Für die meisten Menschen ist Olivia Rodrigo noch kein Begriff. Dies wird sich diesen Sommer aber ändern. Die Pop-Newcomerin stellte schon anfangs Jahr den verblüffenden Rekord «die meisten Streams innerhalb eines Tages» auf Spotify auf. Das schaffte sie mit ihrer Debütsingle, die zugleich die erfolgreichste Debütsingle der US-Chartgeschichte ist. Heute dann die Krönung: Ihr neu veröffentlichtes Debütalbum «SOUR» belegt weltweit den ersten Platz auf Apple Music und den iTunes Charts. Doch wer ist die 18-jährige Kalifornierin mit philippinischen Wurzeln?
Olivia Isabel Rodrigo ist zwar eine hervorragende Sängerin, war jedoch vor ihrem viralen Hit «drivers license» als Schauspielerin tätig. Um genau zu sein: Sie ist ein Disney-Kind. Mit 13 Jahren spielte sie in der Disney-Sitcom «Bizaardvark» mit, danach wurde sie durch ihre Rolle als «Nini» in «High School Musical: The Musical: The Series» einem breiteren Publikum bekannt.
Diese Rolle gab ihr die Möglichkeit, auch ihr Stimmorgan das erste Mal unter Beweis zu stellen. Doch nicht nur das Singen, auch das Schreiben liegt ihr. So konnte sie einige offizielle Soundtracks der Serie mitschreiben und mitproduzieren. Durch Ihre Rollen hat sich die Kalifornierin auf den sozialen Netzwerken eine beachtliche Community aufgebaut. Diese Fanbase ist letztendlich auch ausschlaggebend für ihren Erfolg.
Olivia veröffentlichte Ihre Debütsingle «drivers license» am 8. Januar. Um sie und das Lied entstand über Nacht ein regelrechter Hype. Tausende TikTok-Nutzer kreierten ihre eigenen Videos rund um den Song herum. Für einige Tage wurde das Lied auf der App rauf und runtergespielt und es gab kein entkommen. Grund für diese Viralität könnte auch sein, dass der Song auf ein bis dato noch unbekanntes Drama mit ihrem Co-Schauspieler Joshua Basset aus der High School Musical Serie hindeutet. Fans spekulieren seither über ein Liebesdreieck zwischen Olivia, Joshua und der Schauspielerin Sabrina Carpenter. Strophen wie: «you're probably with that blonde girl» (soll auf die Blondine Sabrina Carpenter hindeuten) sind für die Fans gefundenes Fressen. Im Internet verbreiten sich Theorien über die «wahre Bedeutung» hinter dem Lied wie ein Lauffeuer und kurbeln die Spekulationen und den Hype weiter an.
Rodrigo selbst sagte zu «Billboard», als sie auf die Spekulationen angesprochen wurde: «Ich verstehe die Neugier der Leute vollkommen, wenn es darum geht, um wen das Lied handelt und worum es geht – aber für mich ist das wirklich der am wenigsten wichtige Teil des Liedes. Der Song stösst auf eine Resonanz bei den Menschen, weil er so emotional ist, und ich denke, alles andere ist nicht wirklich wichtig».
Ihr Debüt überzeugte aber auch auf musikalischer Ebene und konnte so sehr schnell bei der breiten Masse reüssieren, für die Olivia noch ein unbeschriebenes Blatt war. Die Single brach auch einige Rekorde. Am 11. Januar wurde «drivers license» über 11,5 Millionen Mal auf Spotify gestreamt. Damit brach Rodrigo den Rekord für das Lied mit den meisten Streams innerhalb eines Tages für einen Nicht-Weihnachtssong. Das Lied debütierte in verschiedensten Ländern auf Platz eins und wurde 11 Tage nach Veröffentlichung in den USA mit einer Goldenen Schallplatte ausgezeichnet.
Solch ein Start hat vorher noch keine Künstlerin hingelegt. Deshalb waren die Erwartungen auf ihre darauffolgenden Projekte riesig. Und die junge Sängerin enttäuschte nicht: Auch mit ihrer Single «deja-vu» im März und «good 4 u» im Mai überzeugte sie. «Deja vu» debütierte auf Platz 8 der US-Billboard-Charts und machte Rodrigo zur ersten Künstlerin in der Geschichte, die ihre ersten beiden Singles in die Top 10 der Billboard-Charts katapultierte. Ihr neuester Song, «good 4 u», hat es diese Woche auf den ersten Platz geschafft.
Ihr erstes Album «Sour» wurde am Freitag veröffentlicht und wird wohl genauso erfolgreich wie ihre bisherige Karriere. Das Album ist ein Mix von ruhigen Herzschmerz-Balladen und rockigen, wütenden Songs, gemischt mit ehrlichen Texten über Selbstzweifel, das Erwachsenwerden und natürlich die Liebe. Der Sound erinnert fast ein wenig an die frühen 2000er, als Avril Lavigne oder die junge P!nk damals ebenfalls den Zeitgeist trafen.
Dass solche Themen gerade bei der jüngeren Generation gut ankommen, ist klar, aber nicht selbstverständlich. Es ist die Art, wie Olivia ehrlich und authentisch über ihre eigenen Gefühle schreibt und singt. Sie thematisiert psychische Probleme, toxische Verhaltensmuster und verbindet dabei die verschiedensten Genres ganz locker miteinander.
Auf dem Opener ihres Albums widerspiegelt das Lied «brutal» womöglich sogar die Gefühlslage der Corona-Jugend: «I'm so sick of 17 / Where's my fucking teenage dream?». Ihre Songs werden insbesondere auch auf TikTok millionenfach gehört und mobilisieren so jeden Tag aufs neue eine riesige Anzahl an Fans. Der Hype hat bisher nicht nachgelassen – und sie steht erst am Anfang. Auch andere berühmte Musiker wie Taylor Swift oder Cardi B bekennen sich mittlerweile öffentlich als Fans von Olivia.
Es scheint also ganz so, als wäre Olivia gekommen, um zu bleiben. Dass sie mehr als ein One-Hit Wonder ist, konnte sie schon beweisen. Und dass gerade Newcomer mit einer jungen Fangemeinde nicht zu unterschätzen sind, zeigte uns vor einigen Jahren auch schon eine andere Künstlerin, die mittlerweile alle kennen: Billie Eilish.
Sorry, aber dieser Song ist wirklich seicht.... sehr seicht sogar. Da wird die Fangemeinde noch lange unter 16 bleiben.