26.03.2015, 00:5126.03.2015, 22:13
Die französischen Ermittlungsbehörden und Lufthansa haben heute in zwei Pressekonferenzen über die neuesten Erkenntnisse im Fall des verunglückten Airbus A320 informiert:
- Der Co-Pilot hat das Flugzeug wohl mit Absicht abstürzen lassen.
- Das Motiv ist unklar: Vermutet wird Suizid.
- Es liegen keine Hinweise auf einen Terroranschlag vor.
- Bei dem Absturz starben 150 Menschen.
- Soviel ist zum Tathergang bekannt:
- Kurze Zeit nach dem Start in Barcelona hat der Flugkapitän das Cockpit verlassen – wieso, ist nicht klar.
- Der Co-Pilot hat daraufhin das Cockpit verriegelt.
- Das Sicherheitssystem des A320 verhindert, dass die Tür gegen den Willen des Cockpit-Insassen von aussen geöffnet werden kann.
- Auf dem Stimmrekorder ist zu hören, wie der ausgeschlossene Kapitän zuerst gegen die Tür klopft und dann mit kräftigen Schlägen dagegen hämmert.
- Schliesslich leitet der Co-Pilot den Sinkflug ein – ein Vorgang, der nur bei Bewusstsein durchgeführt werden kann.
- Kurz vor dem Aufprall sind auf dem Stimmrekorder Schreie zu hören.
Wer war der Co-Pilot, der vermutlich 149 Menschen mit in den Tod riss?
Alles, was gestern passiert ist, kannst du im alten Ticker hier nachlesen.
Absturz von Flug 4U9525 in Frankreich
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Der Absturz von Germanwings 4U9525 in Frankreich
Um ca. 11.15 Uhr am Dienstagmorgen, dem 24. März 2015, ist ein A320 der Germanwings in Südfrankreich abgestürzt.
quelle: ap/ap / martin meissner
Die Internationale Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) fordert regelmässige medizinische Spezialtests von Piloten. Diese Untersuchungen müssten sowohl die psychische als auch die körperliche Fitness der Piloten prüfen, erklärte die UNO-Organisation am Donnerstag. Sollten die Testergebnisse Anlass zur Sorge geben, müssten auch neuropsychologische Untersuchungen in Erwägung gezogen werden, erklärte die ICAO.
Folgende Airlines haben bisher bekanntgegeben, die Zwei-Personen-Regel einführen zu wollen – meist per sofort:
- Air Canada
- Transat
- Norwegian Air Shuttle
- Icelandair
- Easyjet
- Lufthansa
- Germanwings
- Air Berlin
- Tuifly
Am Abend gab der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) bekannt, künftig müssten sich bei allen deutschen Airlines immer zwei Crewmitglieder im Cockpit aufhalten.
Die in den vergangenen Stunden oftdiskutierte Zwei-Personen-Regel für Cockpits ist in den USA übrigens längstens Usanz. Das schreibt die deutsche FAZ und zitiert einen Sprecher der US-Flugaufsichtsbehörde mit den folgenden Worten: «Amerikanische Fluglinien müssen Abläufe entwickeln, die von der FAA genehmigt werden. Zu diesen Abläufen gehört die Anforderung, dass, wenn einer der Piloten das Cockpit aus welchem Grund auch immer verlässt, ein anderes qualifiziertes Crew-Mitglied die Tür schließen und im Cockpit bleiben muss, bis der Pilot zu seiner oder ihrer Station zurückkehrt.»
Was unter anderem für diverse deutsche Fluggesellschaften, darunter auch die Mutterfirma Lufthansa gelten soll, ist bei der Schweizer Fluggesellschaft Swiss zwar Thema von Analysen, aber vorläufig nicht mehr: Die Einführung einer Zwei-Personen-Regel im Cockpit. Bereits am späten Nachmittag hatte Sprecherin Sonja Ptassek erklärt: «Wir werden die Situation genau analysieren, aber momentan werden wir an den Vorkehrungen nichts ändern». An dieser Haltung hat sich auch nach der offenbar bei der Lufthansa erfolgten Kehrtwende nichts geändert, wie Ptassek gegenüber watson am späten Abend erneut bekräftigte.
Die Düsseldorfer Polizei hat die Durchsuchung der Wohnung des Germanwings-Copiloten abgeschlossen. Nach vier Stunden verliessen Beamte mit Umzugskartons das Haus. Die Durchsuchung erfolgte nach Polizeiangaben auf Ersuchen der französischen Justiz.
Die 24. Verleihung des Musikpreis «Echo» hat mit einer Schweigeminute und 150 Kerzen auf der Bühne für jeden Toten angefangen. Moderatorin Barbara Schöneberger für ganz in Schwarz durch die Gala. Als Reaktion auf das Unglück hatte Germanwings seine Teilnahme beim Echo abgesagt. Die Airline ist Sponsor. Am Donnerstagabend hingen unter den Logos auf den Stellwänden schwarze Aufkleber. Aufschrift: «4U9525 In stiller Anteilnahme».

