Wálter Samuel in die Super League – diese Meldung gleicht schon einer mittleren Sensation. Natürlich, mögen Skeptiker argwöhnen, der argentinische Ex-Internationale streifte sich zuletzt 2010 das Trikot der «Albiceleste» über. Und natürlich, mit 36 Jahren befindet sich der Abwehrrecke im Spätherbst seiner fabulösen Laufbahn.
Aber ansonsten? Wenige Berufskollegen gehen so kompromisslos zur Sache wie der Neo-Bebbi, keinen anderen haben die italienischen Fussballfans kraft ihrer Wahrnehmung aus über 300 Liga-Spielen zu «The Wall» erkoren. Wálter Samuel, das ist 1,83 Meter geballte Erfahrung, Abgebrühtheit und ein Spieler, der, als für ihn die Karrieresonne am höchsten stand, 2004 von der AS Roma zu Real Madrid wechselte und den Römern einen Transfererlös von damals umgerechnet über 38 Millionen Franken bescherte.
Samuels Glück aber war in Italien. Nach einer Saison bei den Galaktischen ging es zurück an den Stiefel. Zu Inter Mailand, genauer gesagt.
Mit den Nerazzurri gewann Samuel Titel, elf insgesamt und alleine in der Saison 2009/2010 drei Stück: das Triple. Den Scudetto, die Coppa d'Italia und als Krönung die Champions League. Die Ehrung zum besten Verteidiger der Serie A im Folgejahr war nur logisch.
Jetzt also hat der FCB, namentlich Präsident Heusler und Trainer Sousa, der, so heisst es, seine glänzenden Beziehungen hat spielen lassen, die Konkurrenz im Ringen um den Routinier ausgestochen. «The Wall» ans Rheinknie – das kann der Super League nur guttun.