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Minus 26 Prozent: Gewinn-Einbruch bei BMW

epa12053986 A BMW model 7 is on display at the booth of German carmaker BMW during the first public day of the Shanghai Auto show, in Shanghai, China, 25 April 2025. The 21st Shanghai International Au ...
Ein BMW an einer Automesse in Schanghai.Bild: keystone

Minus 26 Prozent: Gewinn-Einbruch bei BMW

07.05.2025, 07:4707.05.2025, 08:02
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BMW hat einen Fehlstart ins neue Jahr hingelegt. Vor allem ein schwaches China-Geschäft verdarb den Münchnern die Bilanz, im weiteren Jahresverlauf dürften auch die US-Zölle noch stärker zu Buche schlagen.

Unter dem Strich verdiente der Konzern im ersten Quartal 2,2 Milliarden Euro, wie er am Mittwoch mitteilte. Das waren 26,4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

Schon die im April veröffentlichten Absatzzahlen für das erste Quartal hatten nichts Gutes erwarten lassen: Der deutliche Absturz in China hatte die weltweiten Verkäufe des BMW-Konzerns, zu dem auch Mini und Rolls-Royce gehören, ins Minus gezogen. Konkret um 1,4 Prozent auf 586'000 Autos. Das ergab einen Umsatz von 33,8 Milliarden Euro, 7,8 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Ganze Branche schwächelt

BMW ist mit seinem Gewinneinbruch nicht alleine – und hat sich im Vergleich zur deutschen Konkurrenz gar nicht mal so schlecht geschlagen: Erzrivale Mercedes hat für das erste Quartal ein heftiges Minus von 43 Prozent auf 1,73 Milliarden Euro vermeldet.

Beim anderen grossen Premiumkonkurrenten Audi blieben unter dem Strich gar nur 630 Millionen Euro. Dass das nur ein Minus von 14,4 Prozent war, lag dabei alleine am bereits sehr schwachen Vergleichsquartal aus dem Vorjahr. Bei der deutschen Nummer eins und Audi-Mutter Volkswagen waren es 2,2 Milliarden Euro und ein Minus von 41 Prozent.

Stimmung schlecht

Die Stimmung in der deutschen Autoindustrie - inklusive Zulieferern - ist schlecht. Der vom Ifo-Institut erhobene Geschäftsklimaindex für die Branche liegt mit minus 30,7 Punkten tief im negativen Bereich. Vor allem bei den Exporterwartungen ging es jüngst wieder nach unten, zudem schätzen die Unternehmen ihre Wettbewerbsposition den Wirtschaftsforschern zufolge ausserhalb der EU schlechter ein.

Es sind die zwei grossen Probleme der für Deutschland wichtigen Industrie: In China sind die Autobauer einer immer stärker werdenden heimischen Konkurrenz und einem scharfen Preiswettbewerb ausgesetzt. Und in den USA drückt vor allem die Angst, wie es mit den Zöllen von Präsident Donald Trump weitergehen wird. Selbst das US-Unternehmen Ford hat zuletzt von Milliarden-Belastungen wegen Trumps Handelspolitik gesprochen.

BMW produziert zwar in den USA mit etwas weniger als 400'000 Fahrzeugen pro Jahr ungefähr so viele Autos, wie es dort verkauft. Mehr als die Hälfte davon werden allerdings auch von dort exportiert. Das bringt den Münchnern regelmässig den überraschenden Titel des nach Wert der Fahrzeuge grössten US-Auto-Exporteurs, macht aber den Import anderer Autos und von Teilen in die USA notwendig. Höhere Zölle schmerzen BMW also deutlich. Die Belastungen aus Zöllen und möglichen Gegenzöllen könnten im Milliardenbereich liegen.

Dennoch hat BMW nun seine Prognose aus dem März bestätigt. Auch weil der Konzern davon ausgeht, dass die aktuellen Erhöhungen «teilweise temporärer Natur sein werden» und auf die Nachfrage nach seinen Autos vertraut. Die Prognose sieht ein Vorsteuerergebnis auf Vorjahresniveau vorher - das wären grob 11 Milliarden Euro. Allerdings warnt BMW auch: «Der tatsächliche Geschäftsverlauf kann gegenüber diesen Erwartungen abweichen» - unter anderem durch neue Zölle oder wenn geltende Zölle länger als erwartet gelten. (awp/sda/dpa)

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