Bild: EPA/DPA
Spielte im Gedenken an die Opfer des Unglückflugs 4U9525: Die US-Violistin Lindsey Stirling.
Auch die Schweizer Fluggesellschaft Helvetic Airways passt ihre Sicherheitsvorschriften per sofort an. Künftig müssten immer zwei Personen im Cockpit anwesend sein, teilte die Gesellschaft am Donnerstagabend mit. Sollte einer der Piloten das Cockpit verlassen, müsse ein Crewmitglied aus der Kabine das Cockpit besetzen. (sda)
Offenbar sollen auch bei diversen deutschen Airlines künftig immer zwei Crewmember im Cockpit anwesend sein. Wie die «Bild» berichtet, sollen die verschärften Sicherheitsstandards für folgene Fluggesellschaften gelten: Lufthansa, die vom Absturz betroffene Germanwings, Air Berlin und Tuifly. Seitens des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft heisst es, künftig soll sich kein Pilot mehr allein im Cockpit aufhalten dürfen. Lufthansa-Chef Carsten Spohr hatte vor wenigen Stunden noch gesagt, man werde die Regeln nicht anpassen.
Der Absturz von Germanwings-Flug 9525 offenbart eine potenzielle Sicherheitslücke in der Fliegerei:
Psychologische Tests sind bei der Ausbildung von Verkehrspiloten nicht vorgeschrieben - und finden auch später so gut wie nicht mehr statt. Der kritische Hintergrund von Spiegel-Redaktor Markus BeckerUnzählige Helfer und auch Geistliche kümmern sich in Seyne-les-Alpes und Verne um die Angehörigen der Toten, die in diesen Stunden in den beiden Gemeinden nahe der Absturzstelle eintreffen. Die Angehörigen der 144 Passagiere sollen sich in Vernet aufhalten, jene der Crew in Seyne-les-Alpes. Das zumindest glaubt 20minutes.fr zu wissen.

Bild: Getty Images Europe
Die Liste der Airlines, die nach der menschlichen Tragödie, die sich im Cockpit der Germanwings-Maschine abgespielt haben muss, die Sicherheitsstandards erhöhen, wird von Stunde zu Stunde länger: Auch bei Air Berlin müssen sich künftig immer zwei Crew-Mitglieder im Cockpit aufhalten. Das sagte ein Unternehmenssprecher.
Rund um die Durchsuchungen der Wohnung des Co-Piloten in Düsseldorf und dessen Elternhaus in Montabaur kursierten in den vergangenen Stunden Gerüchte über den angeblichen Fund eines Abschiedsbriefs. Oberstaatsanwalt Ralf Herrenbrück lässt gegenüber der Nachrichtenagentur AFP aber verlauten: «Das kann ich nicht bestätigen. Die Untersuchungen laufen noch». Man muss das durchaus auch als Seitenhieb gegen diverse Medienschaffende verstehen, die sich in diesen Stunden in der (ungeprüften) Publikation jedes noch so kleinen Gerüchts zu überbieten versuchen.
Als Reaktion auf die Germanwings-Tragödie haben die Airlines Easyjet, Norwegian und Transat ihre Sicherheitsbestimmungen angepasst. Neu müssen zu jedem Zeitpunkt zwei Personen im Cockpit sein. Die Schweizer Fluggesellschaft Swiss erklärt auf Anfrage von watson: «Wir werden die Situation genau analysieren, aber momentan werden wir an den Vorkehrungen nichts ändern.»

