiess es weiter.

Der Feministische Streik Basel habe zu lange geschwiegen und sich nicht aktiv zu kriegerischen Konflikten geäussert. An der Kundgebung waren auch zahlreiche Palästina-Fahnen zu sehen.

Die Polizei war an der Demonstrationsroute unter anderem mit einem Dialogteam präsent.

Die Demo in Basel war eine von mehreren, die am 14. Juni in der Schweiz stattfanden. Verschiedene Komitees, Parteien, Verbände und Gewerkschaften organisierten Aktionen, um gegen die Ungleichbehandlung zur protestieren. (sda)
14:47
Die Hitze macht allen sichtlich zu schaffen ...
... doch es gibt kreative Lösungen.



14:35
Bald geht's los
Noch ist es ruhig, nach und nach versammeln sich mehr Demonstrierende in der Nähe der Rudolf-Brun-Brücke in Zürich, wo der Umzug des feministischen Streiktages um 15 Uhr beginnen wird. Die Brücke wird im Programm des Frauenstreiktags übrigens als Rudolf*a-Brun-Brücke bezeichnet.


(cst)

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Das war der feministische Streik 2025

Frauen heben in Bern Transparente in die Höhe.

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181 Kommentare
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Mandalayon
14.06.2025 16:08registriert Februar 2018
Das Problem bei Aussagen wie "Männer an den Herd" ist doch, dass sie genau das propagieren, wogegen protestiert wird: Sexismus, Abwertung, Ungleichheit. Kann ich schlicht nicht ernst nehmen.
21026
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Dini Mam.
14.06.2025 15:55registriert Juli 2022
Cool. Erfüllt

Koche klar mehr als meine Freundin. Habe aber auch mehr Hunger.

Die Wäsche mach ich auch, übrigens.

Und das als toxischer Rechter Mann. 😘
14123
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El_Chorche
14.06.2025 15:35registriert März 2021
Das wichtigste an diesen Demos ist Sonnencreme und viel trinken!
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