Die Fahrt in den Süden an Pfingsten ist einmal mehr zur Geduldsprobe geworden. Auf der Nord-Süd-Achse und den Autobahnstrecken A2 und A13 führte der Pfingstverkehr am Samstag zu langen Staus. Am Gotthard-Nordportal registrierte der TCS kurz nach 10.00 Uhr eine Staulänge von maximal 22 Kilometern.
Autofahrerinnen und Autofahrer mussten zu diesem Zeitpunkt mit einer Wartezeit von bis zu drei Stunden und 40 Minuten rechnen, wie der Touring Club der Schweiz (TCS) mitteilte. Bereits eine Stunde zuvor war vor dem Gotthard-Nordportal die 20-Kilometer-Marke geknackt worden. Am frühen Nachmittag verkürzte sich der Stau langsam, betrug aber immer noch 18 Kilometer. Am Samstagabend hatte sich der Stau schliesslich aufgelöst. «Kein Stau mehr», bestätigte der Verkehrsdienst Viasuisse kurz vor 20.45 Uhr der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Klimaaktivisten versuchten kurz vor dem Mittag den Verkehr auf der A2 auf der Höhe von Wassen UR zu stören, wie die Urner Kantonspolizei am frühen Nachmittag mitteilte. Die acht beteiligten Aktivisten wurden vorübergehend festgenommen und wegen verschiedener Tatbestände zur Anzeige gebracht. Die A2 konnte laut der Polizei nach rund zehn Minuten wieder für den Verkehr freigegeben werden. Bereits im Vorjahr war es unter anderem im April zu Sitzblockaden durch Klimaaktivistinnen und -aktivisten am Gotthard gekommen.
🚨Die 2te Warnmeldung! Zurück auf den Gotthard! Das Klima ist immer noch in Not. Wir werden wiederkommen, bis die Wissenschaft gehört wird.#ActNow #A22Network #mobility@srfnews @RTSinfo @RSIonline @Blickch @20min @key_SDA_news @watson_news @CdT_Online @BernerZeitung @heidi_news pic.twitter.com/MPEsaK71AD
— act now! - Liberate 🚙 | Renovate 🏠 (@actnow_CH) May 18, 2024
«Zurück auf den Gotthard! Das Klima ist immer noch in Not. Wir werden wiederkommen, bis die Wissenschaft gehört wird», teilt die Gruppe auf X mit.
Während des Protests lagen die Nerven blank: Wie Videoaufnahmen zeigen, versuchten wütende Autofahrer, die Demonstrierenden eigenhändig aus dem Weg zu räumen.
Auf den im Vorfeld vom Bundesamt für Strassen (Astra) empfohlenen Ausweichrouten mussten sich Autofahrende bereits vor dem Samstagmittag ebenfalls in Geduld üben. Einerseits war die Gotthard-Passstrasse wegen des vielen Schnees noch geschlossen. Andererseits staute sich der Verkehr unter anderem auch auf der Route über die A13 in Richtung San Bernardino-Tunnel. Bereits zwischen Thusis-Süd GR und Rofla GR meldete der TCS am Morgen eine Verkehrsüberlastung auf verschiedenen Abschnitten.
Weiter nördlich mussten Autofahrende auf der Hauptstrasse von Chur in Richtung Thusis zeitweise mit einer Wartezeit von bis zu 45 Minuten rechnen. Auf der A13 zwischen dem San Bernardino und Bellinzona TI war der Verkehr zwischen der Passstrasse und Pian San Giacomo ebenfalls überlastet. Insgesamt mussten Autofahrerinnen und Autofahrer mit bis zu einer Stunde und 30 Minuten Wartezeit auf der gesamten Strecke rechnen.
Als Alternativroute empfahl das Astra im Vorfeld zudem auch die Route über die A9 und den Simplontunnel oder über den Autoverlad Lötschberg. Auch beim Autoverlad musste kurz vor dem Mittag jedoch mit einer Wartezeit von bis zu einer Stunde gerechnet werden. Auch der Grenzübergang nach Italien in Chiasso TI wurde von der Blechlawine nicht verschont: Dort mussten Autofahrende wegen Verkehrsüberlastung mit einem Zeitverlust von zeitweise bis zu einer halben Stunde rechnen.
Bereits zum Auftakt des verlängerten Pfingstwochenendes hatte sich am Freitagmittag vor dem Gotthard-Nordportal zwischen Erstfeld UR und Göschenen UR eine zwölf Kilometer lange Blechschlange gebildet. Der Gotthard-Tunnel war wegen eines Unfalls mit Frontalkollision und drei Schwerverletzten nach 13.00 Uhr während rund zwei Stunden gesperrt.
Auch vor dem Südportal bildete sich eine Kolonne – diese wurde bis zu sechs Kilometer lang. Die Einfahrten von Göschenen und Wassen auf der Urner Seite und von Airolo auf der Tessiner Seite des Gotthards wurden gesperrt, um den Ausweichverkehr zu unterbinden.
Der TCS hatte im Vorfeld für Pfingsten mit einem intensiven Verkehrsaufkommen am Gotthard gerechnet. Im Vorjahr wurde an den Pfingsttagen die Rekordstaulänge von 28 Kilometern – die sich 1999 und 2018 ergab – indes nicht egalisiert. Zeitweise war der Stau vor dem Gotthard-Nordportal am Samstag vor einem Jahr 20 Kilometer lang.
Den Höhepunkt des Verkehrsaufkommens auf der Nord-Süd-Achse erwartete der TCS jedoch auch in diesem Jahr am Pfingstmontag. Er empfahl daher, eine allfällige Rückreise in den Norden erst am späten Montagabend oder durch die Nacht auf den Dienstag anzutreten. (dab/sda)
Ich werde es nie verstehen
Es scheint so als könnte Italien nur über die Feiertage besucht werden, all diesen Stress nur wegen 1 Tag den man weniger Urlaub nehmen muss, kann man machen, muss man aber nicht. Überfüllte und teurere Hotels, Anstehen in den Freizeitparks, Restaurants, Sehenswürdigkeiten, keine Parkplätze usw. 🤦
Wie war dein Urlaub: eigentlich schön es hatte nur zuviele Ausländer!