Eine Tesla-Testfahrt in Schaffhausen artete zu einer Raserfahrt aus. Der Verkäufer stiftete den Interessenten zu immer grösseren Temposünden an. Dafür gibts für ihn eine Gefängnisstrafe.
Ein Familienvater macht eine Probefahrt mit einem schnellen Tesla. Auf dem Beifahrersitz sitzt ein Verkaufsberater, auf dem Rücksitz die drei Kinder des potenziellen Käufers. Während der Fahrt muntert der Verkaufsberater den Vater dazu auf, immer stärker aufs Gaspedal zu drücken.
«Ihr chönd ruhig mal de Fuess voll abedrucke», sagt der Tesla-Verkäufer laut einem Gerichtsbericht des «Tages-Anzeigers» zum Fahrer. Dieser beschleunigt. Zuerst auf 98, dann auf 119 und schliesslich auf 133 km/h. Innerorts, 83 km/h zu schnell, weit über der Grenze für Raserdelikte. Dabei wird er angefeuert vom Beifahrer, der die Leistungsfähigkeit des Autos durch immer neue Tempoexzesse unter Beweis stellen will.
Vor dem Schaffhauser Obergericht beteuert der Verkäufer, er sei sich der Raserei nicht bewusst gewesen und habe die Tempoanzeige nicht gesehen. Das Gericht kaufte ihm diese Aussage nicht ab. Die Kinder hatten die Fahrt vom Rücksitz aus mit dem Handy gefilmt. Eines habe gerufen: «100 Stundenkilometer!»
Für die Raserfahrt bekam der Vater eine Geldstrafe. Stärker trifft es den Verkäufer. Das Gericht bestätigte eine bedingte Gefängnisstrafe von 15 Monaten gegen ihn. Es betrachtet den Beifahrer als Mittäter. Dies, weil er bei der Planung und Ausführung des Delikts vorsätzlich und in massgeblicher Weise mit dem eigentlichen Täter agiert habe. Der Verkaufsberater habe einen wesentlichen Tatbeitrag geleistet. So etwa mit der Aufforderung «voll abedrucke».