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Mirage III zum letzten Mal in den Himmel gestiegen

Le colonel neuchatelois a la retraite Thierry Goetschmann reagit apres avoir pilote le dernier vol de l'avion Mirage III avec le passager Peter Egger le jeudi 25 mai 2023 depuis la base aerienne  ...
Nach dem letzten Flug. Am Steuer sass der Neuenburger Pilot Thierry Goetschmann, Oberst im Ruhestand und ehemaliger Kommandant der Schweizer Luftwaffe. Sein Passagier war der Freiburger Peter Egger, Präsident von Espace, ebenfalls ein ehemaliger Armeepilot.Bild: keystone

Mirage III zum letzten Mal in den Himmel gestiegen

25.05.2023, 14:1025.05.2023, 14:11
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Der ehemalige Schweizer Kampfjet Mirage III hat am Donnerstag in Payerne VD seine letzten Flüge absolviert. Rund 60 dieser Flugzeuge hatte die Schweiz vor 60 Jahren erworben.

Die Armee verwendet den französischen Jet bereits seit 2003 nicht mehr. Der Verein Espace Passion ermöglichte es jedoch, ein Flugzeug flugtauglich zu erhalten. Die zweisitzige Mirage nahm seit 2008 an verschiedenen Flugshows teil. Zudem führte Espace Passion mit der Maschine jährlich rund 24 Passagierflüge durch. Ein Flug kostete 15'000 Franken.

Am Donnerstag führte die Mirage III mit dem Kennzeichen HB-RDF auf dem Militärstützpunkt Payerne ihre beiden letzten Flüge durch. Am Steuer sass der Neuenburger Pilot Thierry Goetschmann, Oberst im Ruhestand und ehemaliger Kommandant der Schweizer Luftwaffe. Sein Passagier war der Freiburger Peter Egger, Präsident von Espace, ebenfalls ein ehemaliger Armeepilot.

Beschaffung führte zu Skandal

Die Schweiz hatte die Mirage vor rund 60 Jahren beschafft. 1961 bewilligte das Parlament 871 Millionen Franken für den Kauf von 100 Flugzeugen dieses Typs. Die Kosten gerieten jedoch ausser Kontrolle und die Regierung musste einen zusätzlichen Kredit in Höhe von 576 Millionen Franken beantragen. Der Skandal führte zum Rücktritt des damaligen Verteidigungsministers Paul Chaudet.

ARCHIVBILD ZU 50 JAHRE MIRAGE-AFFAERE --- Der Bundesrat Paul Chaudet, vordere Reihe Dritter von links, Vorsteher des Militaerdepartementes (EMD), besichtigt am 2. April 1964 auf dem Flugplatz Emmen ei ...
Bundesrat Paul Chaudet (vordere Reihe, Dritter von links) besichtigt am 2. April 1964 auf dem Flugplatz Emmen eine Mirage III S. Die Beschaffung dieser Kampfflugzeuge führte zu Mehrkosten in hundertfacher Millionenhöhe. Chaudet musste 1966 wegen der sogenannten Mirage-Affäre aus dem Bundesrat zurücktreten.Bild: PHOTOPRESS-ARCHIV

Auch kaufte die Schweiz weniger Flieger als ursprünglich geplant. Schliesslich wurden bis 1970 57 Flugzeuge ausgeliefert. Insgesamt kaufte die Schweiz 61 Mirage-Flugzeuge. Davon gingen zehn im Laufe der Jahre durch Abstürze verloren.

Die Mirage bildete bis Ende der 1990er-Jahre das Rückgrat der Schweizer Luftwaffe. Dort wurden sie als Abfangjäger und Aufklärungsflugzeug eingesetzt. Die letzten 16 Flugzeuge stellte die Armee 2003 ausser Dienst.

(yam/sda)

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7 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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7immi
25.05.2023 15:49registriert April 2014
Infolge des Mirageskandals kam es übrigens zur "Gewaltentrennung": die militärischer Führung und Einkaufsmacht wurden getrennt. Die heute als Armasuisse (Bundesamt für Rüstung) bekannte Abteilung wurde gegründet. Spezialwünsche mangels Evaluation (andere Radarsysteme als üblich z.B.) gibt es heute nicht mehr, da man sauber evaluiert. So schlecht die Affäre damals war, hat man daraus gelernt.
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