Bild: KEYSTONE
Für eine abgestürzte Maschine bestünde nach Einschätzung aus Branchenkreisen auch im Fall eines vorsätzlich herbeigeführten Absturzes durch den Co-Piloten Versicherungsschutz. Die Versicherung gilt diesen Angaben zufolge unabhängig von der Ursache des Unglücks.
Der führende Versicherer für das Flugzeug ist die Münchner Allianz-Versicherung. «Wir stehen bereit, unseren Kunden so umfassend und so schnell wie möglich zu unterstützen und arbeiten dabei eng mit den anderen beteiligten Versicherern zusammen», hatte das Unternehmen nach dem Absturz am Dienstag erklärt.
Wie in der Luftfahrtversicherung üblich, trage der Konzern die Deckung gemeinsam mit mehreren anderen Versicherern.
Lufthansa-Chef Carsten Spohr sagte am Donnerstag, Haftungen seien in internationalen Abkommen geregelt. Der Lufthansa-Konzern sei stark genug, um Forderungen nachkommen zu können.
In der Praxis sieht es oft so aus, dass die Fluggesellschaft und der Hauptversicherer Soforthilfe an die Hinterbliebenen zahlen und die rechtlichen Details später klären. Bis alles Geld geflossen ist, vergehen normalerweise drei bis fünf Jahre. (sda/dpa/reu)
Bewegende Geste der Rettungskräfte für die Angehörigen im französischen Le Vernet: Landesfahnen aller Länder, aus denen die Opfer kommen.

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Nach der Norwegian Air hat auch die kanadische Air Transat entschieden, dass künftig zu jedem Zeitpunkt zwei Personen im Cockpit sein müssen. Auch in Deutschland gibt es erste Stimmen, die dasselbe fordern, darunter der Verkehrsminister des Bundeslands Nordrheinwestfalen, Michael Groschek.

Die Fluggesellschaft Swiss kontrolliert die Gesundheit ihrer Piloten regelmässig - auch die psychische. Jedes Jahr wird ein Gesundheitscheck durchgeführt. Eine Ausbildung zum Piloten beginnen darf überhaupt nur, wer ausführliche psychologische Tests besteht.
«Diese sind ein wichtiger Bestandteil des Assessments», sagte Swiss-Sprecher Mehdi Guenin am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Nachdem die Anwärter für die Ausbildung alle Auswahlverfahren durchlaufen haben, findet ein längeres Interview mit dem Bewerber statt, an welchem auch Psychologen und ein Pilot anwesend sind.
Anschliessend entscheidet ein sogenanntes Board mit Mitgliedern aus den relevanten Fachbereichen von Swiss, ob die Person die ins Ausbildungsprogramm aufgenommen wird, wie Guenin erklärte. Nach der Pilotenausbildung wird ein zweiter, finaler Board-Entscheid gefällt, der die Ausstellung des Arbeitsvertrages bei Swiss beinhaltet.
Alle fünf Jahre werden die Piloten zudem einem ausführlichen medizinischen Test unterzogen. Mitarbeitende könnten selbstverständlich auch melden, wenn sie bei einem Kollegen psychische oder medizinische Probleme bemerkten. (sda)
«Der Andreas war ein sehr netter, junger Mann, der hier seine Ausbildung gemacht hat, der Mitglied im Verein war. Lustig, vielleicht manchmal ein bisschen ruhig, aber ansonsten ein Junge wie viele andere, die wir hier haben. Ich bin sprachlos, habe keine Erklärung dafür», sagt Peter Rücker vom Segelflugverein Westerwald.

