Ciriaco Sforza tritt erstmals als FCB-Trainer vor die Medien.Bild: keystone
27.08.2020, 16:2027.08.2020, 16:28
Der FC Basel hat seinen neuen Trainer Ciriaco Sforza offiziell vorgestellt. An der Medienkonferenz ging es aber auch um viele andere Themen, die den FCB momentan umschwirren.
«Das Ziel ist, Erfolg zu haben. Es ist auch Erfolg, junge Spieler weiter zu entwickeln. Wir müssen den Jungen eine Chance geben und eine Winner-Mentalität entwickeln.»
Ciriaco Sforza
Bei seiner Präsentation als neuer Trainer des FC Basel konnte Ciriaco Sforza weniger als 24 Stunden nach der Vertragsunterzeichnung noch nicht viel kommunizieren. In Sachen Zielsetzung blieb er vage. «Wir wollen Erfolg haben und die Jungen weiterentwickeln», sagte der 50-Jährige, der am Mittwoch beim FCB einen Vertrag über zwei Jahre unterschrieben hatte.
Was für den FC Basel als Erfolg gilt, sagte dafür der Präsident Bernhard Burgener: «Hier in Basel gilt nur der Meistertitel. Das erwarten die Fans und die ganze Stadt. Auch international wollen wir erfolgreich sein, und wir wollen wieder in den Cupfinal. Nur den Cup zu gewinnen wie in der letzten Saison (2018/19 – Red.), reicht nicht.»
«Wenn der Tiefpunkt der 3. Platz in der Meisterschaft, die Europa-League-Viertelfinals und der Cupfinal sind, dann verstehe ich die Welt nicht mehr.»
Bernhard Burgener
Beim Pingpong mit den Medien stand Burgener deutlich mehr im Fokus als Sforza. Angesprochen auf die Kritik an seiner Person, gab sich der Präsident kämpferisch. «Die Kritik verstummt, wenn wir Meister werden. Aber ein Haar in der Suppe findet sich immer. Ich wusste, dass es schwierig wird, aber ich halte an meinem Konzept fest. Eigentlich haben wir es im Griff.»
Wie er das meinte? Burgener verwies auf die Leistungen der aktuellen Saison (auf dem Rasen), die am Sonntag mit dem Cupfinal gegen die Young Boys zu Ende geht. «Wenn der Tiefpunkt der 3. Platz in der Meisterschaft, die Europa-League-Viertelfinals und der Cupfinal sind, dann verstehe ich die Welt nicht mehr.»
«Ich besitze den Klub und habe eine Verantwortung. Ich gehöre ans Ruder und muss das Schiff durch den Sturm führen. Ich bin kein Schettino»
Bernhard Burgener
Positive Neuigkeiten hatte Burgener von der finanziellen Front zu verkünden: Die Liquidität spiele eine zentrale Rolle. Am Anfang hätten sie gewusst, dass es bis zum Sommer reichen würde, jetzt seien sie sicher, dass es bis zum Februar oder März reichen würde, so Burgener. (abu/sda)
Der Liveticker zum Nachlesen:
Bernhard Burgener bedankt sich nochmals bei Marcel Koller und wünscht der Mannschaft viel Erfolg für den Cupfinal.
«Von zuhause aus. Das hat mit Respekt gegenüber Marcel Koller zu tun. Ich schaue zuhause, werde analysieren und bin mit Herz dabei.»
«Wir haben zwei Mal das Gespräch mit der Stadiongenossenschaft gesucht. Wir sind jetzt dabei, einen Termin abzumachen.»
«Die Kritik verstummt, wenn wir Meister werden. Wir haben sicher Fehler gemacht. Aber ich halte immer noch an unserem Konzept von damals fest.»
«Die Bilanz ist wieder intakt. Wir haben auf Spielerverkäufe im Winter verzichtet, weil wir uns das leisten konnten. Aktuell ist die Existenz des FC Basel bis im Februar und im März gesichert. Der Verein hat keine Schulden und keinen Kredit aufgenommen.»
