Die Bundesanwaltschaft (BA) hat eine Strafuntersuchung gegen einen mutmasslichen Schweizer Dschihadisten aufgenommen. Der Mann soll laut Angaben der «Sonntagszeitung» nach Syrien gereist sein, um am Krieg gegen das Regime von Präsident Bashar al-Assad teilzunehmen.
Der 30-jährige Schweizer Bürger stehe im Verdacht, auf Unterstützung und/oder Beteiligung an einer kriminellen Organisation, im vorliegenden Fall einer terroristischen Organisation, schreibt die BA am Sonntag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Ermittlungen seien in Anbetracht der kürzlichen Rückkehr des Verdächtigen am laufen. Mehr wollte die BA zum Fall nicht sagen.
Wie die «SonntagsZeitung» schreibt, handelt es sich bei dem Mann um einen Walliser. In einem anonymen Interview mit dem Westschweizer Fernsehen sagte er am Freitag: «Ich wurde im Internet indoktriniert. Man sagte mir, ich müsse in den Kampf ziehen, um ein guter Muslim zu sein.» Er habe nur die Bevölkerung schützen wollen und sich geweigert bewaffnet zu kämpfen.
In der Moschee Omar Ibn al-Khattab bei Renens kam er mit dem Islam in Kontakt, später habe er über Facebook die einschlägigen Kontakte zu bewaffneten islamistischen Gruppen geknüpft. Mitte Dezember reiste er nach Syrien. Ob er dort eine Kampfausbildung erhielt, ist unklar. Er kehrt in die Schweiz zurück, wo er am 16. März wieder auf Facbook aktiv ist. «Die Schweizer Behörden befragen ihn, er bleibt aber auf freiem Fuss», schreibt die «SonntagsZeitung».
Der Nachrichtendienst des Bundes (NDB) geht mittlerweile von rund 40 Dschihadreisen aus der Schweiz in verschiedene Konfliktregionen aus. 15 Reisen seien wahrscheinlich in Richtung Syrien gegangen, schreibt das VBS auf Anfrage der sda. Spezielles Augenmerk wird vom NDB auf Rückkehrer gelegt und deren Gefahr für die Sicherheit in der Schweiz.(egg/sda)