Bei den routinemässigen Sicherheitsüberprüfungen des Germanwings-Co-Piloten Andreas Lubitz hat die Luftaufsicht keine Auffälligkeiten festgestellt. Das teilte die Düsseldorfer Bezirksregierung am Donnerstag mit. Zuletzt sei dem 28-Jährigen Ende Januar bescheinigt worden, dass keine strafrechtlichen oder extremistischen Sachverhalte gegen ihn vorliegen. Die Luftaufsicht überprüft sämtliches Boden-, Kabinen- und Cockpitpersonal der im Rheinland ansässigen Airlines, sowie alles Personal, das den Sicherheitsbereich der Flughäfen Köln/Bonn, Düsseldorf und Weeze betreten darf.
Ermuttler haben mit der Durchsuchung des Elternhauses von Andreas Lubitz in Montabaur begonnen. Laut Angaben der dpa ist die Polizei auch vor seiner Wohnung am Stadtrand von Düsseldorf Polizei aufgezogen.
Es gibt Anzeichen, dass der Absturz von Germanwings Flug 4U9525 Konsequenzen für die Sicherheitsstandards im europäischen Flugverkehr haben wird. «Ab sofort müssen immer zwei Leute im Cockpit sein», sagte eine Sprecherin der norwegischen Airline Norwegian der Deutschen Presse-Agentur. «Das bedeutet, dass wenn einer der Piloten das Cockpit verlässt, etwa um auf Toilette zu gehen, eines der Crewmitglieder ins Cockpit gehen muss.» Amerikanische Fluggesellschaften verfahren offenbar schon seit längerem nach diesem Prinzip.
Carsten Spohr und Thomas Winkelmann beenden die Pressekonferenz in Köln.
Man habe mit den Ermittlungsbehörden abgesprochen, dass die Namen der Piloten nicht veröffentlicht werde, so Spohr.
Spohr möchte nicht über die strategische Zukunft der Luftgesellschaft sprechen. Dringlich sei, die Angehörigen zu betreuen. Es gebe für ihn keinen Anlass, über die Strategie und Zukunft zu spekulieren.
Man habe gemeinsam mit den Behörden dafür gesorgt, dass die Angehörigen nicht über die Medien von der Tragödie erfahren haben. Die Angehörigen befänden sich seit zwei Tagen mit Lufthansa und Germanwings in Kontakt und würden intensiv betreut, so Spohr.
Winkelmann winkt ab: «Diese Regelung gibt es bei keiner der grossen deutschen Airlines». Er sehe auch keine Notwendigkeit, das zu ändern. «Es handelt sich hier um einen Einzelfall», so Spohr.
Angeblich hätten sich schon beim Hinflug Passagiere über Auffälligkeiten beim Co-Piloten geäussert, so eine Journalistin. Spohr will dazu aber nichts sagen. Ihm sei nichts bekannt darüber.
Lufthansa-Chef Spohr ist überzeugt, dass die Ausbildungsstandards auf der Höhe sind: «Trotz dieser fürchterlichen Tragödie haben wir alle festes Vertrauen in dieses jahrzehntelang erprobte Auswahlverfahren.» Aber natürlich werde man sich Gedanken machen, was man noch besser machen könnte.
Lufthansa-Chef Spohr antwortet ausweichend: «Wir müssen davon ausgehen, dass es sich um einen Selbstmord handelte. Das ist der momentane Stand der Ermittlungen.»
Spohr betont, dass die Kandidaten eingehend geprüft werden. Und auch während der Ausbildung und während der Anstellung werden die Piloten immer wieder Tests unterzogen.
Spohr weist die Spekulationen um einen Terroranschlag entschieden zurück. «Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es überhaupt kein Anzeichen für einen Terroranschlag.»
Der Copilot hatte seine Ausbildung vor einigen Jahren unterbrochen, wie Spohr vorhin schon erklärt hat, sie danach aber wieder aufgenommen. Spohr sagt, dass der Co-Pilot nach Wiederaufnahme der Ausbildung alle üblichen Standards durchlaufen habe. Der Lufthansa-Chef will aber nicht sagen, weshalb der Co-Pilot seine Ausbildung unterbrochen hatte.
Spohr erklärt das Sicherheitssystem im Airbus A320. Genauers dazu finden Sie in unserem Artikel
hier.
Spohr: «Wir haben unsere Standards nach dem tragischen Vorfall von 9/11 geändert. Die Cockpit-Türen wurden nach 9/11 gepanzert und ein ausgeklügeltes Sicherheitssystem verhindert, dass sich jemand Unbefugtes Zutritt zum Cockpit verschaffen kann.»
