Der Qualifikationssieger EV Zug startet mit einem souveränen Erfolg in den Playoff-Halbfinal. Das Team von Trainer Dan Tangnes bezwingt die Rapperswil-Jona Lakers 6:1 und benötigt noch zwei Siege zum Finaleinzug.
Im Viertelfinal gegen Lugano (4:1) hatten die Lakers vier Siege aneinandergereiht und dabei defensiv überzeugt. Im ersten Halbfinalspiel wurden sie von den Zugern zunächst überrollt. Es war zu Beginn so, als würden zwei Teams aus unterschiedlichen Ligen gegeneinander spielen. Als Folge der krassen Überlegenheit gingen die Zentralschweizer bis zur 12. Minute 3:0 in Führung – Yannick Zehnder (8.), Justin Abdelkader (9.) und Lino Martschini trafen innert 249 Sekunden.
Deshalb sah sich der scheidende Rapperswiler Trainer Jeff Tomlinson genötigt, sein Timeout zu nehmen. Dies änderte zunächst nichts an der Dominanz der Zuger. Die ersten beiden Chancen in dieser Partie hatten die Lakers ausgerechnet, als sie erstmals in Unterzahl agieren mussten, und zwar durch Andrew Rowe (16.) und Marco Lehmann (17.). Beide brachten den Puck alleine vor dem Zuger Keeper Leonardo Genoni nicht im Tor unter. In der 19. Minute kam auch Roman Cervenka dem ersten Treffer der Lakers in diesem Spiel nahe.
Die St. Galler nahmen den Schwung mit und starteten gut in den zweiten Abschnitt. Nachdem sie eine 30 Sekunden dauernde doppelte Unterzahl überstanden hatten, gelang den Gästen durch Kevin Clark, der den Verein Ende Saison verlassen muss, das 1:3 (31.). Kurz darauf vergab Jeremy Wick eine sehr gute Möglichkeit zum Anschlusstor. Eine weitere Überraschung der nach der Qualifikation zehntklassierten Lakers schien nicht mehr unmöglich zu sein.
Der EVZ reagierte jedoch im Stile eines Teams, das dank den vielen Siegen ein enormes Selbstvertrauen aufgebaut hat. Carl Klingberg und Jan Kovar mit einem Ablenker bauten die Führung in der 35. Minute innert 23 Sekunden auf 5:1 aus. Damit gab es über den Ausgang der Partie keinen Zweifel mehr und war das Spiel für den Rapperswiler Keeper Melvin Nyffeler zu Ende. Der zweite Treffer von Abdelkader (54.) war nur noch Zugabe.
Hoffnung schöpfen können die Lakers aus dem Viertelfinal, in dem sie die erste Begegnung ebenfalls hoch verloren (2:6). Andererseits sind die Zuger ein anderes Kaliber wie Lugano.
Zug - Rapperswil-Jona Lakers 6:1 (3:0, 2:1, 1:0)
50 Zuschauer. SR Lemelin/Salonen, Progin/Steenstra.
Tore: 8. Zehnder (Klingberg, Alatalo) 1:0. 9. Abdelkader (Martschini, Shore) 2:0. 12. Martschini (Shore, Stalder) 3:0. 31. Clark (Cervenka, Egli) 3:1. 35. Klingberg (Geisser, Zgraggen) 4:1. 35. Kovar (Diaz) 5:1. 54. Abdelkader (Martschini, Shore) 6:1.
Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen Zug, 5-mal 2 Minuten gegen die Rapperswil-Jona Lakers.
PostFinance-Topskorer: Hofmann; Wick.
Zug: Genoni; Diaz, Geisser; Cadonau, Alatalo; Schlumpf, Stadler; Zgraggen; Klingberg, Albrecht, Zehnder; Simion, Kovar, Hofmann; Martschini, Shore, Abdelkader; Leuenberger, Senteler, Bachofner; Langenegger.
Rapperswil-Jona Lakers: Nyffeler (37. Bader); Vukovic, Jelovac; Sataric, Maier; Egli, Profico; Randegger, Dufner; Lehmann, Rowe, Eggenberger; Clark, Cervenka, Schweri; Moses, Wick, Loosli; Forrer, Ness, Wetter.
Bemerkungen: Zug ohne Thorell (überzähliger Ausländer) und Wüthrich, Rapperswil-Jona Lakers ohne Payr und Dünner (alle verletzt).
Genève-Servette schafft zum Auftakt der Halbfinal-Serie gegen die ZSC Lions auswärts gleich das erste Break. Sämtliche drei Tore beim 2:1 fallen im Powerplay.
