Bevor wir zu den Highlights kommen, wie üblich zunächst die Resultate von Week 13:
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0:11 nach elf Spieltagen? Na und, dachten sich die New York Jets. Das NFL-Schlusslicht zeigte gegen die Las Vegas Raiders eine deutliche Steigerung und hätte beinahe zum ersten Mal gewonnen. 1:42 Minuten vor dem Ende führten die Jets mit 28:24 und stoppten einen Drive der Raiders kurz vor der eigenen Endzone. Doch schon wenig später mussten Sam Darnold und Co. den Ball wieder abgeben, sodass die Raiders noch einen Anlauf nehmen konnten.
Und so kam es, wie es kommen musste: 13 Sekunden vor Schluss warf Vegas-Quarterback Derek Carr einen tiefen Pass über 46 Yards zu Receiver Henry Ruggs, der den Ball fünf Sekunden vor Schluss in der Endzone fing, und der erste Jets-Sieg war futsch. Mit dem sofort zum «Miracle in the Meadowlands» getauften Spielzug verbesserte Las Vegas seine Bilanz auf 7:5 Siege, während die Jets auch nach 12 Partien weiter auf ihren ersten Saisonsieg warten müssen.
Aaron Rodgers hat beim 30:16-Sieg seiner Green Bay Packers gegen die Philadelphia Eagles einen historischen Meilenstein erreicht. Der Star-Quarterback warf im dritten Viertel den 400. Touchdown-Pass seiner Karriere. Diese Schallmauer durchbrachen bislang nur sechs Quarterbacks vor ihm: Drew Brees, Peyton Manning, Tom Brady, Dan Marino, Brett Favre und Philip Rivers.
That's 4️⃣0️⃣0️⃣ career TD passes for @AaronRodgers12! 🙌
— Green Bay Packers (@packers) December 6, 2020
Rodgers is the fastest (193 games) to 400 in NFL history! #GoPackGo pic.twitter.com/lCrexThz8j
Aber keiner seiner Berufskollegen war so schnell wie der 36-jährige Packers-Spielmacher. Lediglich 193 Spiele brauchte Rodgers, um in diesen erlesenen Kreis aufgenommen zu werden. Als einziger Spieler knackte er die Schallmauer von 400 Touchdowns unter 200 Spielen. Dem bisherigen Rekordhalter Brees gelang dieses Kunststück «erst» nach 205 Spielen, Tom Brady liegt nun auf Rang 5 der Liste mit 212 Einsätzen. Brett Favre, Rodgers' legendärer Vorgänger bei den Packers, benötigte 228 Spiele, um diese Marke zu übertreffen.
Rodgers bewerkstellige seinen Rekord-Touchdown nicht irgendwie, sondern in typischer AR12-Art: Zunächst überbrückte er bei seinem Drive in sieben Spielzügen 99 Yards, dann fand er seinen Wide Receiver Davante Adams, der sich schliesslich in die Endzone kämpfte.
Rodgers zeigte auch sonst eine bärenstarke Leistung: Der Packers-Quarterback warf zwei weitere Touchdowns und kam am Ende auf 295 Yards. Dass Rodgers unabhängig von seinen Zahlen immer noch zu den besten Spielmachern der Liga gehört, zeigte er gleich mehrmals: Beim zweiten Touchdown beispielsweise, als er einen Sack gerade noch verhindern konnte und unter Druck den Touchdown-Pass auf Robert Tonyan warf. Oder kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit, als er mit einem 42-Yard-Pass aus der eigenen Endzone Davante Adams bediente.
Weniger gut lief es bei Eagles-Quarterback Carson Wentz, der im dritten Viertel nach nur 79 Yards und sieben Sacks durch seinen Rookie-Stellvertreter Jalen Hurts ersetzt wurde. Dieser überzeugte bei seinem vierten NFL-Einsatz mit 112 Passing-Yards und 29 Rushing-Yards. Erst ganz zum Schluss, als er immer mehr Risiko nehmen musste, unterlief Hurts seine einzige Interception. Gut möglich, dass die Zeit von Wentz in Philadelphia dennoch bald abgelaufen ist.
