» Hier gibt's den Liveticker der 5. Playoff-Runde zum Nachlesen.
Der eigene Nachwuchs erlöste den grossen Schlittschuhclub Bern. Nach einem 2:3-Rückstand bis zur 52. Minute gewann Bern gegen Servette mit 4:3 nach Verlängerung. In der Serie führt Bern 3:2.
Mit dem 56. Torschuss fand der SC Bern das Glück. Verteidiger Yanik Burren (22) bezwang Genfs Goalie Robert Mayer, der zuvor mit 52 Paraden die Berner an den Rand der Verzweiflung gebracht hatte.
Bern siegte verdientermassen. Sie dominierten den ersten Abschnitt mit 18:6 Torschüssen und den dritten sogar mit 19:4. In der 62. Minute hätte Gregory Sciaroni bereits alles klar machen müssen. Allerdings liess er sich wohl vom verzweifelten Hechtsprung Mayers aus der Ruhe bringen und traf bloss an den Pfosten.
Die reguläre Spielzeit bot das Auf und Ab, an welches sich die Beobachter dieser Serie längst gewohnt haben. Die Stimmung kippte in der Serie zwischen Bern und Servette schon mehrmals - aber nie schneller als am Dienstagabend in der Berner Arena im zweiten Abschnitt. Nach 25 Minuten führte Bern 2:0. Daniele Grassi hatte zweimal getroffen. Die Fans lagen sich in den Armen - Riesenjubel! 10 Spielminuten später wurde Bern mit einem gellenden Pfeiffkonzert in die zweite Pause geschickt. Zweimal Arnaud Jacquemet im Powerplay (zum 1:2 und 3:2) und Noah Rod in Unterzahl (zum 2:2) machten für den Genève-Servette Hockey Club aus dem 0:2 ein 3:2.
Bern rettete sich am Ende glückhaft in die Verlängerung. Ein Puckverlust von Michael Völlmin ermöglichte Junior André Heim neun Minuten vor Schluss den 3:3-Ausgleich. Alle drei Berner Goals vor der Verlängerung gingen auf das Konto der vierten Sturmlinie. Insgesamt enttäuschte der offensive Ertrag Berns erneut (51:20 Torschüsse).
Gegen ein überaus fahriges Lausanne besassen die kaltblütigen Gäste aus Langnau erstaunlich leichtes Spiel. Sinnbild dafür war der Langnauer Schlusspunkt durch Chris DiDomenico, der neun Minuten vor Spielende in lockerer Trainings-Manier unbedrängt das 5:1 erzielte.
Die gesamte Lausanner Defensive inklusive Goalie Sandro Zurkirchen wirkte da schon passiv und befand sich mit den Gedanken schon bei Spiel 6 am Donnerstag in Langnau. Denn Spiel 5 war bereits mit dem haltbaren Distanzschuss von Larri Leeger entschieden, als Zurkirchen mit seiner Fanghand daneben griff (42.) und den vierten Gegentreffer kassierte.
Einziger Langnauer Doppeltorschütze war Nolan Diem (5./22.). Er erzielte seine ersten beiden Playoff-Saisontore (zum 1:1 und 3:1) auf identische Weise. Zweimal lenkte er eine Hereingabe in den Slot mustergültig ab und düpierte dadurch Zurkirchen. Dabei hatte der Appenzeller Diem in 47 Spielen der Qualifikation mit drei Toren lediglich einen Treffer mehr erzielt als in seinem fünften Playoff-Spiel für die Emmentaler 2019.
Den Waadtländern bekam der schnelle Führungstreffer nach nur 60 Sekunden durch Dustin Jeffrey ganz schlecht. Ob sich Überheblichkeit beim Favoriten einschlich? Auf jeden Fall wurden die Gastgeber defensiv bedenklich anfällig. Sie wirkten im eigenen Slot gedanklich «eingefroren».
Der EHC Biel hat sich als zweites Team nach dem EV Zug für die Playoff-Halbfinals qualifiziert. Die Seeländer bezwangen Ambri-Piotta 2:1 und entschieden die Best-of-7-Serie 4:1 für sich.
Die beiden Mannschaften boten den 6521 Zuschauern in der ausverkauften Arena eine hart umkämpfte Partie. Dem entscheidenden 2:1 für die Bieler durch Robbie Earl (28.) ging ein Fehlpass von Ambris Fabio Hofer voraus.
Dabei war den Gästen ein Start nach Mass gelungen. Noele Trisconi brachte die Leventiner bereits nach 114 Sekunden mit einer schönen Einzelleistung in Führung. Nur drei Minuten später glich Damien Brunner für die Bieler mit seinem ersten Tor in den laufenden Playoffs aus, in dem er Ambris Verteidiger Nick Plastino herrlich aussteigen liess und per Backhand vollendete.