«Ich möchte einfach feststellen: Egal wie hoch die Sicherheitsstandards sind, ein solch tragisches Ereignis lässt sich niemals vollständig ausschliessen. Und eine persönliche Bemerkung zum Schluss: Egal wo ich war, es galt immer die Regel: Safety first. Dass das bei uns passiert ist, tut uns einfach nur Leid.»
Man könne heute nur spekulieren, so Spohr, was den Co-Piloten zu dieser schrecklichen Handlung veranlasst habe. «Aber: Wir haben vollstes Vertrauen in unsere Piloten. Was hier passiert ist, ist für mich einfach ein tragischer Einzelfall. »
Carsten Spohr: «Der Co-Pilot war 100 Prozent flugtauglich. Ohne jegliche Einschränkungen.»
«Wir lassen viel Raum, bei der Abklärung der psychologischen Fähigkeiten der Piloten», sagt Carsten Spohr. «Dass das heute passiert ist, war für uns nicht vorstellbar. Der Pilot hatte bei der Flugschule in Bremen und später in Phoenix durchlaufen.»
Carsten Spohr rekapituliert die Pressekonferenz der französischen Staatsanwaltschaft. Dann sagt er: «Wir sind fassungslos, dass das Flugzeug mutmasslich willentlich vom Co-Piloten zum Absturz gebracht wurde.»
Thomas Winkelmann, Chef von Germanwings und Carsten Spohr, Chef von Lufthansa informieren in der Germanwings-Zentrale in Köln über den Flugzeug-Absturz.
In Kürze wird auch die Fluggesellschaft Germanwings eine Pressekonferenz zum Absturz des Airbus A320 abhalten.
Wie der Staatsanwalt Brice Robin sagte, sind die Familien des Piloten und des Co-Piloten unterdessen am Unglücksort angekommen. Sie seien aber nicht mit den anderen Familien zusammengebracht worden, so der Staatsanwalt.
Der Sinkflug der abgestürzten Germanwings-Maschine ist nach ersten Erkenntnissen also absichtlich eingeleitet worden. Der allein im Cockpit zurückgebliebene Co-Pilot habe den Hebel dafür selbst betätigt, sagte der Marseiller Staatsanwalt Brice Robin.
Der Pilot war zu diesem Zeitpunkt aus dem Cockpit ausgeschlossen. «Es sieht so aus, als habe der Copilot das Flugzeug vorsätzlich zum Absturz gebracht und so zerstört», sagte der zuständige Staatsanwalt Brice Robin in Marseille.
Der Pilot sei auf die Toilette gegangen. Der Co-Pilot habe das Kommando gehabt und am Flight-Monitoring gespielt. Dann habe ein Alarm die rasche Annäherung der Maschine an den Boden signalisiert. Doch der Pilot konnte nicht mehr ins Cockpit zurück.
Der Co-Pilot habe kein Wort gesprochen, es seien nur Atemgeräusche zu hören gewesen. «Unsere wohl plausibelste Deutung geht dahin, dass der Co-Pilot sich weigerte, die Tür zu öffnen», sagte der Staatsanwalt. So habe der Pilot nicht mehr ins Cockpit gelangen können.
Der Code an der Cockpit-Tür der Unglücksmaschine war nach Angaben des Staatsanwalts kein Code zum Öffnen, sondern einer, mit dem sich der jeweils Zugangsberechtigte identifiziert. Die Tür verriegele sich ganz automatisch und werde dann von innen geöffnet.
Die Passagiere bekamen den Absturz offenbar aber erst in letzter Sekunde mit. «Die Schreie der Passagiere hören wir erst in den letzten Sekunden auf dem Band», erklärten die Ermittler.
Der Staatsanwalt bedankt sich bei den Medienschaffenden und beendet die Pressekonferenz in Marseille.
Der Staatsanwalt gibt zu bedenken, dass die Rettungsarbeiten noch einige Zeit dauern wird: «Wir arbeiten in einem riesigen Gebiet. Und es handelt sich um 150 Leichen. Die Bergung der sterblichen Überresten wird viel Zeit in Anspruch nehmen.»
«Der Copilot hat ausgenutzt, dass der Kapitän nicht im Cockpit war. Ob er das im vornherein geplant hatte oder nicht, kann ich Ihnen nicht sagen.»
Der Staatsanwaltschaft betont noch einmal: «Zu diesem Zeitpunkt gibt es keinerlei Anzeichen für einen Terroranschlag.»
Der Staatsanwalt nennt nun das Alter des Copiloten: Andreas Lubitz war demnach 28 Jahre alt.

