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Vogelgrippe: Forscher bereiten Pandemie-Impfstoffe vor

Veterinarian Mariana Cadena, left, and zookeeper and biologist Fernanda Short collect blood from a Sula Leucogaster bird that is in the first stage of quarantine as it is investigated for bird flu at  ...
Schutz vor Infektionen: Untersuchungsraum für Vögel in Rio de Janeiro, Brasilien.Bild: keystone

Vogelgrippe: Darum bereiten Forscher Pandemie-Impfstoffe vor

Die Vogelgrippe infiziert weltweit verschiedene Tierarten. Auch für den Menschen könnte das Virus gefährlich werden. Deshalb werden bereits Impfstoffe vorbereitet.
03.03.2024, 11:3003.03.2024, 11:30
Melanie Rannow / t-online
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t-online

Während sich die Welt noch von der letzten globalen Gesundheitskrise – der Corona-Pandemie – erholt, beobachten Forscher ein anderes Virus mit Sorge: Influenza-A(H5N1). In den vergangenen zwei Jahren hat es riesige Ausbrüche der Vogelgrippe verursacht.

Der Erreger befällt vor allem Vögel, wurde aber auch bei verschiedenen Säugetieren gefunden. In Südamerika sind bereits Tausende Robben und Seelöwen dem Virus zum Opfer gefallen. Vor rund einem Monat wurden zudem zwei Fälle unter Eselspinguinen auf den Falklandinseln im Südatlantik registriert. Nun hat das Vogelgrippe-Virus erstmals das antarktische Festland erreicht und befällt dort ganze Pinguinkolonien.

Und auch in Deutschland grassiert das Virus: Der Kölner Zoo musste erst Mitte Februar vorübergehend schliessen, weil die ansteckende Krankheit bei mehreren Tieren ausgebrochen war.

Experten zufolge besteht die Gefahr, dass sich dieser Virussubtyp an den Menschen anpassen und eine neue Pandemie verursachen könnte. Für diesen Fall wurden nun Vorbereitungen getroffen.

Viruserkrankung kann tödlich sein
Die Vogelgrippe ist eine Viruserkrankung, die hauptsächlich Vögel betrifft, aber auch auf Menschen übergehen kann. Laut Robert Koch-Institut (RKI) wurden weltweit seit 2003 über 2600 humane Erkrankungen und 1100 Todesfälle nachgewiesen. Obwohl diese Zahlen niedrig erscheinen, könnten sie bei einer weiteren Ausbreitung des Virus dramatisch ansteigen.

Was wissen wir über die Impfstoffe?

Die Europäische Arzneimittelagentur Ema hat zwei Vogelgrippe-Impfstoffe zur Zulassung empfohlen, die vor Influenza-A(H5N1) schützen sollen. Die Wirkstoffe mit den Namen Celldemic und Incellipan stammen beide vom Pharmaunternehmen Seqirus.

Während Celldemic künftig bereits zum Einsatz kommen soll, wenn eine mögliche Pandemie erwartet wird, soll Incellipan nur «bedingt» zugelassen werden und erst nach offizieller Erklärung einer Pandemie mit dem dann passenden Antigen beschleunigt final zugelassen und angewendet werden.

Beide Impfstoffe sind adjuvantierte Proteinimpfstoffe, was bedeutet, dass sie einen Hilfsstoff enthalten, der das Immunsystem dazu anregt, stärker auf den Impfstoff zu reagieren. Das erhöht ihre Effektivität und verbessert den Schutz gegen das Virus. Der Ema zufolge führt der Impfstoff drei Wochen nach der Verabreichung von zwei Dosen zu einer robusten Immunreaktion.

Kommt es tatsächlich zur Zulassung der beiden Impfstoffe durch die EU-Kommission, wäre es nicht das erste Mal, dass Pandemie-Impfstoffe gegen Vogelgrippe zugelassen werden. Wann sie tatsächlich zum Einsatz kommen könnten, bleibt aber offen. Denn laut RKI-Empfehlungen ist eine Impfung gegen das Influenza-Virus A(H5N1) derzeit nicht Teil der Präventionsmassnahmen für Risikopersonen.

So zeigt sich die Vogelgrippe beim Menschen

Die ersten Symptome treten etwa zwei bis fünf Tage nach der Infektion auf. Zu den Hauptsymptomen der Krankheit zählen:

  • hohes Fieber,
  • Husten,
  • Atembeschwerden,
  • Halsschmerzen und mitunter auch
  • Durchfall und Erbrechen.

Im weiteren Verlauf der Infektion entwickelt sich oft eine Lungenentzündung, die unbehandelt zu Lungenversagen und zum Tod führen kann. Typische Symptome der normalen Grippe (Influenza) wie Schnupfen, Hals-, Kopf- und Gliederschmerzen kommen hingegen nicht regelmässig vor.

Quellen

(t-online/dsc)

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7 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Sergej Faehrlich
03.03.2024 13:54registriert August 2018
Hat Rimoldi bereits davon Wind bekommen, Verrat gewittert und zur Demo dagegen aufgerufen? Frage für einen Kollegen.
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