Das Duell zwischen den Miami Dolphins und den Cincinnati Bengals wurde zu Beginn des Schlussviertels von einer Massenschlägerei überschattet. Weil Bengals-Receiver Mike Thomas Miamis Punt-Returner Jakeem Grant vor dem Catch überhart angegangen war und damit gegen die Regeln verstossen hatte, gingen die Spieler wild aufeinander los und deckten sich gar mit Tritten ein. Kurz vor der Halbzeitpause waren bereits Dolphins-Cornerback Xavien Howard und Bengals-Receiver Tyler Boyd aneinandergeraten. Sie gingen sich an die Gurgel und wurden schliesslich vom Feld verwiesen.
Das Sportliche rückte dadurch am Ende komplett in den Hintergrund: Nach seiner Daumenverletzung kehrte Dolphins-Quarterback Tua Tagovailoa für Routinier Ryan Fitzpatrick zurück und der Rookie verlieh seinem Team gleich wieder den nötigen Schub. Nach frühem 0:7-Rückstand half Tua mit 296 Passing-Yards wesentlich mit, die Partie noch zu drehen. Den Grossteil auf dem Weg zum 19:7-Sieg erledigte allerdings Kicker Jason Sanders, der gleich vier Field Goals aus 25, 48, 23 und 19 Yards verwandelte.
Die New England Patriots haben den Los Angeles Chargers die Höchststrafe verpasst und siegten gleich mit 45:0. Die überforderten Kalifornier fanden nie ins Spiel und brachten lediglich zwei Field-Goal-Versuche zustande, die aber beide misslangen. Besonders bitter: Einer wurde gar geblockt und von den Patriots in die Endzone zurückgetragen. Auch der sonst so zuverlässige Quarterback Justin Herbert machte mit zwei Interceptions keinen guten Eindruck.
Ganz anders lief es bei den Patriots: Neben den Special Teams überzeugte beim Team von Trainerlegende Bill Belichick vor allem das Laufspiel. Allein Quarterback Cam Newton erlief zwei Touchdowns, warf zudem für 69 Yards und einen Touchdown. Im dritten Durchgang lief er dann ganze 13 Mal (!) und damit genau so oft, wie er den Ball warf.
Für die Chargers war das 0:45 die höchste Niederlage der Franchise-Geschichte. Bisher standen zwei 0:41-Pleiten als Negativrekord zu Buche – gegen die damaligen Boston Patriots (1961) und die Atlanta Falcons (1973).
Dank einer rekordträchtigen ersten Halbzeit von Quarterback Baker Mayfield gewannen die Cleveland das Spitzenspiel gegen die Tennessee Titans mit 41:35. Mayfield warf bis zur Pause gleich vier Touchdown-Pässe. Ein Kunststück, das seit 1951 keinem Browns-Spielmacher mehr gelungen war. 38:7 stand es bei Spielhälfte, es war die höchste Pausenführung in der Franchise-Geschichte. Der sehenswerteste Spielzug war dabei derjenige zum 16:0, als Mayfield mit Offensive Tackle Kendall Lamm einen sogenannten «Big Man» in der Endzone fand.
Entscheidend war auch, dass die Defense der Browns Titans-Running-Back Derrick Henry überraschend gut in Schach halten konnte. Der wieselflinke Muskelmann musste sich am Ende mit für ihn enttäuschenden 60 Yards begnügen. Dass es am Ende nochmal enger wurde, mussten sich die Browns dagegen selbst ankreiden: Sie versuchten das Ergebnis zu verwalten und liessen in der Offense immer wieder wichtige Punkte liegen. Der letzte Touchdown der Titans kam eine halbe Minute vor Spielende dann aber zu spät, um noch einmal ernsthaft eine Chance auf den Sieg zu haben.
