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Mit Tollwut infiziert? In Winterthur ausgesetzte Welpen müssen sterben

Erst ausgesetzt, jetzt eingeschläfert: Die Hundewelpen Aischa und Juma.
Erst ausgesetzt, jetzt eingeschläfert: Die Hundewelpen Aischa und Juma.
Bild: stapo winterthur

Mit Tollwut infiziert? In Winterthur ausgesetzte Welpen müssen sterben

Der Hundehalter, der zwei Welpen in Winterthur über den Zaun eines Tierheimes warf, ist identifiziert. Eine Drittperson erkannte die Tiere und meldete dies den Behörden. Weil dadurch aber auch klar wurde, dass die Hunde aus Algerien stammen, wurden sie eingeschläfert. Algerien gilt nicht als tollwutfrei.
04.09.2015, 16:02
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Wie die Zürcher Kantonstierärztin Regula Vogel am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagte, wurden die Hunde von einer Drittperson erkannt. Das Veterinäramt werde nun alles Mögliche tun, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.

Für die beiden Welpen bedeutete die Kontaktaufnahme mit den Behörden allerdings das Todesurteil. Erst dadurch erfuhr das Veterinäramt, dass Aischa und Juma, wie die knapp vier Monate alten Hunde inzwischen genannt wurden, illegal aus Algerien in die Schweiz eingeführt worden waren. Algerien gilt im Gegensatz zur Schweiz nicht als tollwutfrei sondern als Hochrisikoland.

Bis zu 120 Tage ohne Symptome

Obwohl die Tiere Anfang Woche von einem Tierarzt untersucht und als gesund beurteilt worden waren, hätte bei ihnen die Krankheit noch ausbrechen können. «Ein Tier kann bis zu 120 Tage lang ohne Symptome sein, bevor es erkrankt», sagte Vogel.

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In dieser Zeit kann es das Virus aber bereits übertragen, auch auf den Menschen. Für eine verlässliche Diagnose braucht es aber eine Untersuchung am Gehirn. Einen Bluttest gibt es nicht.

Im Falle der beiden Welpen wäre theoretisch möglich gewesen, sie für 120 Tage zu isolieren und allfällige Symptome wie Schaum vor dem Maul, Aggressivität und Lähmungen abzuwarten. Wären diese nicht aufgetreten, wären die Tiere danach keine Gefahr mehr gewesen.

Illegale Importe nehmen zu

«Für die Entwicklung dieser Hunde wäre dies aber fatal gewesen», sagte Vogel weiter. Aus Sicht des Tieres sei eine so lange Isolation in diesem Alter nicht vertretbar. «Sie hätten ihr Leben lang Probleme gehabt. Wir haben deshalb entschieden, sie einzuschläfern.» Das Gehirn der Hunde wird nun auf Tollwut untersucht.

Solche Fälle wie die ausgesetzten Welpen in Winterthur gibt es immer häufiger. Illegale Importe aus dem Ausland nehmen gemäss Vogel stark zu. «Jöh, herzig» und schon würden Tiere ins Auto gepackt.

Im vergangenen Jahr registrierte das Zürcher Veterinäramt pro Woche einen illegalen Import. Gut ein Drittel der Tiere, meist Hunde oder Katzen, musste eingeschläfert werden. Die meisten anderen Tiere wurden in ihr Herkunftsland zurückgebracht. (rar/sda)

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