An Chancen auf ein besseres Resultat fehlte es Ambri nicht. In der 4. Minute vergab Jiri Novotny eine gute Möglichkeit zum 2:0, kurz nach Spielhälfte scheiterte der Tscheche trotz eines offenen Tores am Pfosten (32.). Ausserdem rettete der viel Sicherheit ausstrahlende Bieler Keeper Jonas Hiller nach einem Ablenker von Trisconi (22.) spektakulär. Dennoch war der Sieg der Seeländer, die zum zweiten Mal in Folge im Playoff-Halbfinal stehen, nicht gestohlen.
Bern - Genève-Servette 4:3 (0:0, 2:3, 1:0, 1:0) n.V.
16'034 Zuschauer. - SR Tscherrig/Wiegand, Kovacs/Obwegeser.
Tore: 22. Grassi 1:0. 26. Grassi (Brügger) 2:0. 30. Jacquemet (Richard/Ausschluss Brügger) 2:1. 30. Rod (Jacquemet, Richard/Ausschluss Mercier!) 2:2. 40. (39:54) Jacquemet (Rod, Richard/Ausschluss Ebbett) 2:3. 52. Heim (Scherwey) 3:3. 68. (67:59) Burren (Ruefenacht) 4:3.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Bern, 4mal 2 Minuten gegen Genève-Servette.
PostFinance-Topskorer: Moser; Richard.
Bern: Genoni; Kruger, Blum; Andersson, Gerber; Burren, Almquist; Untersander; Boychuk, Ebbett, Bieber; Sciaroni, Haas, Scherwey; Ruefenacht, Arcobello, Moser; Grassi, Heim, Berger; Brügger.
Genève-Servette: Mayer; Jacquemet, Martinsson; Mercier, Fransson; Völlmin, Bezina; Antonietti; Skille, Richard, Rod; Fritsche, Berthon, Bozon; Simek, Romy, Rubin; Riat, Kast, Maillard; Patry.
Bemerkungen: Bern ohne Mursak, Kamerzin und Kämpf, Genève-Servette ohne Almond, Bouma, Douay, Tömmernes, Vukovic, Wick (alle verletzt), Wingels und Winnik (beide gesperrt). - Pfostenschüsse: Grassi (51.), Sciaroni (62.).
Lausanne - SCL Tigers 1:5 (1:2, 0:1, 0:2)
6700 Zuschauer (ausverkauft). - SR Stricker/Eichmann, Castelli/Fuchs.
Tore: 2. (1:00) Jeffrey (Vermin) 1:0. 5. Diem (Kuonen) 1:1. 7. Elo (Lardi) 1:2. 22. Diem (Neukom) 1:3. 42. Leeger 1:4. 51. DiDomenico (Ausschluss Lindbohm; Elo) 1:5.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Lausanne, 3mal 2 Minuten gegen SCL Tigers.
PostFinance-Topskorer: Vermin; DiDomenico.
Lausanne: Zurkirchen; Junland, Genazzi; Trutmann, Grossmann; Lindbohm, Frick; Nodari; Moy, Emmerton, Leone; Bertschy, Jeffrey, Vermin; Zangger, Froidevaux, Kenins; Antonietti, In-Albon, Herren.
SCL Tigers: Ciaccio; Glauser, Leeger; Erni, Lardi; Cadonau, Huguenin; Elo, Gagnon, Dostoinow; DiDomenico, Pascal Berger, Pesonen; Kuonen, Diem, Neukom; Rüegsegger, Randegger, Nils Berger.
Bemerkungen: Lausanne ohne Borlat, Mitchell und (beide verletzt) sowie Partanen (überzähliger Ausländer), SCL Tigers ohne Giliati (überzähliger Ausländer), Blaser, Johansson, Gustafsson und Punnenovs (alle verletzt). - 25. Leone verletzt ausgeschieden.
Biel - Ambri-Piotta 2:1 (1:1, 1:0, 0:0)
6521 Zuschauer (ausverkauft). - SR Hebeisen/Salonen, Kaderli/Gnemmi.
Tore: 2. Trisconi 0:1. 5. Brunner (Earl) 1:1. 28. Earl (Fuchs) 2:1. -
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Biel, 3mal 2 plus 10 Minuten (Fischer) gegen Ambri-Piotta.
PostFinance-Topskorer: Fuchs; Kubalik.
Biel: Hiller; Kreis, Salmela; Sataric, Forster; Moser, Maurer; Petschenig; Riat, Diem, Künzle; Pedretti, Kärki, Rajala; Brunner, Fuchs, Earl; Schmutz, Neuenschwander, Hügli; Tschantré.
Ambri-Piotta: Conz; Fora, Dotti; Plastino, Ngoy; Fischer, Guerra; Jelovac; D‘Agostini, Novotny, Hofer; Zwerger, Müller, Kubalik; Trisconi, Kostner, Bianchi; Incir, Goi, Lauper; Mazzolini.
Bemerkungen: Biel ohne Pouliot (krank) und Fey. Ambri-Piotta ohne Lerg und Pinana (alle verletzt). - 19. Tor von Trisconi wegen hohen Stocks nicht gegeben. Pfostenschüsse: 31. Forster, 32. Novotny. - Timeout Ambri (57:15), danach ohne Goalie.