Den New York Giants ist gegen Seattle Seahawks eine faustdicke Überraschung gelungen. Der Leader der NFC East, in der weiterhin nur Teams mit negativer Siegesbilanz spielen, gewann auswärts bei den Seattle Seahawks dank seiner hervorragenden Defense mit 17:12. Überragender Mann war Defensive End Leonard Williams mit 2,5 Sacks und zwei «Tackles for Loss».
Seahawks-Quarterback Russell Wilson kam gegen die aufsässigen Giants nie richtig auf Touren. Er konnte zwar 263 Passing-Yards und einen Touchdown-Pass verbuchen, produzierte allerdings auch zwei Turnover. Kurz vor Schluss hatte Wilson dennoch den Sieg in der Hand, sein Hail-Mary-Versuch aus der eigenen Platzhälfte fand kurz vor der Giants-Endzone aber keinen Abnehmer.
Was für ein Drama in Minnesota: Die Vikings sahen beim 27:24-Sieg nach Verlängerung gegen die Jacksonville Jaguars kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit wie der sichere Sieger aus. 1:08 Minuten vor Schluss lagen sie mit 24:16 in Front, doch die «Jags» schafften dank eines Touchdowns von Running Back James Robinson und einer Two-Point-Conversion tatsächlich noch den Ausgleich.
Danach wurde es noch dramatischer: Beide Kicker verballerten ein Field Goal zum möglichen Sieg. Erst Minnesotas Dan Bailey aus 51 Yards 18 Sekunden vor Schluss, dann Jacksonvilles Chase McLoughlin aus 62 Yards eine Sekunde (!) vor dem Ende.
In der Verlängerung brachte den Vikings schliesslich eine Interception von Jaguars-Quarterback Mike Glennon den entscheidenden Vorteil. Schliesslich war es Bailey, der sich mit einem Field Goal aus 23 Yards für seinen Fehlschluss und zwei verpasste Extrapunkte in der regulären Spielzeit rehabilitieren konnte.
Die Houston Texans kassieren gegen die Indianapolis Colts eine ganze bittere 20:26-Niederlage. 1:28 Minuten vor dem Ende standen die Texans an der Zwei-Yard-Linie, ein Touchdown mit Extrapunkt könnte zum Sieg reichen. Doch Quarterback Deshaun Watson produzierte nach einem schlechten Snap seines Centers einen Fumble und entschied so die Partie.
Texans-Superstar J.J. Watt konnte es nicht fassen und auch Watson war am Boden zerstört. Doch am Ende konnte er sich nicht viel vorwerfen lassen: Ihm gelang gegen die bärenstarke Colt-Defense zwar kein Touchdown, aber er warf für ordentliche 341 Yards und verschuldete neben dem unglücklichen Fumble lediglich einen Turnover.
Mit den Kansas City Chiefs (22:16 gegen die Denver Broncos) und den New Orleans Saints (21:16 gegen die Atlanta Falcons) stehen die ersten beiden Playoff-Nehmer bereits fest. Noch nicht ganz durch sind die bei 11 Siegen noch ungeschlagenen Pittsburgh Steelers, die heute gegen das Washington Football Team antreten. Sie haben das Pech, dass sie in ihrer Division mit den Cleveland Browns einen hartnäckigen Verfolger haben.
Bereits fix ausgeschieden sind folgende Teams aus der AFC:
How have playoff probabilities changed after today's games?
— Sunday Night Football (@SNFonNBC) December 7, 2020
We've got @NBCNews' @SteveKornacki here to break it down for us on the big board! pic.twitter.com/5I4G2jbRTG
Und denn td den hill gefangen hat, aber nicht bemerkt hat das er einen td gemacht hat könnte man schon auch noch als highlight erwähnen ;)