Es gibt Probleme, die ein Polizei-Spezialkommando mit Scharfschützen erfordern. Eine Geiselnahme etwa, oder ein Terroranschlag. Oder der Personenschutz bei einem hohen Staatsbesuch. Und dann gibt es Dinge, bei denen denkt man nicht an ein Scharfschützengewehr. Zum Beispiel, wenn man Hochspannungsstromleitungen zertrennen muss. Ausser vielleicht in den USA im Tirol. Dort macht man das offenbar so.Mit Kanonen auf Spatzen schiessen? Mit Scharfschützengewehren auf Strommasten schiessen! Hier:
Durch Hangbewegungen im Bezirk Landeck in Österreich hatte sich anfangs April ein Strommast des Stromanbieters TINETZ so geneigt, dass die Leitungen unter Spannung (und zwar nicht nur elektrischer) standen. Deshalb mussten sie durchtrennt werden. Sicherheitsbedenken machten direkte Arbeiten am Mast selbst aber unmöglich.
Wie also sollte man sonst an die Kabel kommen? Die Behörden hielten einen Einsatz der Polizei-Sondereinheit Cobra für angebracht. Der sonderbare Einsatz sei gar «die beste Option zur Behebung des Problems gewesen», hiess es. Mit sieben Präzisionsschüssen trennten die Scharfschützen die 110-kV-Leitungen. Einige Strassen, Wanderwege und fünf Haushalte in der Region mussten dazu evakuiert werden. Der Sondereinsatz konnte von den Polizisten ohne Zwischenfälle erledigt werden.
TINETZ hat bereits angekündigt, einen Ersatzstrommast einzurichten. Die Stromversorgung war zu keinem Zeitpunkt unterbrochen. (lzo)
Vor mehr als 20 Jahren schossen sie in der Innerschweiz mal mit einem Panzer in die Felswand da ein grosser Brocken sich zu lösen drohte und es für eine normale Sprengung zu gefährlich war.