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UBS mit Milliardengewinn im ersten Quartal

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UBS mit Milliardengewinn im ersten Quartal

07.05.2024, 06:4807.05.2024, 10:11

Die UBS hat im ersten Quartal einen Milliardengewinn geschrieben und damit die Markterwartungen deutlich übertroffen. Dabei spielten auch Sonderfaktoren mit hinein. Die Grossbank machte gleichzeitig aber auch weitere Fortschritte mit der Integration der vor rund einem Jahr übernommenen Credit Suisse.

Die neue UBS Group verdiente in den ersten drei Monaten des Jahres 1,76 Milliarden US-Dollar, wie sie am Dienstag mitteilte. Im Vorjahr hatte die Bank – noch ohne die CS – einen Gewinn von 1,03 Milliarden erzielt.

Das Startquartal 2024 ist das dritte Quartal, in dem die übernommene CS voll mitgerechnet ist. In den beiden Quartalen zuvor – im dritten Quartal und vierten Quartal 2023 – hatte die UBS einen Verlust ausgewiesen, nachdem das Ergebnis im zweiten Quartal 2023 wegen der CS-Übernahme buchhalterisch bedingt auf fast 30 Milliarden Gewinn explodiert war.

Vor Steuern ergab sich im ersten Quartal 2024 nun ein Plus von 2,38 Milliarden Dollar. Auf bereinigter Basis waren es gar 2,62 Milliarden. Insbesondere die Bereiche Global Wealth Management und Investment Bank haben das Ergebnis gegenüber dem Vorquartal stark verbessert.

Integration schreitet schnell voran

Bereits Ende des Monats erwartet die Grossbank derweil den nächsten wichtigen Schritt im Rahmen der CS-Integration. Der Abschluss der Zusammenführung der noch immer separat geführten rechtlichen Einheiten UBS AG und Credit Suisse AG werde am 31. Mai erwartet, wie es heisst.

Aber auch bis heute sind bereits weitere Fortschritte erzielt worden. Im ersten Quartal seien weitere Kosteneinsparungen von brutto rund 1 Milliarde erreicht worden von den 2024 angestrebten 2 Milliarden. Bis 2026 will die UBS die jährlichen Kosten um insgesamt rund 13 Milliarden Dollar im Vergleich zu 2022 senken. Damit verbesserte sich im ersten Quartal auch das für eine Bank wichtige Kosten-Ertrags-Verhältnis auf 80,5 Prozent.

Im Kerngeschäft – in der globalen Vermögensverwaltung – konnte die Grossbank weitere Kundengelder akquirieren. Der Nettoneugeldzufluss belief sich in dem Bereich auf 27,4 Milliarden Dollar. Damit verwaltete die UBS per Ende Dezember über alle Bereiche Vermögen in Höhe von 5848 Milliarden nach 5714 Milliarden Dollar Ende 2023.

Bankchef Sergio Ermotti zeigte sich sehr zufrieden. Es sei in diesem Quartal wieder ein Gewinn erzielt sowie zusätzliches Kapital aufgebaut worden. «Vor etwas mehr als einem Jahr wurden wir gebeten, durch die Übernahme der Credit Suisse eine entscheidende Rolle bei der Stabilisierung des Schweizer und des globalen Finanzsystems zu spielen, und wir halten unser Versprechen ein.»

Mit Blick in die Zukunft gibt sich die UBS wie üblich eher zurückhaltend. Die andauernden geopolitische Spannungen sowie die Ungewissheit bezüglich des Zeitpunkts der geldpolitischen Lockerungen in der Eurozone, in den USA und in der Schweiz würden für Unsicherheit für den wirtschaftlichen Ausblick sorgen, heisst es.

UBS zahlt weitere SNB-Hilfen zurück

Die UBS hat die Liquiditätshilfen der Schweizerische Nationalbank (SNB) an die von ihr übernommene Credit Suisse weiter abgebaut. Am (gestrigen) Montag hat sie weitere 9 Milliarden Franken der sogenannten ELA (Emergency Liquidity Assistance) zurückgezahlt, wie die Grossbank anlässlich der Zahlenvorlage zum ersten Quartal mitteilte.

Per Ende 2023 hatte die Credit Suisse noch 38 Milliarden der SNB-Liquiditätshilfe ELA ausstehend gehabt. Einschliesslich der jüngsten Rückzahlung habe sie 29 Milliarden Franken zurückbezahlt, heisst es in der Mitteilung. Die UBS gehe davon aus, dass sie die verbleibenden 9 Milliarden in den kommenden Monaten zurückzahlen werde. Die ELA-Darlehen sind laut früheren Angaben mit schweizerischen Hypotheken besichert.

Die taumelnde Credit Suisse hatte im März 2023 kurz vor der Übernahme durch die UBS insgesamt ELA über 50 Milliarden Franken bezogen. Zusätzlich hatte die SNB zur Ermöglichung des Zusammenschlusses vom Bund gesicherte Liquiditätshilfen (Public Liquidity Backstop) von bis zu 100 Milliarden sowie zusätzliche nur mit einem Konkursprivileg abgesicherte Liquiditätshilfe-Darlehen (ELA+) über weitere rund 100 Milliarden Franken gewährt. Die UBS hatte den PLB bereits im vergangenen Jahr beendet und auch die ELA+-Darlehen zurückgezahlt. (rbu/con/awp/sda)

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