«Das ist für uns eine sehr zentrale Frage. Momentan kostet uns jedes Spiel Geld. Wir müssen natürlich die Gesetzte akzeptieren, aber wir sollten so schnell wie möglich wieder Zuschauer ins Stadion lassen können. Wir hoffen, dass die Corona-Zahlen nicht weiter ansteigen. 60 Prozent Auslastung wäre nicht perfekt, aber es wäre ein guter erster Schritt. Wir müssen Schutzkonzepte so aufbauen und umsetzen, dass wir das Vertrauen der Behörden gewinnen.»
«Ich sehe keinen Tiefpunkt. Wenn der dritte Platz, der Cupfinal und Viertelfinal in der Europa League ein Tiefpunkt ist, dann habe ich etwas falsch verstanden. Klar, wenn man nicht erster ist, gibt es solche Berichte. Wir müssen das positiv aufnehmen und uns den Meistertitel zum Ziel setzen. Wenn ich intern mit Leuten spreche, dann nehme ich eine gute Stimmung wahr.»
«Ich komme mit Herz, ich komme mit Leidenschaft. Die Wohnung wird sicher irgendwann ein Thema sein, aber vorher kommen andere Schritte.»
«Das waren ein externer und vier interne Kandidaten. Mehr sage ich dazu nicht.»
«Wir waren unter meiner Amtszeit zwei Mal zweiter und ein Mal dritter. Das reicht für den FCB nicht. Wir haben einen Trainer gefunden, der das Potenzial hat und dorthin zu führen. Wir dürfen gegen kleinere, defensive Teams nicht mehr so viele Punkte abgeben. Dann können wir wieder ganz vorne mitmischen.»
«Das Ziel ist, Erfolg zu haben. Es ist auch Erfolg, junge Spieler weiter zu entwickeln. Wir müssen den Jungen eine Chance geben und eine Winner-Mentalität entwickeln.»
Bernhard Burgener springt ein: «Wir haben natürlich auch sportliche Ziele. In Basel gilt nur der Meistertitel. Auch europäisch wollen wir natürlich möglichst weit kommen. Und wir wollen auch nächste Saison wieder in den Cupfinal.»
«Das ist möglich, aber das weiss ich noch nicht. Ich muss die Personen zuerst kennenlernen. Wer dann auf welcher Position spielt, das ist sekundär. Es kann sicher mal vorkommen, dass mal jemand auf einer neuen Position spielt.»
«Ich machte eine Analyse mit mir selbst. Ich definierte, was ich wollte und was ich nicht mehr wollte. Ich habe mich als Trainer und fachlich enorm entwickelt und freue mich auf den nächsten Sprung.»
«Ich hatte Julian von Moos in den letzten Monaten bei mir in Wil gehabt. Aber wir haben auch sonst viele Talente. Diese müssen wir aufbauen und ihnen Vertrauen schenken. Wir müssen Menschen mit Freude, Disziplin und Winner-Mentalität entwicklen.»
«Das ist doch nicht so wichtig. Die Gespräche haben stattgefunden. Wir haben mit beiden Vereinen zu jedem Zeitpunkt fair kommuniziert.»
Bernhard Burgener springt ein: «Wir haben am Sonntag und am Montag Gespräche geführt.»
«In den Gesprächen habe ich nichts negatives gespürt. Mir ist es egal, was in der Öffentlichkeit gesprochen wird. Mir kommt es nur darauf an, was ich persönlich erlebe. Und da spüre ich viel positives.»
«Es hat viele junge Talente und auch einiges an Erfahrung. Der Fokus der Mannschaft muss jetzt aber der Cupfinal sein. Danach haben wir eine neue Aufgabe und dann freue ich mich, die Arbeit mit einer jungen Mannschaft und viel Power nach vorne aufzunehmen.»
«Ich durfte bei Bayern, Inter und Kaiserslautern spielen. Der Verein hat eine gute Struktur. Ich bin stolz, dass ich hier sein darf.»
