
Lichtsteiner erhält von Verbandspräsident Dominique Blanc ein Geschenk zum Abschied. Bild: keystone
12.08.2020, 14:1412.08.2020, 14:53
Der Captain der Nationalmannschaft hat genug. Stephan Lichtsteiner hat in Muri bei Bern seinen Rücktritt vom Spitzensport bekannt gegeben. Er habe sich nach ein paar Wochen Überlegungen dafür entschieden.
«Ich konnte meinen Jugendtraum leben, Grosses erreichen und hatte enorm Spass dabei.»
Stephan Lichtsteiner
Zuletzt stand Lichtsteiner in der Saison 2019/20 beim Bundesligisten Augsburg unter Vertrag. Zuvor war der 108-fache Schweizer Internationale bei den Grasshoppers (bis 2005), Lille (2005 bis 2008), Lazio Rom (2008 bis 2011), Juventus Turin (2011 bis 2018) und Arsenal (2018/19) engagiert gewesen.
Zum Rücktritt: Das war die Karriere von Stephan Lichtsteiner
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Zum Rücktritt: Das war die Karriere von Stephan Lichtsteiner
Die Profi-Karriere von Stephan Lichtsteiner startet am 4. Mai 2002. GC wechselt das 18-jährige Talent im Spiel der damaligen Nati A gegen Schaffhausen ein. Es ist Lichtsteiners erster Einsatz für die Hoppers.
quelle: keystone / gaetan bally
Der rechte Aussenverteidiger spielte damit in vier der fünf Top-Ligen Europas. Mit Juventus Turin wurde er sieben Mal in Folge italienischer Meister. Insgesamt umfasst Lichtsteiner Palmarès 17 Titel - 14 davon mit Juventus.
Für die Schweiz absolvierte Lichtsteiner 108 Länderspiele. Mehr Einsätze haben nur Heinz Hermann (118) und Alain Geiger (112) vorzuweisen. Unter den Nationaltrainern Köbi Kuhn, Ottmar Hitzfeld und Vladimir Petkovic hat er insgesamt fünf WM- und EM-Endrunden bestritten – zuletzt 2016 und 2018 als Captain.
«Als Fussballer weisst du, dass du nur eine begrenzte Zeit hast. Mir war schon länger klar, dass das vermutlich mein letztes Jahr war. Die Umstände waren natürlich bitter, mit der Verschiebung der EM. Der grösste Knackpunkt war, dass die Familie beim letzten Spiel nicht dabei sein konnte, aber ich fühle mich wohl bei diesem Entscheid.»
Stephan Lichtsteiner
«Wenn man mehr als 100 Länderspiele für sein Land bestreiten darf, macht einen das stolz. Jedes einzelne Spiel war eine Ehre. Und jedes hat sich so angefühlt, als ob es in Sachen Nervosität das erste gewesen wäre», so Lichtsteiner.
Eine sechste Endrunde blieb Lichtsteiner wegen der Corona-Pandemie verwehrt. Die EM 2020 musste um ein Jahr verlegt werden. Lichtsteiner: «Der Plan wäre gewesen, nach der EM im Jahr 2020 zurückzutreten. Nach dem Entscheid der UEFA, die EM auf 2021 zu verschieben, wurde mir klar, dass der Zeitpunkt gekommen ist und ich nicht noch ein Jahr anhängen wollte.»
Wie seine Zukunft aussieht, weiss Lichtsteiner noch nicht im Detail. «Ich will zweigleisig fahren.» Er suche Herausforderungen im Wirtschaftsbereich, so Lichtsteiner. Er absolviert aber auch Trainerkurse und möchte die entsprechenden Diplome erlangen. (abu/sda)
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