Montagmorgen 11:30 Uhr am Zürcher Hauptbahnhof. Während die Pendlergemeinschaft geschäftig von A nach B wuselt, leuchtet eine grelle LED-Anzeige über der Wartehalle: «Nationale Impfwoche – Gemeinsam aus der Pandemie» steht da in allen Landessprachen. Wo normalerweise der Wochenmarkt oder Streetfoodtrucks um Kunden werben, macht dies seit heute die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich mit ihrem Impfdorf.
Ungefähr 8 Leute stehen in der Schlange für eine Impfung, an zwei Begrüssungsständen werden ihre Personalien aufgenommen.
Im gut abgeschirmten Impfdorf selbst sitzen weitere gut 20 Leute gemütlich an Tischen und quatschen. Blumentöpfe kreisen die Esstische ein, Foodtrucks mit Kaffee und Berliner sorgen für das Wohlergehen der frisch Gepiksten. Selbst Raclette gibts zur Stärkung. Ein 68-jähriger Mann, der lieber anonym bleiben will, ist ziemlich angetan von der Organisation. «Ich habe Angst vor Spritzen, aber jetzt konnte ich nicht länger warten. Es lief alles ganz schnell und unkompliziert. Ich habe sogar bereits aufgehört zu zittern».
Allgemein fällt auf, dass es eher die ältere Generation ist, die das Impfdorf besuchen. Viele von ihnen sind auch bereits vollständig geimpft und kommen nun für ihre dritte Dosis, wie sie erzählen. Beim Hausarzt sei das momentan noch zu kompliziert.
Während im Innern der Gemütlichkeit gefrönt wird, stehen 15 Medienverantwortliche rund um den Eingang, auf der verzweifelten Suche nach Protagonisten. Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli gibt brav Interviews und betont die Wichtigkeit des Unterfangens. Danach mischt auch sie sich unter die frisch Geimpften und gönnt sich ein Raclette, inklusive Selfie. (dfr)
_andreas
Das finde ich nicht so super. Lasst die Leute doch eifacht ihren Piks abholen und fertig. Wenn jetzt noch täglich mehrere Journalisten vor den Eingängen die Leute befragen und Fotos machen, kann das einige die anonym bleiben möchten abschreken überhaupt zu kommen.
Galippo
iudex