Schweiz
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Die Kuh im Zug – das hat es mit dem Vorfall vom Wochenende auf sich

Hier fährt ein Rind (wahrscheinlich ohne Billett) in der S-Bahn

Am Sonntagabend sind offensichtlich betrunkene Personen mit einer Kuh im Thurbo von St.Fiden in Richtung Wittenbach unterwegs gewesen. Die Gruppe kam möglicherweise von der Messe «Tier und Technik», die am Wochenende auf dem Gelände der Olma Messen stattgefunden hat.
27.02.2023, 09:4127.02.2023, 10:18
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Eine Gruppe junger, gröhlender Männer befindet sich im Thurbo zwischen St.Gallen St.Fiden und Romanshorn. Sie kommen möglicherweise gerade von der «Tier und Technik», einer Messe, die übers Wochenende auf dem Olma-Areal stattgefunden hat. Die einen feiern noch, andere scheinen bereits eingenickt zu sein – und mitten unter ihnen steht eine Kuh. Vorsichtshalber hat einer der Beteiligten einen blauen Eimer dabei. Diese Szenen haben sich am Sonntagabend in einem Thurbo abgespielt, der von St.Fiden in Richtung Romanshorn unterwegs war.

Ein derart grosses Tier in eine Bahn zu nehmen, braucht schon einen gewissen Mu(h)t.
Ein derart grosses Tier in eine Bahn zu nehmen, braucht schon einen gewissen Mu(h)t.bild: userinput

Die Stadtpolizei bestätigt das Ereignis auf Anfrage von Tagblatt Online, nicht aber die Information, wonach die jungen Leute mit der Kuh in Muolen ausgestiegen sein sollen.

Thurbo wusste ebenfalls schnell Bescheid, dass ihr Zug unfreiwillig zum Viehtransport zweckverwendet wurde. «Die Dispositionsstelle wurde durch den Lokführer bereits beim Zustieg in St.Fiden über die ungewöhnliche Reisegruppe informiert», sagt Christian Baumgartner, Mediensprecher von Thurbo gegenüber «FM1Today». Der Transport von derart grossen Tieren sei im öffentlichen Verkehr nicht gestattet.

Wann brauche ich für meinen Vierbeiner ein Billet?
Die SBB sehen keine spezifischen Billet-Vorgaben für Kühe vor, weil deren Transport im Personenwaggon nicht erlaubt ist. Für Hunde gibt es allerdings Regeln: Unter einer Widerristhöhe von 30 Centimetern dürfen Hunde in Käfigen oder Körben oder als Handgepäck unentgeltlich mitgenommen werden. Alles darüber benötigt ein halbes 2.-Klasse-Billet. Der Hund muss dabei unter dem eigenen Sitz Platz nehmen.

Dennoch nimmt das Transportunternehmen den ungewöhnlichen Zwischenfall mit Humor: Man möchte der Reisegruppe ein Kompliment aussprechen. Die jungen Männer seien optimal ausgerüstet mit Besen und Eimer – «wohl im Wissen darum, dass das Tier unter Umständen nicht stubenrein ist», so der Thurbo-Mediensprecher. Man hoffe aber, dass wenigstens ein gültiges Billett vorhanden war. Thurbo setzt auf Gnade vor Recht. Eine Anzeige werde nicht erstattet. (red.)

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75 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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c-bra
27.02.2023 09:29registriert April 2016
Wer kennt es nicht, im Suff eine Kuh ersteigert und keine Ahnung wohin damit. ;-)


Cool reagiert von Seite Thurbo!
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Busli
27.02.2023 09:45registriert Mai 2021
Man stelle sich den Lokführer vor.

„Ääähm joa, da steigen grad eine Gruppe Männer mit einer Kuh zu..“ 😂

Typischer Sonntagabend in der Schweiz.
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The oder ich
27.02.2023 09:34registriert Januar 2014
Wir lernen: in der Ostschweiz heisst das «Tier und Technik», bei uns in der Nordwestschweiz wäre das «Fasnacht»
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