Letzte Woche sorgte FDP-Ständerat Ruedi Noser für Schlagzeilen: Der 62-Jährige trat aus dem Schweizer Hauseigentümerverband (HEV) aus und äusserte dabei Kritik. Der Hintergrund: Der HEV engagiert sich gegen das Klimaschutzgesetz und folgt dabei stramm der SVP-Linie. Das Vorgehen sei «respektlos», so Noser. Mit seiner Kritik sorgte der FDP-Politiker bei den Hausbesitzerverbänden für Aufruhr. So berichtete der «Tagesanzeiger» vor einigen Tagen, der HEV verliere täglich Mitglieder.
Grosser Profiteur dieser Entwicklung scheint nun ein direkter Konkurrent des HEV zu sein. Wie der «Blick» berichtet, schliessen sich derzeit zahlreiche neue Mitglieder dem links-grün geprägte Hausbesitzerverband Casafair. «Wir haben in der letzten Woche rund 250 neue Mitgliedsanfragen erhalten», so Geschäftsführerin Kathy Steiner. Dies sei so viel wie wir sonst innerhalb von drei Monaten.
Casafair spricht sich im Gegensatz zum HEV für das Klimaschutzgesetz aus. Kurz nachdem Nosers Kritik publik wurde, setzte Casafair einen Tweet ab, mit welchem man aktiv um Mitglieder des HEV weibelte. «Casafair liegen die Interessen der Mitglieder und der Umwelt ernsthaft am Herzen. Künden beim HEV. Jetzt Mitglied bei Casafair werden», ist in diesem zu lesen.
— Casafair (@VerbandCasafair) May 24, 2023
Geschäftsführerin Steiner freut sich über den Mitgliederzuwachs. «Viele wussten nicht, dass es einen umweltfreundlichen Hausbesitzerverband gibt, der eine Alternative zum HEV darstellt», sagt sie zum «Blick». Die neuen Mitglieder nennt sie dennoch nur einen «schönen Nebeneffekt». Das primäre Ziel sei nach wie vor, die Abstimmung zu gewinnen.
Casafair hat heute rund 15'000 Mitglieder. Damit ist der links-grün geprägte Verband aber nach wie vor deutlich kleiner als der HEV. Dieser zählt rund 340'000 Mitglieder. (dab)
Der HEV ist inzwischen komplett zum SVP-Kampagnen-Vehikel verkommen.