Schweiz
Gesellschaft & Politik

Unbewilligte Demonstration: Über 200 Linksextreme wüten in Zürich

Unbewilligte Demonstration Linksextremer in Zürich am Samstag, 1. April
Rauchpetarden: In Zürich kam es am Samstagabend zu einer unbewilligten Demonstration.Bild: screenshot telegram/szene isch züri

«Gewalttätiger Mob» – verletzte Polizisten und Sachbeschädigung durch linksextreme Demo

Am Samstagabend fand in Zürich eine unbewilligte Demonstration statt. Laut der Stadtpolizei marschierte ein gewalttätiger Mob von mehreren hundert Personen vom Kreis 5 in den Kreis 4. Dabei griffen sie Einsatzkräfte an und verübten diverse Sachbeschädigungen. 17 Personen wurden festgenommen.
02.04.2023, 14:4002.04.2023, 15:50
Mehr «Schweiz»

Wo sonst am Samstagabend gefeiert wird, wurde gestern Abend protestiert. Rund 200 bis 300 Vermummte marschierten an einer unbewilligten Demonstration durch die Zürcher Langstrasse, wie Bilder in den sozialen Medien zeigen.

Dabei handelte es sich um Linksextreme, welche unter dem Motto «Let the Night shine bright like a Diamond» (dt. «Lass die Nacht hell leuchten wie einen Diamanten») demonstrierten, wie der «Blick» schreibt.

Laut der Stadtpolizei ging nach 22 Uhr bei der Einsatzzentrale die Meldung ein, dass mehrere hundert Personen an der Heinrichstrasse einen Demonstrationszug durchführen. «Als die ersten Polizeipatrouillen eintrafen, wurden diese von den grösstenteils vermummten Personen unvermittelt und mit massiver Gewalt angegriffen», schreibt die Stadtpolizei.

Vermischung mit Partygängern

Die Polizisten seien fortlaufend mit Eisenstangen, Steinen, pyrotechnischen Gegenständen sowie Molotowcocktails attackiert worden. «Nur mit viel Glück gab es dabei keine schwer verletzten Polizisten und Polizistinnen oder Unbeteiligte. Die Demonstrationsteilnehmenden beschädigten auch parkierte Fahrzeuge, verübten Sprayereien an Hausfassaden sowie an Fahrzeugen der VBZ.»

Die Stadtpolizei habe gegen den gewalttätigen Mob Gummischrot, Reizstoff und den zwischenzeitlich ebenfalls eingetroffenen Wasserwerfer eingesetzt. «Die Demonstrierenden teilten sich in der Zwischenzeit in verschiedene Gruppen auf und es kam auch zu einer Vermischung mit Partygängern», so die Stadtpolizei.

Beim Piazza Cella habe die Polizei eine grössere Gruppe eingekesselt und mit Personenkontrollen begonnen. Während dieser Aktion seien die Polizisten immer wieder mit Flaschen beworfen worden. Zudem hätten Aussenstehende versucht, festgenommene Personen zu befreien.

1 Polizist vs. 6 Demonstranten

Laut der Stadtpolizei wurde sogar ein Polizist in einen Hauseingang gedrängt und von rund einem halben Dutzend Personen zu Boden geworfen und mit Fäusten und Fusstritten gegen den Kopf und den Körper traktiert. Auch hier habe der Wasserwerfer eingesetzt werden müssen, um die Situation zu entschärfen. Nach 1 Uhr sei die Kontrolle beendet gewesen und die Situation hätte sich beruhigt.

Laut der Stadtpolizei wurden rund 60 Personen kontrolliert, davon wurden 17 Personen festgenommen. «Sieben Mitarbeitende der Stadtpolizei Zürich wurden verletzt, eine Person musste für weitere Abklärungen ins Spital gebracht werden. Der angerichtete Sachschaden kann zurzeit noch nicht beziffert werden.» Die Stadtpolizei Zürich hat die Ermittlungen aufgenommen.

Bilder und Videos in den sozialen Netzwerken zeigen, wie unter anderem eine Scheibe in einem Bus der Stadt Zürich eingeschlagen wurde. (kma)

Unbewilligte Demonstration Linksextremer in Zürich am Samstag, 1. April
Eingeschlagene Scheibe: Ein durch die Demonstration beschädigter Bus am Samstagabend.Bild: screenshot telegram/szene isch züri
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Polizei trägt Greta Thunberg nach Demonstration weg
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
540 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Haarspalter
02.04.2023 14:47registriert Oktober 2020
Auf den Tag genau einen Monat zu früh - haben es wohl noch nicht so ganz im Griff mit der Sommerzeit.
22223
Melden
Zum Kommentar
avatar
Kuriosum
02.04.2023 16:30registriert August 2017
Ich bin links. Laut Smartvote sogar linker als ich wähle. Solche Vollidioten haben meiner Meinung nach damit gar nichts zu tun. Wenn jemand Busse zerstört, an der Langstrasse vandaliert und zu sechst gegen einen Polizist losgeht (wie überaus mutig) ist er genau eines. Ein Ar...loch. Sonst nichts.
1187
Melden
Zum Kommentar
avatar
Bruno Wüthrich
02.04.2023 17:14registriert August 2014
Diese Chaoten sehen sich zwar als linksextrem (oder wir sehen sie so), aber ich fürchte, die haben mit keiner politischen Richtung etwas zu tun. Möglich, dass sie sich von irgendeiner Seite instrumentalisieren lassen. Botschaft haben sie keine. Sonst wäre auf dem Transparent etwas anderes gestanden.

Wir sollten solche Vorfälle und ihre Teilnehmer als das benennen, was sie sind. Es sind keine Demonstranten (und im Sport keine Fans), die so vorgehen, sondern Chaoten, Randalierer und Verbrecher. Und es sind auch keine Demonstrationen.

Liebe JournalistInnen: Benennt es bitte künftig korrekt.
10116
Melden
Zum Kommentar
540
    Keller-Sutter setzt Zollgespräche mit US-Finanzminister fort

    Die Schweiz setzt ihren Dialog mit den USA wegen der angekündigten Strafzölle von 31 Prozent am Freitag in Genf fort. Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter und Wirtschaftsminister Guy Parmelin treffen mit US-Finanzminister Scott Bessent zusammen.

    Zur Story