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Servette wirft Zug raus und steht im Final – Ajoie vor Ligaerhalt

Zug's defender Niklas Hansson #19, Zug's forward Jan Kovar #43, Zug's forward Gregory Hofmann #15, Zug's goaltender Leonardo Genoni #30 and Zug's defender Samuel Kreis #44, re ...
Für Meister Zug ist die Saison vorbei.Bild: keystone

Servette wirft Zug raus und folgt Biel in den Final – Ajoie vor Ligaerhalt

08.04.2023, 23:56
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Servette – Zug 3:2

Serie 4:1

Qualifikationssieger Servette folgt Biel in den Playoff-Final. Die Genfer bezwingen Zug, den Meister der letzten beiden Jahre, zu Hause 3:2 und entscheiden die Best-of-7-Serie 4:1 zu ihren Gunsten.

«Wenn du Meister werden willst, musst du den alten Meister schlagen. Die ganze Stadt wartet darauf. Wir sind 2019 schon nahe gewesen. Ich glaube, wir sind dieses Jahr noch besser vorbereitet.»
Henrik Tömmernes, Servette-Verteidiger

Damit wird es einen neuen Meister in der Playoff-Ära (seit 1985) geben. Die Genfer stehen zum vierten Mal nach 2008, 2010 und 2021 im Final, zogen bisher jedoch jedes Mal den Kürzeren. Biel feierte den dritten und letzten Meistertitel vor 40 Jahren. Das erste Finalspiel findet am kommenden Freitag in Genf statt.

Das entscheidende 3:2 für Servette erzielte Josh Jooris in der 52. Minute nach einem Doppelpass mit Linus Omark. Es war das zweite Tor der Genfer im Schlussabschnitt, nachdem Sami Vatanen nach 46 Sekunden im Powerplay mit einem satten Schuss zum 2:2 getroffen hatte.

Die Zentralschweizer gaben bei sämtlichen vier Niederlagen in diesem Halbfinal einen Vorsprung aus der Hand. Somit verpassten sie zum ersten Mal den Final, seit Dan Tangnes 2018 das Traineramt übernommen hat. Der Zuger Goalie Leonardo Genoni verlor erstmals seit 2018 (mit Bern) eine Playoff-Serie.

Nach 40 Minuten sah es nach einer Fortsetzung der Serie aus. Zwar gingen die Genfer in der 23. Minute durch den vierten Treffer von Omark in den laufenden Playoffs in Führung, doch wendeten die Gäste die Partie vor der zweiten Pause.

«Es war hart. Jeder Match wurde mit einem Tor entschieden. Zug ist eine riesige Mannschaft, sie haben mehrere Jahre regiert. Ich bin froh, dass wir sie raushauen konnten. Der Schlüssel war, wie wenige Tore wir zugelassen haben. Wir haben als Team super gekämpft.»
Tanner Richard, Servette-Stürmer

Fabrice Herzog gelang nach einem Konter der Ausgleich (29.), neun Minuten später zeichnete Rémi Vogel für das 2:1 verantwortlich. Der 21-jährige Verteidiger brachte den Puck nach einem Querpass von Gregory Hofmann vors Tor, wo ihn Servettes Verteidiger Henrik Tömmernes ins eigene Gehäuse ablenkte. Vogel erzielte seinen ersten Treffer überhaupt in der höchsten Liga.

Der Rückstand war für die Genfer umso ärgerlicher, als Marc-Antoine Pouliot in der 26. Minute das 2:0 hätte erzielen müssen, er traf jedoch von der Seite das halbleere Tor nicht. Und kurz vor dem 1:2 scheiterte Marco Miranda nach einer zwischenzeitlichen 3:1-Situation aus kurzer Distanz an Genoni. Am Ende spielte dies jedoch keine Rolle.

Geneve-Servette's forward Josh Jooris, left, celebrates his goal with his teammates Geneve-Servette's forward Teemu Hartikainen, centre, and Geneve-Servette's defender Sami Vatanen, lef ...
Bild: keystone

Genève-Servette - Zug 3:2 (0:0, 1:2, 2:0)
7135 Zuschauer (ausverkauft). - SR Tscherrig/Hebeisen, Fuchs/Duc.
Tore: 23. Omark (Tömmernes, Hartikainen) 1:0. 29. Herzog (O'Neill) 1:1. 38. Vogel 1:2. 41. (40:46) Vatanen (Tömmernes, Filppula/Powerplaytor) 2:2. 52. Jooris (Omark) 3:2.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Genève-Servette, 2mal 2 Minuten gegen Zug.
PostFinance-Topskorer: Richard; Simion.
Genève-Servette: Mayer; Karrer, Tömmernes; Vatanen, Maurer; Jacquemet, Le Coultre; Völlmin; Miranda, Filppula, Winnik; Pouliot, Richard, Bertaggia; Hartikainen, Jooris, Omark; Antonietti, Smirnovs, Rod; Cavalleri.
Zug: Genoni; Schlumpf, Djoos; Hansson, Kreis; Geisser, Vogel; Nussbaumer; Simion, Kovar, Hofmann; Camper, O'Neill, Herzog; Klingberg, Senteler, Martschini; Allenspach, Leuenberger, Suri; Zehnder.
Bemerkungen: Genève-Servette ohne Berthon, Praplan (beide verletzt) und Auvitu (überzähliger Ausländer), Zug ohne Stadler (verletzt), Gross (krank), Abdelkader und Almquist (beide überzählige Ausländer). Zug von 58:25 bis 59:16 und ab 59:28 ohne Torhüter.

