Schweiz
Zürich

«Chilli's Affäre»: Obergericht spricht Ex-Sittenpolizist teilweise frei

«Chilli's Affäre»: Zürcher Obergericht spricht Ex-Sittenpolizist teilweise frei

30.08.2021, 17:1731.08.2021, 15:56
Mehr «Schweiz»
ARCHIV - ZUM BERUFUNGSPROZESS VOR DEM ZUERCHER OBERGERICHT GEGEN EINEN EX-STADTPOLIZISTEN, AM MONTAG, 30. OKTOBER 2017, ERHALTEN SIE FOLGENDE ARCHIVBILDER ---- Der Club "Chilli's" in Zu ...
Bild: KEYSTONE

Ein ehemaliger Zürcher Stadtpolizist soll Informationen aus dem polizeilichen Rapportsystem an Personen aus dem Rotlichtmilieu weitergegeben haben. Das Zürcher Obergericht verurteilte den Beschuldigten aus der «Chilli's Affäre» am Montag wegen Amtsgeheimnisverletzung und Begünstigung. Vom Vorwurf des Amtsmissbrauchs sprach es ihn frei.

Das Obergericht begründete den Freispruch bezüglich des Amtsmissbrauchs mit einem mittlerweile ergangenen Urteil des Bundesgerichts. Dieses kam in einem ähnlich gelagerten Fall eines anderen Beschuldigten der «Chilli's Affäre» zum Schluss, dass kein Amtsmissbrauch vorgelegen sei.

Das Obergericht verurteilte den mittlerweile 47-Jährigen zu einer bedingten Geldstrafe von 180 Tagessätzen à 170 Franken. 169 Tage davon hat er bereits in Form von Untersuchungshaft abgesessen. Lässt er sich in den nächsten zwei Jahren erneut etwas zuschulden kommen, wird der Rest der Strafe fällig.

Das Bezirksgericht, welches ihn im Gegensatz zum Obergericht auch des Amtsmissbrauchs schuldig gesprochen hatte, hatte ihn zu einer bedingten Geldstrafe von 300 Tagessätzen à 170 Franken verurteilt, ebenfalls bei einer Probezeit von zwei Jahren.

Happige Vorwürfe in der «Chilli's Affäre»

Die «Chilli's Affäre» wurde vor bald acht Jahren publik. Im November 2013 wurden fünf Zürcher Stadtpolizisten verhaftet. Sie standen im Verdacht, korrupt gewesen zu sein. Sie sollen zu Personen aus dem Rotlichtmilieu Kontakte gepflegt haben, um diese unter anderem vor Razzien zu warnen. Als Gegenleistung sollen sie gratis Sex mit Prostituierten gehabt haben.

Ein grosser Teil der Vorwürfe liess sich in den folgenden jahrelangen Ermittlungen nicht erhärten. Auch gegen den ehemaligen Polizisten, der am Montag vor dem Obergericht stand, musste ein grosser Teil der ursprünglich erhobenen Vorwürfe fallengelassen werden. (aeg/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
3
«Ich mag Politik nicht wirklich»: Was First Lady Jans in der Schweiz vermisst
Mit Politik kann sie zwar nichts anfangen, freut sich aber für ihren Mann Beat, dass dieser als Bundesrat seine Berufung gefunden hat: Tracy Jans über das Leben als First Lady und US-Amerikanerin in der Schweiz.

Anders als etwa in den USA nehmen Ehefrauen von Bundesräten in der Schweiz keine offiziellen Aufgaben wahr. Allenfalls treten Partner von Bundesrätinnen bisweilen bei einem Empfang von Staatsgästen an der Seite der Magistratin auf oder begleiten diese mit dem üblichen Tross auf Auslandsreisen.

Zur Story