Nicht immer ist das Baden ein reines und gesundes Vergnügen: Gerade in südlichen Ferienländern sind manche Gewässer mit Krankheitserregern belastet. Es handelt sich vor allem um Darmenterokokken und Escherichia coli – Keime, die mit dem Kot ausgeschieden werden und mit Abwässern an die Badestellen gelangen. Wer zu viele der Erreger abbekommt, muss mit Übelkeit, Durchfall und Ausschlägen rechnen.
Doch nicht nur das Wasser kann es in sich haben. Auch der Strand ist bei solchen belasteten Badestellen alles andere als keimfrei. Wenn das Wasser mit Fäkal-Bakterien belastet ist, erreicht die Konzentration im angrenzenden Sand das Zehn- bis Hundertfache.
Woher kommt diese Bakterienschwemme im Sand? Ein Team von Wissenschaftlern unter der Leitung von Tao Yan von der University of Hawaii ist die. Sie bauten im Labor mehrere Miniatur-Modelle eines Sandstrands, der von Fäkalien-verseuchtem Meerwasser umspült wurde. Daran analysierten die Forscher die Entwicklung der Bakterien über einen bestimmten Zeitraum. ser Frage nach gegangen
Die höhere Keim-Konzentration im Sand – so das überraschende Ergebnis ihrer Untersuchungen – liegt nicht etwa daran, dass die Bakterien im Sand besser gedeihen. Die stärkere Belastung ergibt sich aus der Tatsache, dass die Erreger sich im Sand länger halten können als im Wasser.
Dies hat Konsequenzen für den nichts ahnenden Badegast. Da der Sand – im Gegensatz zum Wasser – nicht auf Keime getestet wird, meint mancher Sonnenanbeter, solange man sich vom belasteten Wasser fernhalte, sei gegen ein Sonnenbad nichts einzuwenden.
Doch der Sand, und mit ihm die Keime, gelangt überall hin. Erreger dringen über offene Wunden in den Körper ein oder werden auf Lebensmittel und Getränke geblasen. Es lohnt sich daher, auch beim Sonnenbaden auf die Hygiene zu achten: Wunden immer gut mit einem Pflaster abdecken, nichts am Strand essen, nach dem Strand unter die Dusche gehen und sicher vor dem Essen die Hände waschen. (dhr)