Herr Schönbächler, die meisten Menschen kennen Sie als Fussballer. Dass Sie malen, war vielen bisher nicht bekannt. Wann haben Sie die Malerei für sich entdeckt?
Marco Schönbächler: Gemalt habe ich schon immer sehr gerne. Schon als Kind. In meiner ersten eigenen Wohnung sind dann auch die ersten grossen Bilder von mir dazugekommen. Auch die Wände waren vor mir nicht sicher.
Sie haben auch während ihrer Zeit als Profifussballer regelmässig gemalt?
Ab und an schon, ja. Als dann Corona kam, hatte ich mehr Zeit als sonst. Seit dieser Zeit male ich tatsächlich fast jeden Tag einige Stunden.
Und wie haben Mannschaftskollegen auf Ihre Kunst reagiert?
Sehr gut. Viele wollten immer wieder sehen, woran ich gerade arbeite. Das war mit ein Grund, weshalb ich eine Instagram-Seite mit meinen Bildern erstellt habe. Damit ich Freunden und Bekannten das auch zeigen kann.
Viele der Bilder wirken von afrikanischer Kunst inspiriert. Woher kommt das?
Das stimmt. Die meisten sind afrikanisch. Und zwar deshalb, da ich mir aus der afrikanischen Kultur - dem Schmuck, den bunten Farben, den Accessoires - am liebsten Inspiration für meine Bilder hole. Ausserdem wichtig für meine Kunst: das Reisen.
Inwiefern?
Viele meiner Skizzen entstehen während meiner Reisen. So hatte ich zum Beispiel in Brasilien mein Skizzenbuch immer griffbereit. Daheim habe ich dann die Skizzen zu Bildern gemacht.
Ist die Malerei für Sie nur Hobby? Oder verkaufen Sie Ihre Bilder auch?
Noch sehe ich das ganz klar als Hobby und Ausgleich. Ich habe zwar schon manche Bilder verkauft, aber das meiste nur an Freunde und Bekannte. Nichtsdestotrotz will ich künftig auch mal eine Vernissage mit meinen Werken veranstalten und meine Kunst dort ausstellen.
Und wo genau malen Sie?
Das passiert alles noch bei mir daheim. Und ich muss sagen: Es wird langsam eng, da schon ordentlich Bilder zusammengekommen sind. Vielleicht muss ich mir in Zukunft tatsächlich ein Atelier suchen, wo ich arbeiten kann.
Wie lange sitzen Sie durchschnittlich an einem Bild?
Das kommt ganz darauf an. Manchmal hast du tagelang keine Inspiration für das Malen, dann zieht es sich. Manchmal stehst du vor der Leinwand und vier, fünf Stunden verfliegen einfach so. Wenn ich im Flow bin, dann vergesse ich alles um mich herum. Das liebe ich.
(baz)