Am 5. November landete ein Airbus A320neo von Easyjet beinahe im Genfersee, wie ein Rapport der Schweizer Sicherheitsuntersuchungsstelle SUST bekannt gab.
Konkret: In Chens-sur-Léman, 12 Kilometer von der Landebahn entfernt, trennten das Flugzeug nur 230 Meter vom Wasser. Bei einem Idealanflug werden an diesem Standort Flugzeuge 750 Meter über dem Genfersee erwartet. Wären der Sinkwinkel und die Sinkgeschwindigkeit beibehalten worden, wäre das Flugzeug in weniger als 30 Sekunden auf dem Wasser aufgeschlagen, so die «Tribune de Genève».
Die Genfer Fluglotsen konnten aber das Schlimmste verhindern: Ein Alarm sei im Cointrin-Kontrollturm ausgelöst und dem Piloten befohlen worden, seine Höhe sofort zu überprüfen, so die Genfer Zeitung. Auch das bordeigene Warnsystem löste einen Alarm wegen der zu geringen Flughöhe aus. Der Pilot gab daraufhin mehr Schub und startete in letzter Sekunde durch.
Das Flugzeug gewann wieder an Höhe, bevor es beim zweiten Versuch problemlos landete.
Der Vorfall wird als «schwerwiegend» eingestuft, wie dem Rapport zu entnehmen ist. Easyjet gab bekannt, die Piloten vorübergehend von ihren Aufgaben entbunden zu haben. Und dass das Unternehmen «die Ermittlungen der Sicherheitsbehörden nach Kräften unterstützt […], um ein vollständiges Verständnis der vergangenen Ereignisse zu erlangen und gegebenenfalls entsprechend zu handeln».
Genf Cointrin ist für die Billigfluggesellschaft Easyjet ein wichtiger Hub. Fast die Hälfte der Flugbewegungen dort gehen auf das Unternehmen zurück. Auf dem zweiten Platz steht die Airline Swiss. Easyjet ist hinter Ryanair der zweitgrösste Billigflieger in Europa. (yam/rbu/sda)
Komischer Titel. Besser wäre: Fluglotse und Flugleitsystem verhindern einen katastrophalen Flugzeug-Unfall