Die Art und Weise, wie die Niederlage zustande kommt, muss die ZSC Lions ärgern. Das vorentscheidende 1:2 fällt in der 48. Minute in Unterzahl – wegen eines unkorrekten Spielerwechsels. Bereits in der Viertelfinal-Serie gegen Lausanne gaben sie so eine Partie aus den Händen. Wie bei der ersten Führung ist es der PostFinance-Topskorer Henrik Tömmernes, der den starken ZSC-Goalie Ludovic Waeber bezwingt.
Die beiden Tore gleichen sich und sind damit ein Symbol für die Stärke Servettes. Im Powerplay sorgen sie für viel Verkehr vor Waeber, der Tömmernes' Schüsse nicht sehen kann und deshalb machtlos ist. Ansonsten zeigen sich die Genfer aber offensiv recht harmlos. Sie setzen auf Einsatz und eine kompakte Defensive vor dem ebenfalls sehr überzeugenden Goalie Daniel Manzato. Diese Tugenden reichen, um gegen einen arg dezimierten ZSC mit einem Break in Führung zu gehen.
Zum einzigen Treffer kommen sie zudem etwas glückhaft. Am Ende des zweiten Drittels wird das vermeintliche 2:0 der Genfer nach einer erfolgreichen Coaches' Challenge wegen Offsides aberkannt, stattdessen gleichen die Löwen nach nur 70 Sekunden des Schlussdrittels aus. Im Powerplay trifft Ryan Lasch aus fast unmöglichem Winkel via Rücken von Manzato. Der eigentliche Ersatzkeeper muss sich erstmals, seit er für den verletzten Gauthier Descloux in die Bresche springen musste, und nach 174 Minuten geschlagen geben.
Dass die Teams aus den beiden grössten Schweizer Städten nur durch Details zu trennen sind, kommt nicht überraschend. Sämtliche vier Partien der Qualifikation hatten nach 60 Minuten unentschieden gestanden, drei von viermal – darunter beide Male im Hallenstadion – setzten sich am Ende die Genfer durch. Diesmal gelingt ihnen dies etwas früher.
ZSC Lions - Genève-Servette 1:2 (0:0, 0:1, 1:1)
50 Zuschauer. SR Piechaczek/Wiegand, Altmann/Schlegel.
Tor: 37. Tömmernes (Winnik/Ausschluss Riedi) 0:1. 42. Lasch (Sigrist/Ausschluss Omark) 1:1. 48. Tömmernes (Omark, Winnik/Ausschluss Hayes) 1:2.
Strafen: 4-mal 2 plus 10 Minuten (Wick) gegen die ZSC Lions, 6-mal 2 Minuten gegen Genève-Servette. - PostFinance-Topskorer: Andrighetto; Tömmernes.
ZSC Lions: Waeber; Meier, Marti; Phil Baltisberger, Geering; Trutmann, Berni; Capaul; Prassl, Roe, Andrighetto; Lasch, Sigrist, Bodenmann; Hayes, Diem, Riedi; Simic, Schäppi, Wick; Schlagenhauf.
Genève-Servette: Manzato; Jacquemet, Tömmernes; Karrer, Le Coultre; Guebey, Völlmin; Smons; Vouillamoz, Winnik, Omark; Rod, Richard, Vermin; Moy, Fehr, Miranda; Arnaud Montandon, Kast, Berthon; Patry.
Bemerkungen: ZSC Lions ohne Chris Baltisberger, Blindenbacher, Hollenstein, Krüger, Morant, Noreau, Pedretti, Pettersson, Rautiainen und Suter, Genève-Servette ohne Descloux, Maurer, Mercier (alle verletzt) und Asselin (überzähliger Ausländer). Timeout ZSC Lions (48./Coach's Challenge).
(nih/sda)
Zwar in anbetracht dessen, dass das Ergebnis klar ausgefallen ist, bin ich mir nicht sicher ob das 6. Tor von Zug nicht doch eine Kickbewegung war, schwierig zu sagen...
Glückwunsch zum Sieg den Zuger.
Sie mussten allerdings auch Moral beweisen, als es anstelle 2:0, 0,1 Sekunde vor der Pause, plötzlich 1:1 stand.
Trotz vielen Absenzen beim Z war es ein Spiel auf des Messers Schneide mit dem besseren Ende für die Genfer.
Zu erwähnen gilt es noch das Kabinettstückchen von Omark, das man so nicht alle Tage sieht.
Freue mich auf Dienstag.
Heute hatten wir weder Abschlussglück, noch ist irgendein Pass angekommen. 🙄🙂
Zum Glück zählt ein 6:1 genau so viel wie ein 1:2 😊🍀 Bis am Dienstag! 🔴🔴🔴