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Christian Stucki, oder eben Stucki Christian, sorgt 2004 beim Eidgenössischen als 19-Jähriger mit dem dritten Rang für Aufsehen. Der 1,98 m grosse und rund 150 Kilogramm schwere Fels aus dem Bernbiet gehört seither zu den Spitzenschwingern.
2008 sichert sich Stucki seinen ersten grossen Sieg beim Kilchberg-Schwinget. Er gilt als designierter Nachfolger von Schwingerkönig und Dominator Jörg Abderhalden. 2010 beim Eidgenössischen in Frauenfeld soll der Königstitel her.
Für die Vorbereitung überlegt sich Konditionstrainer Fabian Lüthy etwas Besonderes: Trainings mit Sumo-Ringern sollen das letzte Puzzlestück zum Erfolg werden. Fast 150 Kilogramm bringt Stucki zu der Zeit auf die Waage. Die Sumo-Ringer sind zwar kleiner, aber wiegen teilweise fast 200 Kilogramm mehr.
Die Überlegung ist einfach: Stucki muss im Schwingen auch oft gegen kleinere Gegner mit tieferem Schwerpunkt antreten. Besiegt er Sumo-Ringer, kann er auch Schwinger auf den Rücken legen, so die Idee.
So geht die Reise ins Land der aufgehenden Sonne in Zürich am Flughafen los. Mit Kollege Roger Brügger (130 kg) reist ein zweiter Schwinger mit. Trainer Lüthy berichtet auf «Bern-Ost» täglich vom Trip und schreibt vom Abflug:
Zu Schlaf kommen die beiden Kolosse so natürlich nicht. Wenigstens gibt es genügend zu Essen. Lüthy berichtet: «Die Zusatzsandwiches sind schnell verdrückt, der Ausflug in die Flugzeugküche lässt Schoggi und weitere Sandwich folgen. Zumindest jetzt strahlen die beiden über beide Ohren.»
Nach zwölf Stunden Flug und eineinhalb Stunden Zugfahrt kommen die Schwinger am Zielort an. Nach 28 Stunden ohne Schlaf geht es endlich ins Bett – dass dieses ein nur 140 cm breites Doppelbett ist, stört die beiden nur kurz, dann schlafen sie übermüdet ein.
Das Training mit den japanischen Sumos beeindruckt die Schweizer Gäste. Alleine für das Anziehen des gut acht Meter langen Mawashi (Sumogürtels) helfen Stucki zwei Einheimische. In den «Sumo-Windeln» macht er dann aber ein – naja – gutes Bild:
Nach den Trainingstagen sind Brügger und Stucki körperlich zwar völlig ausgepowert. Zumindest was die Beinmuskeln vom vielen in die Hocke gehen betrifft. Mit den Armen bleibt Stucki aber beim abschliessenden Armdrücken gegen alle Sumo-Cracks unbesiegt. Als selbst der stärkste Sumo am Schweizer Hünen scheitert, lobt dieser: «Very powerful!»
Aber so gut das Spezial-Training in Japan auch ist, am Ende ist Stucki doch nicht «powerful» genug, um den Königstitel am Eidgenössischen zu gewinnen. Er muss sich in Frauenfeld mit Rang 3 begnügen. Königserbe wird Kilian Wenger. Stucki wartet noch immer auf einen Sieg beim Eidgenössischen: 2013 unterliegt er im Schlussgang Matthias Sempach.
Fail 2: Beide Schwinger nebeneinander. 😂