Andreas Lubitz in einer undatierten Aufnahme.
Der Staatsanwalt betont, dass er momentan nicht von einem Selbstmord reden möchte. «Immerhin hatte er noch 149 andere Menschen mit an Bord. Selbstmord begeht man normalerweise alleine.»
Über den Copiloten Andreas L. ist noch nicht viel bekannt. Alles, was man bisher über den Copiloten weiss, finden Sie
hier.
Der Staatsanwalt gibt zu, das Alter des Copiloten nicht zu kennen. Sein Hintergrund ist momentan Gegenstand von Ermittlungen.
«Die Familien wurden über alles informiert, was nun in dieser Pressekonferenz bekanntgegeben worden war.»
«Nein, da war niemand anders im Cockpit.»
«Nein, man muss den Schalter mehrmals drehen. Das geht nicht, wenn man nicht bei Bewusstsein ist. »
Der Staatsanwalt: «Wahrscheinlich verliess der Flugkapitän die Kabine, weil er auf die Toilette musste.»
Der Staatsanwalt: «Nein, es handelt sich nach wie vor um Ermittlungen zu Fahrlässiger Tötung.»
Der Staatsanwalt: «Weil die Atmung regelmässig war, nicht abgehackt, wie es bei Bewusstlosigkeit oft der Fall ist.»
«Bevor der Flugkapitän die Kabine verlassen hat, handelte es sich um eine ganz normale Konversation. Später aber gab es nicht mehr so einen richtigen Austausch zwischen den beiden.»
«Der Copilot hatte einen deutschen Pass.»
Der Staatsanwalt wiederholt: «Man hörte kein Wort im Cockpit während den letzten zehn Minuten. »
«Die Opfer waren sich wohl erst ganz zum Schluss bewusst, was passiert ist. Erst ganz kurz vor dem Aufprall hört man Schreie.»
Der Staatsanwalt antwortet: «Ich möchte das Wort Selbstmord nicht in den Mund nehmen, ich kann lediglich sagen, dass der Sinkflug absichtlich eingeleitet wurde, ohne dass es einen Grund dafür gab.»
Der Staatsanwalt gibt zu Bedenken: «Der Aufprall ist vor 48 Stunden passiert. Wir müssen zuerst einmal überhaupt das Umfeld des Copiloten kennen lernen.»
«Es könnte also die Absicht gewesen sein, das Flugzeug zu zerstören.»
«Zwei Tage nach dem Aufprall sind wir mitten in den Ermittlungen. Das heisst, es handelt sich um eine Interpretation. Aber wir denken, dass es am wahrscheinlichsten ist, dass der Copilot die Tür der Kabine nicht öffnen wollte. »
«Der Flugtower bittet dann andere Flugzeuge, den Airbus zu kontaktieren. Aber auch hier keine Antwort. Dann hört man, wie jemand gewalttätig an die Tür klopft, als wolle er sie einschlagen. Man hört dann einen Alarm, ein Standardalarm, der die Bodennähe angibt. Vielleicht ist es so, dass das Flugzeug vor dem Aufprall noch einen Berg gestreift hat. Ein Mayday erfolgte zu keinem Zeitpunkt. »
«Dann hört man, wie jemand Zutritt zum Cockpit verlang. Aber der Copilot antwortet hierauf nicht, dann wird geklopft. Aber es erfolgt keine Antwort. Aber man hört in der Cockpit-Kabine ein Atemgeräusch. Der Copilot war also am Leben. Man hört die Atemgeräusche bis zum Aufprall. Man hört dann den Kontaktversuch der Fluglotsen.»
«Die Transkription der letzten Minuten im Cockpit liegt uns dank des Stimmenrekorders vor. Alles deutet auf einen ganz normalen Flug hin. Der Flugkapitän bittet den Copiloten, den Flug zu übernehmen. Dann hört man, wie ein Sitz zurück geschoben wird, und eine Tür geöffnet wird. Der Copilot ist zu diesem Zeitpunkt also alleine am Kommando. Er ist alleine und also verantwortlich für das Flight Monitoring System. Er kontrolliert den Airbus. »
«Die Justizbehörden aus Spanien, Frankreich und Deutschland arbeiten in diesem Fall eng zusammen. Gestern Nachmittag haben wir angefangen nach Leichen zu suchen, haben erste Leichen geborgen und sind daran, DNA-Tests anzuwenden.»
Informiert wird durch die Ermittlungsbehörden Frankreichs und Deutschlands und nicht – wie Reporter John Walton festhält – durch die Flugunfall-Untersuchungsbehörde BEA.
In Kürze werden die französischen Behörden über die Ermittlungen im Fall des abgestürzten A320 informieren.
Die Nachrichtenagentur Reuters zitiert einen deutschen Ermittler, der bestätigt, dass sich zum Zeitpunkt des Absturzes nur ein Pilot im Cockpit befunden hat und dass der andere Pilot aus dem Cockpit ausgeschlossen war.
Im Artikel von Le Monde ist jetzt wieder die Rede von «einem der beiden Piloten» und nicht mehr vom Co-Piloten:
Momentan verbreitet sich die Meldung, dass es sich beim ausgesperrten Piloten um den Co-Piloten handelte. Das berichtet die französische Zeitung Le Monde. Nach wie vor ist unklar, weshalb die Türe nicht geöffnet wurde. Eine Pressekonferenz der französischen Ermittler um 12.30 soll neue Erkenntnisse über den Hergang liefern.
Eine A320 der spanischen Billigfluglinie Vueling ist auf der Strecke Barcelona-München umgekehrt, nachdem der Flugkapitän einen Brandgeruch wahrgenommen hatte. Dies meldet Focus. Die Maschine sei sicher in Barcelona gelandet und die Passagiere mit einer Ersatzmaschine gestartet. Grund war vermutlich ein technischer Defekt.
Nach dem Absturz des Airbus A320 in den südfranzösischen Alpen bietet Germanwings all seinen Kunden kostenlose Stornierungen an. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung. Gebuchte Flüge können unter der Nummer 0180 632 03 20 storniert werden. Das Angebot funktioniert nur per Telefon und nicht übers Internet.
Germanwings hat auf Twitter bekanntgegeben, dass die Namen der Piloten des Unglücksflugs nicht veröffentlicht werden. Hier die Begründung:
Lufthansa und die Tochtergesellschaft Germanwings wollen am Nachmittag eine Pressekonferenz über die Ursachensuche abhalten. Um 14.30 soll Lufthansa-Chef Spohr am Flughafen Köln/Bonn vor die Medien treten.
Es wird erwartet, dass eine Pressekonferenz heute Mittag Aufschluss über den aktuellen Stand der Ermittlungen liefert.
Hier finden Sie einen Überblick über die bisherigen Erkenntnisse.
Der Flugzeughersteller Airbus Industries hat im vergangenen Dezember offenbar Fluggesellschaften vor Problemen mit dem Autopiloten beim A320 gewarnt. Dies bestätigte der Chef des KLM-Flugdienstes. Lesen Sie die ganze Geschichte
hier.
Die Lufthansa bestätigte Informationen zum Copilot: Dieser sei seit September 2013 für die Fluggesellschaft tätig. Er habe 630 Flugstunden absolviert, so eine Sprecherin. Der Copilot der in Frankreich abgestürzten Germanwings-Maschine war seit September 2013 für die Fluggesellschaft tätig. Vor der Anstellung sei der Copilot an der Verkehrsfliegerschule der Lufthansa, der Muttergesellschaft von Germanwings, in Bremen zum Piloten ausgebildet worden.
CNN hat in einem Video den Flug der abgestürzten A320 visualisiert.
Ein Pilot sagt gegenüber der australischen
Zeitung Sydney Morning Herald, dass es sehr wohl möglich sei, die Cockpit-Türe des A320 von aussen zu öffnen. Dies widerspräche der Aussage eines Lufthansa-Sprechers (siehe 05:02 Uhr). Allerdings brauche man dafür einen Notfall-Pincode. «Wird dieser korrekt eingegeben, so öffne sich die Tür nach einer kurzen Zeit automatisch. Wird die Tür jedoch manuell verschlossen, so bleibt sie zu», so der Pilot, der anonym zitiert wird.
Die Staatsanwaltschaft Marseille, die den Fall untersucht, und Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung eingeleitet hat, wird um 12.30 Uhr eine Pressekonferenz ausrichten.
Es gibt weitere Gerüchte rund um den Copiloten. Er soll laut unbestätigten Informationen der Pilot gewesen sein, der alleine im Cockpit des Airbusses sass. Diese Informationen stammen von der Nachrichtenagentur AFP, die sich auf Informanten aus Ermittlerkreisen stützt.

