Für den FC Zürich hätte der Vorstoss in die Europa-League-Playoffs ein Neustart sein können. Stattdessen ist das Europacup-Abenteuer nach dem 1:1 bei Dynamo Minsk nach der dritten Qualifikationsrunde vorbei.
Das mit 0:1 verlorene Hinspiel vor acht Tagen war ein Sinnbild für die aktuelle Ratlosigkeit und fehlenden Aktivismus im FCZ-Spiel. Im Auswärtsauftritt in Brest, wohin Dynamo wegen Nichterfüllen von UEFA-Auflagen ausweichen musste, verlief der Start der Zürcher, wie ihn sich Interimscoach Massimo Rizzo nicht besser hätte vorstellen können. Mit dem ersten Angriff machte Amine Chermiti das Handicap sogleich wett. Der Tunesier verwertete nach herrlichem Durchspiel den perfekt getimten Querpass von Mario Gavranovic zum 1:0. Dieser Vorstoss blieb nach gutem Beginn allerdings das Highlight aus Zürcher Sicht. Besser wurde es nie mehr.
In der 118. Minute gelang Fatos Beciraj der durchaus verdiente Ausgleich für Dynamo. Den folgenden Corner nach einem vergebenen Konter (durch Intervention von Goalie Yanick Brecher) köpfelte der Montenegriner zum umjubelten 1:1 ein, wobei Cabral im entscheidenden Duell keine gute Falle abgab. Das Ausscheiden des FCZ hatte sich insofern abgezeichnet, als dass die Mannschaft mit Fortdauer der Partie offensiv abbaute.
Es war die erwartet knappe Angelegenheit zwischen den beiden Super-League-Vereinen. Zweimal führte der FC Vaduz. In der 32. Minute schoss Moreno Costanzo nach einer schönen Vorarbeit von Markus Neumayr das 1:0. Keine fünf Minuten später erzielte Marco Rojas den Ausgleich für die zumindest in der ersten Halbzeit überlegenen Thuner. Dass die Liechtensteiner trotzdem mit einer Führung in die Pause gingen, lag am starken Neumayr. Der Deutsche zirkelte einen Freistoss in der Nachspielzeit zum 2:1 ins Netz.
Nach der Pause überzeugte Thun zwar nicht und tat sich ungemein schwer, die Defensive der Gastgeber zu überwinden. Trotzdem behielt das spielerisch stärkere Team die Oberhand dank dem Treffer von Roman Buess, der in der 65. Minute eine Vorlage des eingewechselten Simone Rapp verwertet. Einer von nur zwei gelungenen Angriffen in der zweiten Halbzeit brachte Thun die Playoff-Qualifikation. Am 20. und 27. August spielt das Team von Ciriaco Sforza um die Teilnahme an einer dritten Europacup-Gruppenphase der Vereinsgeschichte. Den Gegner erfahren die Thuner am Freitagmittag.
Borussia Dortmund zieht mit einem Kantersieg in die Europa-League-Playoffs ein. Beim 5:0 gegen Wolfsberg ist Henrich Mchitarjan die überragende Figur.
Das Hinspiel hatte der BVB nur 1:0 gewonnen, in der Reprise liess der Bundesliga-Vertreter im Heimspiel-Debüt von Thomas Tuchel keine Zweifel aufkommen. Der österreichische Klub Wolfsberger AC war vor 65'100 Zuschauern in der zweiten Halbzeit überfordert. Marco Reus (48.), Pierre-Emerick Aubameyang (67.) sowie der Armenier Mchitarjan mit einem Hattrick innert 13 Minuten (73./82./86.) trafen für Dortmund. Tuchel setzte im Tor wie angekündigt nicht den Schweizer Roman Bürki ein, sondern Roman Weidenfeller. Was das im Hinblick auf den Bundesliga-Start zu bedeuten hat, wird die kommende Woche zeigen.
Für West Ham United ist die Europacup-Saison zu Ende, bevor am kommenden Wochenende der Start in die Premier League erfolgt. Der Londoner Verein, der durch die Fairplay-Wertung einen Startplatz in der Qualifikationsphase erhalten hatte, scheiterte an Astra Giurgiu. Nach dem 2:2 im Hinspiel (nach 2:0-Führung) verlor West Ham in Rumänien wiederum nach Vorsprung 1:2. Beide Tore für Astra schoss Captain Constantin Budescu innerhalb von vier Minuten. In der Runde davor hatte sich West Ham gegen den krassen Aussenseiter Birkirkara aus Malta erst im Penaltyschiessen vor einer noch grösseren Blamage bewahrt. (si)