Der FC Winterthur kann seine Ausgangslage im Rennen um den vorzeitigen Klassenerhalt nicht verbessern. Die Zürcher trotzen dem Zweiten Servette nur eine gute Halbzeit lang, verlieren dann aber wie üblich gegen die Genfer. Chris Bedia trifft zum 1:0-Sieg.
Der Aufsteiger hat in den letzten Monaten den einen oder anderen besser gerüsteten Gegner überrascht. Doch Servette liegt dem FCW nicht. Von den letzten neun Duellen mit den Grenats verlor er acht. Das Remis im Februar war in dieser Phase das einzige kleine Erfolgserlebnis.
Am Samstag waren die Voraussetzungen für Winterthur nicht besonders gut. Mit Joaquin Ardaiz fehlte der beste Stürmer, der in den letzten vier Monaten an über 50 Prozent der Winterthurer Tore direkt beteiligt war. Gute Torchancen waren dann auch selten, Nishan Burkart hatte die beste schon früh in der ersten Halbzeit.
Auf Seiten von Servette war der Goalgetter auf dem Feld und sorgte mit seinem zehnten Saisontreffer für die Entscheidung: Bedia umspielte in der 52. Minute FCW-Goalie Markus Kuster nach einem Pass in die Tiefe von Anthony Baron und traf mit etwas Glück über den zurückgeeilten Roy Gelmi. Alle zehn Tore hat Bedia in diesem Kalenderjahr geschossen.
Servette verteidigt dank dem Sieg seinen 2. Platz an diesem Spieltag auf jeden Fall, was nicht zuletzt auch den in den Tribünen der Schützenwiese anwesenden zukünftigen Trainer René Weiler freuen wird. Er wird in der nächsten Saison von Vorgänger Alain Geiger nicht nur eine gut funktionierende Mannschaft übernehmen, sondern mit ihr auch im Europacup spielen.
Winterthur - Servette 0:1 (0:0).
8000 Zuschauer. - SR Horisberger.
Tor: 52. Bedia (Baron) 0:1.
Winterthur: Kuster; Gantenbein (77. Gonçalves), Schmid, Gelmi, Diaby (65. Schättin); Arnold, Kryeziu (61. Ltaief); Di Giusto, Ramizi, Burkart (77. Rodriguez); Neftali (61. Vögele).
Servette: Frick; Mbabu, Vouilloz, Severin, Baron; Diba, Cognat (95. Rouiller); Stevanovic (95. Fofana), Kutesa (72. Rodelin), Pflücke (72. Antunes); Bedia (72. Crivelli).
Bemerkungen: Winterthur ohne Ballet, Buess (beide gesperrt), Chiappetta, Lekaj und Pukaj (alle verletzt). Servette ohne Cespedes, Clichy, Douline und Magnin (alle verletzt). 80. Pfostenschuss von Mbabu.
Verwarnungen: 30. Diba. 85. Rodriguez. 92. Di Giusto.
Der FC Luzern und St. Gallen trennen sich 1:1-Unentschieden und holen damit je einen Punkt, der ihnen nicht allzu viel nützt.
Es bleibt alles möglich für die beiden Mannschaften, aber wesentlich hat sich die Ausgangslage nicht verbessert. St. Gallen bleibt ausserhalb der Europacup-Plätze, während Luzern seinen Abwärtstrend nicht entscheidend stoppen kann.
Die Luzerner waren noch vor drei Wochen Zweiter. Seither läuft es ihnen nicht mehr wie gewünscht, auch weil die Absenzenliste beeindruckend lang ist. Das ist zum Teil selbst verschuldet. Gegen St. Gallen fehlten drei Spieler gesperrt, zudem flog mit Denis Simani ein Verteidiger eine Viertelstunde vor Schluss wegen einer Notbremse vom Platz. Das 1:1 verteidigte das Team von Mario Frick in Unterzahl.
Das Remis war logisch, weil beide Mannschaften grossen Willen zeigten, aber auch viele fehlerhafte Aktionen. Das 1:0 der Luzerner fiel in der 24. Minute nach einem zu kurz geratenen Rückpass von Matej Maglica in Richtung Goalie Lawrence Ati Zigi. Der 20-jährige Lars Villiger profitierte und schoss sein erstes Tor in der Super League.
Beim Ausgleich in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit ging Emmanuel Latte Lath von der FCL-Abwehr vergessen und konnte eine Flanke von Julian von Moos freistehend mit dem Kopf verwerten. Für den von Atalanta Bergamo ausgeliehenen Ivorer war es der elfte Saisontreffer.
Luzern - St. Gallen 1:1 (1:1)
SR Dudic.
Tore: 24. Villiger 1:0. 45. Latte Lath (von Moos) 1:1.
Luzern: Vasic; Burch, Simani, Beka; Dräger (65. Abubakar), Beloko, Jashari, Frydek; Max Meyer (85. Breedijk), Dorn; Villiger (78. Ottiger).
St. Gallen: Ati Zigi; Sutter (83. Ndombasi), Stergiou, Maglica, Kempter; Quintillà; von Moos (83. Akolo), Görtler, Witzig (70. Geubbels), Guillemenot (70. Schmidt); Latte Lath.
Bemerkungen: Luzern ohne Jaquez, Müller, Schürpf (alle gesperrt), Emini, Kadak, Klidje, Loretz, Chader, Toggenburger, Leny Meyer und Sorgic (alle verletzt). St. Gallen ohne Guidotti und Münst (beide verletzt). 17. Vasic lenkt Volley von Görtler an die Latte. 75. Rote Karte gegen Simani.
Verwarnungen: 15. Meyer. 18. Jashari. 57. Görtler. 64. Maglica.
(mom/sda)