In St. Gallen ist ein Betrugsversuch mit falschen Polizisten vereitelt worden. Ein 53-jähriger Tscheche wurde festgenommen, als er 60'000 Franken abholen wollte. Das Geld sollte von einem Ehepaar aus Wattwil stammen, dem angegeben wurde, die Tochter habe einen Unfall verursacht.
Ein 73-jähriger Mann und seine Frau erhielten einen Anruf von einem angeblichen Polizisten. Dieser gab ihnen an, die Tochter habe einen Verkehrsunfall verursacht, bei dem jemand ums Leben gekommen sei. Zur Freilassung der Tochter müssten sie eine Kaution von 60'000 Franken bezahlen.
Das Paar durchschaute die Betrugsmasche und verständigte die Polizei. Bei der vermeintlichen Übergabe des Geldes in der Stadt St. Gallen habe am Dienstag ein 53-jähriger Tscheche festgenommen werden können, teilte die St. Galler Polizei am Donnerstag mit. Unter der Leitung der Staatsanwaltschaft gebe es nun weitere Ermittlungen.
Die Betrüger versuchten, noch mehr Druck auf potenzielle Opfer auszuüben, als dies früher der Fall gewesen sei, heisst es in der Mitteilung weiter. Ein Beispiel dafür sei die Nachricht eines Unfalls mit Todesfolge.
2022 hätten die Betrüger alleine im Kanton St. Gallen in über 440 Fällen eine Deliktsumme von fast einer Million Franken erbeutet. Im eigentlich ruhigen Dezember des letzten Jahres waren es in vier Fällen 242'000 Franken. In den ersten Tagen von 2023 werde nun wieder ein Anstieg von Meldungen über Betrugsversuche mit Schocknachrichten durch falsche Polizisten verzeichnet. (sda)