Davos fertigte die ZSC Lions vor heimischem Publikum gleich 6:1 ab und feierte im vierten Spiel in der Abstiegsrunde den ersten Sieg. Nach neun Minuten führten die Bündner 3:0. Die drei Tore fielen innerhalb von 99 Sekunden. Den ersten Treffer erzielte der erst 18-jährige Benjamin Baumgartner (7.), der auch noch zum 5:1 (35.) erfolgreich war.
Fribourg-Gottéron revanchierte sich gegen den Tabellenletzten Rapperswil-Jona Lakers mit einem 4:2 für die 2:3-Heimniederlage drei Tage zuvor. Den Ausschlag zu Gunsten der Gäste gaben die «Special Teams». Das 1:1 (8.) und 3:2 (27.) erzielten Matthias Rossi respektive Lukas Lhotak im Powerplay, das 2:2 von Tristan Vauclair (27.) war ein Shorthander. 47 Sekunden vor dem Ende machte der 40-jährige Laurent Meunier, der Ende Saison zurücktritt, mit einem Schuss ins leere Gehäuse alles klar.
Rapperswil-Jona Lakers - Fribourg-Gottéron 2:4 (2:1, 0:1, 0:2)
2926 Zuschauer. - SR Urban/Boverio, Altmann/Cattaneo. -
Tore: 1. (0:50) Wellman (Schweri) 1:0. 8. Rossi (Schneeberger, Marchon/Ausschluss Spiller) 1:1. 10. Hächler (Martikainen, Lindemann) 2:1. 27. Vauclair (Slater) 2:2. 48. Lhotak (Schneeberger, Rossi/Ausschluss Profico) 2:3. 60. (59:13) Meunier 2:4 (ins leere Tor).
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen die Rapperswil-Jona Lakers, 6mal 2 Minuten gegen Fribourg-Gottéron.
PostFinance-Topskorer: Wellman; Sprunger.
Rapperswil-Jona Lakers: Bader; Helbling, Schmuckli; Hächler, Maier; Gähler, Berger; Gurtner; Clark, Schlagenhauf, Schweri; Kristo, Wellman, Brem; Spiller, Knelsen, Lindemann; Mosimann, Profico, Hüsler; Martikainen.
Fribourg-Gottéron: Waeber; Schilt, Chavaillaz; Marco Forrer, Stalder; Weisskopf, Schneeberger; Bertrand, Schmutz, Marchon; Sprunger, Walser, Miller; Micflikier, Slater, Lhotak; Rossi, Meunier, Vauclair; Sandro Forrer, Mottet.
Bemerkungen: Rapperswil-Jona Lakers ohne Casutt (krank), Gilroy, Iglesias, Mason und Ness. Fribourg-Gottéron ohne Abplanalp, Bykow, Furrer und Holös (alle verletzt). - Lakers von 58:59 bis 59:13 ohne Goalie.
Davos - ZSC Lions 6:1 (3:0, 2:1, 1:0)
3029 Zuschauer. - SR Mollard/Ströbel, Duarte/Wolf.
Tore: 7. (6:56) Baumgartner (Ambühl, Jung) 1:0. 8. (7:39) Aeschlimann (Heldner, Pestoni) 2:0. 9. (8:35) Meyer (Corvi) 3:0. 26. Ambühl (4:0. 29. Phil Baltisberger (Hayes, Klein) 4:1. 35. Baumgartner (Ambühl, Rödin) 5:1. 55. Corvi (Baumgartner, Pestoni) 6:1.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Davos, 5mal 2 Minuten gegen ZSC Lions.
PostFinance-Topskorer: Rödin; Klein.!
Davos: Lindbäck; Du Bois, Paschoud; Buchli, Nygren; Jung, Heldner; Barandun, Stoop; Rödin, Baumgartner, Ambühl; Marc Wieser, Corvi, Meyer; Bader, Aeschlimann, Pestoni; Frehner, Glarner, Kessler.
ZSC Lions: Schlegel; Klein Phil Baltisberger; Geiger, Berni; Karrer, Marti; Braun; Hayes, Suter, Cervenka; Miranda, Prassl, Herzog; Suter, Schäppi, Brüschweiler; Riedi, Sigrist, Hinterkircher.
Bemerkungen: Davos ohne Egli, Hischier, Kundratek, Portmann, Sandell, Dino Wieser (alle verletzt) und Lindgren (krank), ZSC Lions ohne Bachofner, Backman, Chris Baltisberger, Blindenbacher, Bodenmann, Flüeler, Geering, Hollenstein, Nilsson, Pettersson, Sutter, Wick (alle verletzt), Noreau (Vaterfreuden) und Moore (beide abwesend). - Timeout ZSC Lions (9.). - Lattenschüsse: Meyer (17.), Aeschlimann (59.). (abu/sda)