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Formel 1: Rennen in Dschidda soll nach Raketen-Angriff stattfinden

Feuer nahe der Formel-1-Rennstrecke in Dschidda: Eine meterhohe Rauch- und Flammenwolke steigt aus einem Ol-Reservoir hinauf.
Feuer nahe der Formel-1-Rennstrecke in Dschidda: Eine meterhohe Rauch- und Flammenwolke steigt aus einem Ol-Reservoir hinauf.bild: screenshot twitter

Raketenangriff nahe Formel-1-Strecke in Saudi-Arabien – Rennen soll gefahren werden

Ein Raketen-Angriff schockiert die Formel 1 in Saudi-Arabien. Der Sport gerät zur Nebensache, ins Fahrerlager zieht Angst ein.
25.03.2022, 21:57
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Die Rennserie setzte ihr Training für den Grand Prix fort. Das Rennen in Dschidda soll nicht auf der Kippe stehen. Die saudischen Behörden versicherten am späten Freitagabend, dass der Grand Prix wie geplant stattfinden könne. Auch die Teams sprachen sich an einer Sondersitzung für die Durchführung aus.

Der Rauchgeruch der schockierenden Raketen-Attacke kroch Formel-1-Weltmeister Max Verstappen bis unter den Helm. «Es riecht verbrannt, ist das mein Auto?», funkte der Red-Bull-Fahrer am Freitag beim ersten Training zum Grand Prix in Saudi-Arabien noch an die Box. Doch die Ursache war weit beängstigender. Jemenitische Huthi-Rebellen hatten nach eigenen Angaben in der Nähe der Strecke in Dschidda erneut eine Anlage des Ölkonzerns Aramco angegriffen, der der Hauptsponsor der Rennserie ist.

Auch das saudische Staatsfernsehen bestätigte eine «feindliche Operation» von Huthi-Rebellen nahe Dschidda. Erst am vergangenen Sonntag hatten die Rebellen Angriffe gegen Saudi-Arabien mit einer Rakete und Drohnen gestartet. Dabei war auch eine Anlage von Aramco in Dschidda getroffen worden, an einem Öltank brach Feuer aus.

Die Formel-1-Spitze forderte umgehend Informationen und weitere Sicherheits-Garantien der Behörden an. Nach einem eilig einberufenen Treffen mit allen Fahrern und Teamchefs fiel der Entscheid, das zweite Training mit nur leichter Verspätung von 15 Minuten zu beginnen.

Hintergrund des Konflikts ist der Krieg im Jemen, den Saudi-Arabien gegen die Huthi-Rebellen führt. Der Krieg hat eine der grössten aktuellen humanitären Katastrophen ausgelöst. Der ins Visier der Rebellen geratene saudische Energieriese Aramco ist wichtiger Geldgeber der Formel 1 und Titelsponsor des britischen Rennstalls Aston Martin.

Die Auswahl Saudi-Arabiens als Formel-1-Gastgeber hatte schon vor dem Debüt des Rennens im vergangenen Dezember heftige Kritik ausgelöst. Dem Königreich werden schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Zuletzt hatte das Land 81 Menschen an einem Tag hingerichtet. Die sportliche Vorbereitung auf den zweiten Saisonlauf geriet aber durch die Geschehnisse abseits der Strecke zur Nebensache. Charles Leclerc, der Ferrari in der Vorwoche zu einem Doppelerfolg geführt hatte, verwies Champion Verstappen in beiden Trainings auf Platz 2. (abu/sda/dpa)

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26 Kommentare
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Sitzplätzler
25.03.2022 17:58registriert April 2017
Schon krass. Fussball WM in Katar=riesen Thema/Aufschrei.

Formel1? Seit Jahren in praktisch allen "Schurkenstaaten" (Menschenrechte etc.) präsent und keinen interessierts.
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giandalf the grey
25.03.2022 18:08registriert August 2015
Joa das hat man dann halt davon, wenn man in einem Land, das sich im Krieg befindet ein Rennen veranstaltet. Wäre die FIA konsequent würde sie Sotschi und Dschidda gleich behandeln.
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Kommissar Rizzo
25.03.2022 18:15registriert Mai 2021
Ein völlig ausgeblendeter Konflikt, der schon Jahre andauert und zehntausende Opfer forderte.
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