«Diesen Punkt können sie mit dem Präsidenten besprechen. Ich bin als Trainer sicher, dass wir viel Potenzial haben.»
Bernhard Burgener springt ein: «Wir sind bei Transferthemen sehr zurückhaltend. Wir können sagen, von allen Gerüchten die herumgeistern ist keines bei uns eingetroffen. Wenn ein Spieler gehen will, dann können wir das meistens nicht verhindern. Das würde dem Verein nicht gut tun und auch den Spielern nicht helfen. Wir sind immer bereit, Abgänge von Schlüsselspielern zu kompensieren. Aktuell planen wir aber mit den Spielern, die wir haben.»
«Ich habe die Mannschaft analysiert. Sie standen im Viertelfinal der Europa League. In der Mannschaft hat es Qualität. Damit kann man auch in Zukunft etwas erreichen.»
«Das ist ein Thema, aber keines für heute. Heute geht es um Ciriaco Sforza.»
«Einen ruhigen und klaren Verein. Ein Verein mit einer klaren Philosophie, wie sie den Verein wieder nach vorne bringen und etwas neues starten wollen. Mit Herz und vielen Talenten. Eine Philosophie, die zu mir passt, hinter der ich voll stehe.»
Wenn ein Schiff in Not ist, bin ich der, der nicht davon läuft. Alex Frei hat einen Entscheid gefällt und gekündigt. Damit ist für mich das Thema erledeigt.
«Der Sportdirektor ist wieder als Chefscout tätig. Der FCB hat viele Sportexperten. Wir hatten bei der Trainersuche auch externe Experten und haben das professionell gemacht. Wir haben dann den Kandidaten ausgewählt, der am besten darauf reagiert hat.»
«Wir wollen Freud und Disziplin haben und auch eine Winner-Mentalität. Wir müssen alle gemeinsam arbeiten: Fans, Spieler, Vorstand. Das sind meine Ziele. Dass wir als Team stark werden. Wir brauchen keinen Krieg, keine negative Stimmung. Hier wird sauber gearbeitet mit positiver Energie.»
Wir müssen ein Ziel haben: Power, alles geben. Wir wollen immer gewinnen.
«Ich will dem Verein, der Mannschaft und den Fans ein grosses Kompliment machen. Sie stehen im Cupfinal, sie waren im Viertelfinal der Europa League, sie wurden Dritte in der Meisterschaft. Alle – auch Marcel Koller – haben bislang eine grossartige Arbeit gemacht.»
«Wir hatten mehrere Kandidaten und haben alles professionell geprüft. Der Beschluss war einstimmig, dass Sforza die beste Wahl ist.»
Es sprechen heute Ciriaco Sforza und Präsident Bernhard Burgener. CEO Roland Heri ist an der Pressekonferenz nicht dabei.
Der neue Trainer des FC Basel heisst Ciriaco Sforza. Heute wird der Aargauer, der bei den «Bebbi» einen Vertrag über zwei Jahre unterschrieben hat, an einer Medienkonferenz offiziell vorgestellt. Wir tickern ab 14 Uhr live.
Die turbulente FCB-Zeit unter Präsident Burgener
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Die turbulente FCB-Zeit unter Präsident Burgener
11. Mai 2021: Bevor es zu einem Gerichtstermin kommt, einigen sich David Degen (links) und Bernhard Burgener darüber, wie es mit dem Klub weitergeht. Degen, bisher Verwaltungsrat, übernimmt die Anteile von Besitzer Burgener.
Es ist der vorerst letzte Akt in der von Tiefschlägen geprägten Ära von Präsident Bernhard Burgener.
quelle: keystone / georgios kefalas
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HA, der war gut
«Einen ruhigen und klaren Verein. Ein Verein mit einer klaren Philosophie!
Man hat ihm aber schon erzählt, dass FCB nicht FC Brüttisellen ist, sondern DER FC Basel, oder?