Die geplante Friedenskonferenz auf dem Bürgenstock wird ohne den Scheich stattfinden, der das Resort eröffnet hatte. In einem grossen Korruptionsprozess wurde Nawaf bin Jassim bin Jabor Al-Thani zu sechs Jahren Haft und einer Geldstrafe in der Höhe von 207 Millionen Franken verurteilt, wie die Zeitung «Tages-Anzeiger» am Sonntag berichtete. Er soll öffentliche Gelder veruntreut haben. Im gleichen Korruptionsprozess wurden auch der ehemalige katarische Finanzminister sowie 14 weitere Männer schuldig gesprochen.
Scheich Nawaf war bis zu seiner Verhaftung Präsident der katarischen Muttergesellschaft des Resorts, der Katara Hospitality Group. Der Hotel-Zweig des katarischen Staatsfonds hatte auf dem Bürgenstock über eine halbe Milliarde Franken investiert. Der neue Schweizer Direktor des Bürgenstock-Resorts, Chris Franzen, wollte sich gegenüber dem «Tages-Anzeiger» zum Fall nicht äussern.
Gewichtige Abgänge, gescheiterte Konzepte, Verkaufsgerüchte: Das Bürgenstock-Resort erlebte zuletzt turbulente Zeiten. Auch im Verwaltungsrat der Bürgenstock Hotels AG gab es zuletzt viel Bewegung. Zudem hat die Katara Hospitality seit Anfang 2023 einen neuen CEO: Nasser Matar Al-Kawari. Vor rund einem halben Jahr nahm Interimsmanager Thomas Goval Stellung zu den drängendsten Fragen rund um die Luxusanlage in katarischer Hand. (dvm) (aargauerzeitung.ch)