Bild: EPA/DPA
Carsten Spohr, der CEO der Lufthansa, äusserte sich bisher nicht zu den Spekulationen.
Ein Ermittler, dessen Namen nicht genannt wird, berichtete laut der Nachrichtenagentur AFP, dass der Copilot «vor kurzem» in das Unternehmen eingetreten sei. Er sei Ende 2013 zu Germanwings gekommen «mit einigen hundert Flugstunden», wurde der Ermittler zitiert.
In Nordrhein-Westfalen soll es heute landesweit um 10.53 Uhr eine Schweigeminute geben. Zu der Zeit war der Kontakt zu dem von Barcelona in Richtung Düsseldorf gestarteten Airbus abgebrochen.
Germanwings reagiert mit eine schriftlichen Erklärung. Darin heisst es: «Die Ermittlung der Unfallursache obliegt den zuständigen Behörden.» Von der französischen Untersuchungsbehörde BEA war in der Nacht keine Stellungnahme zu erhalten.
Die Lufthansa konnte die Enthüllungen der «
New York Times», dass sich vor dem Absturz nur ein Pilot im Cockpit aufgehalten habe, bisher nicht bestätigen. «Wir haben derzeit keine Informationen vorliegen, die den Bericht der »New York Times« bestätigen», sagte ein Lufthansa-Sprecher heute Morgen der Deutschen Presse-Agentur.
Man werde sich bemühen, weitere Informationen zu bekommen und «sich nicht an Spekulationen beteiligen.»Ein Lufthansa-Sprecher sagte, seit den Anschlägen vom 11. September 2001 in den USA seien Cockpit-Türen nicht mehr von aussen zu öffnen. Dies entspreche den Vorschriften.

