Schweiz
Wirtschaft

Bundesrat verordnet Markierungspflicht bei Feuerwaffen

Bundesrat verordnet Markierungspflicht bei Feuerwaffen

24.06.2020, 11:35
Mehr «Schweiz»
Das Regionalgericht Bern hat am Freitag einen Mann vom Vorwurf der versuchten Anstiftung zu einem Mord freigesprochen. (Themenbild)
Bild: KEYSTONE

Bei der Herstellung einer Waffe müssen neu alle wesentlichen Bestandteile einzeln markiert werden. Dies hat der Bundesrat am Mittwoch im Nachgang zum Ja des Volkes zum neuen Waffengesetz beschlossen. Die Markierungen sollen der Polizei helfen, bei Ermittlungen die Herkunft einer Waffe zu klären.

Die neuen Bestimmungen in der Waffenverordnung für die Markierung von Feuerwaffen und den Bau von Schreckschuss- und Signalwaffen werden per Anfang September wirksam, wie der Bundesrat mitteilte. Sie richten sich in erster Linie an Büchsenmacher und Waffenhändler.

Nach bisherigem Recht genügte es bei zusammengebauten Waffen, einen wesentlichen Waffenbestandteil mit einer Seriennummer zu markieren. Künftig müssen alle wesentlichen Waffenbestandteile markiert werden. Bei Pistolen handelt es sich um Griffstück, Verschluss und Lauf, bei Gewehren um Verschlussgehäuse, Verschluss und Lauf.

Für bereits vorhandene Waffen in der Schweiz besteht keine Nachmarkierungspflicht, wie ein Sprecher des Bundesamts für Polizei (Fedpol) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Für alle Waffen, die im Land bereits im Umlauf seien, würden die bisherigen Bestimmungen gelten.

Umbauten verhindern

Der geänderten Verordnung zufolge sollen Schreckschuss- und Signalwaffen künftig technisch so gebaut werden, dass ein Umbau zu einer funktionsfähigen Feuerwaffe nicht mehr möglich ist. Für jene Schreckschuss- und Signalwaffen, welche diesen technischen Vorgaben nicht entsprechen, braucht es künftig einen Waffenerwerbsschein.

Das Stimmvolk hatten im Mai 2019 mit 63.7 Prozent Ja zu einer Verschärfung des Waffenrechts gesagt. Es genehmigte die Übernahme der EU-Waffenrichtlinie, die im Zuge von terroristischen Anschlägen in Europa verschärft worden war.

Die meisten Anpassungen im Schweizer Recht sind bereits seit Mitte August 2019 umgesetzt. Per 1. September 2020 treten nun die neuen Bestimmungen für die Markierung in Kraft.

Noch ausstehend sind laut dem Bundesrat neue Bestimmungen für einen verbesserten Informationsaustausch mit anderen Schengen-Staaten, beispielsweise über die Verweigerung eines Waffenerwerbs aus Sicherheitsgründen. Aktuell würden die Details mit den Schengen-Staaten geklärt. (aeg/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Hammer, Schere oder Pfefferspray: Ist es eine Waffe oder ein Haushaltsprodukt?
1 / 32
Hammer, Schere oder Pfefferspray: Ist es eine Waffe oder ein Haushaltsprodukt?
Je nach Situation ist ein Hammer oder eine Axt ein Werkzeug oder eine Waffe. Es drohen Geld- und Freiheitsstrafen und ein Eintrag ins Strafregister. Ein Pfefferspray ist laut Gesetz in der Regel keine Waffe. Aber welche Gegenstände gelten als Waffe?
quelle: fedpol / fedpol
Auf Facebook teilenAuf X teilen
«Die Waffenlobby hat Ihre Eier in einer Geldscheinklammer»
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
7 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
7
Von 1 bis 16 Franken pro 100 Gramm – so krass variieren die Osterhasen-Preise
Fast drei Osterhasen verputzen Herr und Frau Schweizer im Durchschnitt pro Jahr. Wie viel sie dafür berappen, variiert gewaltig. Denn der Luxus-Osterhase vom Chocolatier ist fast 16 Mal teurer als die Billigstvariante aus dem Discounter.

Auch in diesem Jahr werden an Ostern wieder haufenweise Osterhasen aus Schokolade verdrückt. Nach Schätzungen von Chocosuisse, dem Verband der Schweizer Schokoladenfabrikanten, werden in der Schweiz pro Jahr allein für den Inlandmarkt rund 20 Millionen Osterhasen produziert – das sind fast drei Osterhasen pro Kopf. Rund 7 Prozent des jährlichen Schokoladenabsatzes in der Schweiz gehen auf das Konto der Osterfeiertage.

Zur Story