Rapperswil-Jona Lakers in der Champions League
Mit dem Finaleinzug des Qualifikationssiegers Genève-Servette in den Playoff-Final stehen die drei Schweizer Teilnehmer in der Champions Hockey League (CHL) der nächsten Saison fest: Neben den Finalisten Servette und Biel sind es die Rapperswil-Jona Lakers.

Da die CHL von 32 auf 24 Teams reduziert wird, stehen der National League nur noch drei Plätze zur Verfügung. Bei einem Meistertitel eines ausserhalb der Top 3 der Qualifikation klassierten Teams, hätte dieses den dritten Platz erhalten.

Ajoie – La Chaux-de-Fonds 2:1

Serie 3:2

Ajoie gewinnt das fünfte Spiel der Ligaqualifikation gegen den Swiss-League-Meister La Chaux-de-Fonds 2:1 und steht einen Sieg vor dem Verbleib in der National League.

So schlecht, wie diese Ligaqualifikation einst begonnen hatte, so gut lief es gleich zu Beginn dieses möglicherweise vorentscheidenden Duells. 77 Sekunden waren gespielt, da nützte der Kanadier Guillaume Asselin einen Penalty zur frühen Führung – und das in Unterzahl. Im zweiten Drittel war es Thibault Frossard, der schon früh auf 2:0 erhöhte.

Danach fanden die Gäste aus dem Neuenburger Teil des Juras nicht mehr richtig ins Spiel. Erst 30,6 Sekunden vor Schluss gelang dem Schweden Sebastian Bengtsson der Anschlusstreffer – zu spät für die Wende.

Diese hat damit Ajoie in dieser emotionsgeladenen Serie geschafft. Nach zwei Niederlagen zum Auftakt erweist sich der Sieg in der Verlängerung in Spiel 3 am Dienstag, als das jurassische Urgestein Jordane Hauert in der 93. Minute zum 3:2 getroffen hatte, immer mehr als der vielleicht entscheidende Knackpunkt. Nun hat Ajoie zwei Chancen – am Ostermontag in La Chaux-de-Fonds und allenfalls am Mittwoch zuhause – für ein versöhnliches Saisonende.

Ajoies Guillaume Asselin freut sich ueber seinen fruehen Fuerhungstreffer zum 1:0 beim fuenften Spiel der Eishockey Ligaqualifikation der National League zwischen dem HC Ajoie und dem HC La Chaux-de-F ...
Bild: keystone

Ajoie - La Chaux-de-Fonds 2:1 (1:0, 1:0, 0:1)
5028 Zuschauer (ausverkauft) - SR Wiegand/Borga, Obwegeser/Schlegel.
Tore: 2. Asselin (Unterzahltor!) 1:0 (Penalty). 25. Frossard (Asselin, Brennan) 2:0. 60. (59:30) Bengtsson (Andersons, Achermann) 2:1 (ohne Torhüter).
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Ajoie, 5mal 2 Minuten gegen La Chaux-de-Fonds.
PostFinance-Topskorer: Frossard; Olden.
Ajoie: Wolf; Brennan, Pilet; Gauthier-Leduc, Fey; Birbaum, Hauert; Thiry; Asselin, Frossard, Schmutz; Sciaroni, Romanenghi, Bozon; Bakos, Rundqvist, Derungs; Arnold, Macquat, Kohler; Garessus.
La Chaux-de-Fonds: Östlund; Dubois, Huguenin; In-Albon, Jaquet; Matewa, Gehringer; Fontana; Andersons, Achermann, Olden; Fuhrer, Wilkins, Bengtsson; Petrini, Topping, Lauper; Rüegsegger, Privet, Carbis; Voirol.
Bemerkungen: Ajoie ohne Devos, Gauthier, Hazen und Pouilly (alle verletzt), La Chaux-de-Fonds ohne Andersson, Augsburger, Berthon, Eugster, Schweri und Ulmer (alle verletzt). La Chaux-de-Fonds von 57:25 bis 59:30 ohne Torhüter. (abu/sda)

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55 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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maylander
08.04.2023 22:21registriert September 2018
Gratulation an den GSHC.
Sehr gute Regular Season und in den Play Offs stets besser als der EVZ.
Nun gibt es endlich wieder kann einen neuen Meister, freuen wir auf dem Final Rolex gegen Omega. Allez les Welsch.
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Peedy
08.04.2023 22:20registriert Januar 2017
Glückwunsch an Servette. Verdienter Sieger der Serie.
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Massalia
08.04.2023 23:28registriert Juni 2021
Ich finds toll, nach all den Jahrzehnten endlich wieder einen "neuen" CH- Meister zu haben. Auch für die Romandie find ich es schön!
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ZSC-Goalie Hrubec kassiert zwei Eier – Lausanne gleicht die Finalserie aus
Es bleibt dabei: In diesem Playoff-Final der National League gewinnen nur die Heimteams. Lausanne gleicht mit einem 5:2-Sieg zum 2:2 aus. Für einmal patzt auch Goalie Simon Hrubec.

Die favorisierten ZSC Lions finden keinen Weg, auch auswärts in der mit 9600 Fans natürlich ausverkauften Vaudoise Aréna die nötige Energie aufs Eis zu bringen. Hatten sie im Spiel 2 beim Stand von 2:2 noch bis zehn Minuten vor Schluss auf das – nicht dem Spielverlauf entsprechende – Break hoffen dürfen, rannten sie am Dienstagabend ab der 14. Minute vergeblich einem Rückstand hinterher. Erstaunlicherweise ohne grosse Überzeugung und über weite Strecken harmlos.

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