Im Sommer bleibt kaum jemand von den gelb-schwarzen Tierchen verschont. Bei einem Grillabend im Garten oder Glacé-Plausch in der Badi schwirren früher oder später auch Wespen über die Teller und Cornets.
Damit hat man sich abzufinden und die meisten machen ihren Frieden mit ihnen. Wo man die Insekten aber sicherlich nicht haben will, ist zu Hause in der Wohnung oder gar im Schlafzimmer. Für Evelyne* und ihre Mitbewohner ein leidiges Thema.
Angefangen hat es vor etwas mehr als zwei Wochen, erzählt die junge Frau. Sie entdeckte bei der Balkontüre im oberen Stock abends plötzlich immer wieder tote Wespen. «Wir dachten erst, die hätten sich einfach hier verirrt», erklärt sie.
Jeden Morgen und jeden Abend fanden die Bewohnerinnen und Bewohner Wespen und irgendwann nicht nur tote, sondern auch «ultraviele» lebendige. Die tauchten sogar in den Betten ihrer Mitbewohner auf. «Sie haben dann auch nicht mehr im oberen Stock geschlafen, sondern mussten sich unten einquartieren. Zum Glück ist ein Mitbewohner gerade in den Ferien.» Gestochen wurde bisher noch niemand, wie die Zürcherin erklärt.
«Irgendwann haben wir dann schon Schiss bekommen, weil die auch so riesig sind», erzählt sie. Als sich die WG bei der Verwaltung meldete, habe diese gemeint, dass sie sich bei der Stadt melden müsste. «Sie haben wohl gedacht, das seien einfach ein paar wenige Wespen», meint sie.
Der Stadt haben die WG-Mitglieder dann ebenfalls Fotos der Tierchen geschickt und prompt Antwort erhalten. Bei der Wespenart handle es sich anscheinend um die «gemeine Wespe» und die vermehre sich «zu Tausenden», hiess es. Um diese wieder loszuwerden, müsse eine Fachperson beigezogen werden.
Auf diese Hiobsbotschaft kontaktierten die Bewohnenden mehrere Profis für die Beseitigung des Problems. «Die waren irgendwie aber alle ultra gestresst und haben uns gesagt, dass es aktuell überall Wespen habe und sie erst nächste Woche vorbeikommen könnten», so die 30-Jährige.
Von der Stadt erhielt die junge Frau noch mehr Infos rund um das Thema Wespen. Unter anderem, dass klar der Vermieter oder die Verwaltung dafür verantwortlich ist, die Plage wieder loszuwerden.
Dass die Wespen im Falle der Zürcher WG irgendwo unter oder im Dach sitzen, macht die Sache nicht einfacher. «Als der Schädlingsbekämpfer endlich Zeit hatte, hat er das Nest nicht gefunden», meint sie. Sie müssten jetzt den Eingang finden und die Wespen beobachten, gab er ihnen als Aufgabe mit. «Er hat provisorisch mal ein Klebeband hingemacht». Gebracht habe das aber nichts, meint sie – sie sind immer noch da.
Für sie und ihre vier Mitbewohnerinnen und Mitbewohner bleibt aktuell nichts anderes übrig, als den Eingang zu suchen und abzuwarten. Bis Ende Oktober sollte sich das Problem dann spätestens von selber gelöst haben. Dann sollte die gemeine Wespe nämlich, wie die Natur es vorgesehen hat, von selber verschwinden.