07.01.2016, 07:0007.01.2016, 07:58
- Die Universität St.Gallen geht juristisch dagegen vor, dass Doktor- und andere wissenschaftliche Arbeiten in Auftrag gegeben statt selbst geschrieben werden. Wie das «St.Galler Tagblatt» unter Berufung auf die «Rundschau» berichtet, hat die Hochschule Strafanzeige gegen den Anbieter solcher Dienstleistungen eingereicht.
- Beim Unternehmen handelt es sich um die Ghostwriting-Agentur Acad-Write mit Sitz in Zürich, die zehn bis 20 akademische Arbeiten für HSG-Studenten schreibt. Das hat der Geschäftsführer freimütig dem Studentenblatt «Prisma» erzählt. Die grösste Schweizer Ghostwriting-Agentur verlangt für das Verfassen von Bachelor-Arbeiten mehrere tausend Franken. Für Dissertationen sind es mehrere zehntausend Franken.
- Der mögliche Tatbestand gegen den die HSG nun vorgehen will: «Erschleichung einer falschen Beurkundung». Eine konkrete schriftliche Arbeit liegt der Hochschule aber noch nicht vor – im Gegenteil: Ein Disziplinarverfahren habe noch gar nie eröffnet werden müssen. (dwi)
Weiterlesen bei tagblatt.ch. Den Rundschau-Beitrag gibt's unter diesem Link.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Gesundheitskosten und Krankenkassenprämien steigen unaufhörlich. Dennoch verläuft der Abstimmungskampf zu den Volksinitiativen von Mitte und SP irritierend flau. Was ist da los?
Wer erfahren will, was im Schweizer Gesundheitswesen schiefläuft, sollte sich in Wetzikon im Zürcher Oberland umschauen. Dort findet ein wüster Streit um die Zukunft des Spitals statt. Es steckt in einer Finanzkrise, doch der Kanton lehnte ein Darlehen von 180 Millionen Franken mit der Begründung ab, es sei für die Versorgung «nicht unverzichtbar».