Schweiz
Forschung

Schweizer Zellen sind unterwegs ins Weltall

Die Dragon-Kapsel der NASA
Die Dragon-Kapsel der NASABild: NASA.Gov
Experiment in der Internationalen Raumstation

Schweizer Zellen sind unterwegs ins Weltall

18.04.2014, 23:2018.04.2014, 23:30
Mehr «Schweiz»

Mit gut einem Monat Verzögerung ist am Freitag ein «Dragon»-Raumfrachter der NASA zur Internationalen Raumstation (ISS) gestartet. Mit an Bord waren auch Immunzellen aus Zürich. Der Mediziner Oliver Ullrich erforscht mit einem Experiment im All, wie es menschlichen Zellen in der Schwerelosigkeit ergeht.

«Angesichts der dramatischen Veränderungen in Zellen bei Schwerelosigkeit wundert man sich, dass Menschen überhaupt sechs Monate im All überleben können», sagt Ullrich vom Anatomischen Institut der Universität Zürich der Nachrichtenagentur sda. Knochen und Muskeln schwinden und insbesondere das Immunsystem ist gestört.

Die SpaceX Falcon 9 Rakete mit dem Schweizer Experiment an Bord hebt am Karfreitag ab.
Die SpaceX Falcon 9 Rakete mit dem Schweizer Experiment an Bord hebt am Karfreitag ab.Bild:

Minilabore mit Zell-Proben

So funktionieren etwa die Fresszellen nicht mehr richtig, die Bakterien einfangen und abtöten. Astronauten leiden deshalb häufig unter Infektionen. Jetzt wollen Ullrich und seine Kollegen wissen, was mit diesen Immunzellen bei einem dreitägigen Aufenthalt in der Schwerelosigkeit geschieht.

Deshalb haben sie Proben davon in winzige Minilabore gepackt und mit der «Dragon»-Raumfähre der US-Raumfahrtbehörde NASA ins US-Forschungslabor auf der ISS geschickt. Gut einen Monat später sollen die Zellen dann mit der «Dragon»-Kapsel wieder im Pazifischen Ozean landen.

«Diese Experimente helfen uns, das Funktionieren des Lebens auf der Erde besser zu verstehen»
Mediziner Oliver Ulrich

Die Erkenntnisse aus den Experimenten könnten in Zukunft sowohl im All wie auf der Erde nützlich sein, meint Ullrich - etwa bei Krankheiten wie Immunstörungen, Alzheimer oder Krebs.

«Diese Experimente helfen uns, das Funktionieren des Lebens auf der Erde besser zu verstehen», sagte Ullrich. Auch die Risiken künftiger Langzeit-Raumflüge - etwa zum Mars - könnten damit besser eingeschätzt werden. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Das steckt hinter den merkwürdigen Tonband-Anrufen, die Tausende Schweizer erhalten
Seit Wochen rollt eine neue Welle betrügerischer «Tonband»-Anrufe im Namen angeblicher Polizeibehörden über die Schweiz: Wie die Kriminellen vorgehen, was sie wollen und wie man sich davor schützt.

Schweizerinnen und Schweizer werden seit Monaten massenhaft mit Anrufen von Fake-Polizisten belästigt. Dabei ruft nicht mehr ein Mensch an, sondern eine «Maschine». Das erlaubt den Kriminellen, ihr betrügerisches Geschäftsmodell zu intensivieren. In den letzten Wochen hat die jüngste Angriffswelle alle Rekorde gebrochen, meldet das Bundesamt für Cybersicherheit.

Zur Story