Bild: EPA/DPA / EPA FILE
Nach AFP-Informationen unter Berufung auf eine anonyme Quelle, die an den Untersuchungen zur Absturzursache beteiligt sei, höre man zu Beginn des Fluges eine normale Unterhaltung auf dem Sprachrekorder. «Dann hört man das Geräusch, wie ein Sitz zurückgeschoben wird, eine Tür, die sich öffnet und wieder schliesst, Geräusche, die darauf hindeuten, dass jemand gegen die Tür klopft. Und von diesem Moment an bis zum Crash gibt es keine Unterhaltung mehr», sagt der Ermittler. Zuvor hätten sich die beiden Piloten auf Deutsch unterhalten.

Bild: EPA/AP POOL
Die französische Untersuchungsbehörde BEA bei der Arbeit.
Weshalb der eine Pilot das Cockpit verliess und warum der Airbus A320 in den Sinkflug ging, ist immer unklar. «Sicher ist, dass ganz zum Schluss des Fluges der andere Pilot allein ist und die Tür nicht öffnet», sagt der nicht mit Namen erwähnte Ermittler zur «
New York Times».
Der Verbleib des zweiten Flugschreibers ist weiter nicht geklärt. Nach Angaben des französischen Präsidenten François Hollande wurde zwar die Hülle der Blackbox, jedoch nicht der Flugdatenschreiber selbst gefunden. Ein Sprecher der französischen Flugunfallbehörde konnte dies nicht bestätigen.
Während dem Sinkflug, der acht Minuten dauerte, gab es zwischen den Piloten keine Kommunikation. Im Zusammenhang mit den neusten Informationen der
«New York Times», wonach ein Pilot vor dem Absturz das Cockpit verlassen hat, sagt ein französischer Offizieller: «Das mag ich nicht. Das sieht für mich merkwürdig aus; dieser lange Sinkflug bei normaler Geschwindigkeit ohne jegliche Kommunikation bei absolut klaren Wetterverhältnissen. »

Bild: X80001
Eine Aufnahme des gefunden Sprachrekorders.
Beim Absturz der Germanwings-Maschine ist nach Informationen der «
New York Times» nur ein Pilot im Cockpit gewesen. Das berichtet die Zeitung unter Berufung auf einen namentlich nicht genannten Ermittler.
Demnach soll aus den Aufnahmen des bereits gefundenen Sprachrekorders hervorgehen, dass einer der Piloten vor dem Sinkflug das Cockpit verlassen und anschliessend vergeblich versucht habe, die Tür zu öffnen, um wieder ins Cockpit zu kommen.
«Der Mann draussen klopft leicht an die Tür, aber es gibt keine Antwort», zitiert die Zeitung einen Ermittler. «Dann klopft er stärker an die Tür, und wieder keine Antwort. Es gibt nie eine Antwort.
Und dann kann man hören, wie er versucht, die Tür einzutreten.» Von der französischen Untersuchungsbehörde BEA war am frühen Donnerstagmorgen zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
Die «
New York Times» berichtet, dass zum Zeitpunkt des Absturzes der Germanwings-Maschine nur ein Pilot im Cockpit gewesen sei. Die Zeitung beruft sich auf Ermittler. Demnach versuchte der andere Pilot offenbar bis zuletzt vergeblich, die Tür zu öffnen.
Offenbar haben Rettungskräfte erste Opfer bergen können. Ein Sprecher der lokalen Polizeibehörden in Digne bestätigte, dass am späten Nachmittag die sterblichen Überreste mehrerer getöteter Menschen von der Unglücksstelle weggebracht worden seien. Wieviele Leichen geborgen wurden, sagte er nicht. Die Suche war am Abend mit Einbruch der Dunkelheit eingestellt worden und soll morgen früh fortgesetzt werden.
Die deutsche Fussball-Nationalelf trug heute in Kaiserslautern ihr Testspiel gegen Australien aus – in einer Trauerminute vor dem Spiel wurde der 150 Opfer des Flugzeugabsturzes gedacht. Es blieb nicht das einzige Zeichen der Anteilnahme.

Bild: Bongarts
Abwehrspieler Benedikt Höwedes hält ein Plakat mit der Aufschrift «Haltern trauert» hoch. Die Gemeinde ist Höwedes's Geburtsort, sie hat den Tod von 16 Austauschschülern und zwei Lehrerinnen zu beklagen.

Bild: Bongarts

Bild: Bongarts

Bild: Bongarts
Zwei lesenswerte Texte von unserem Partner «Spiegel Online», deren Lektüre wir empfehlen wollen.
-> Text 1:
«Der Tag der Trauer»: Bundeskanzlerin Merkel verspricht nach einem Helikopterflug über die Unglücksstelle Aufklärung, dazu: die Schwierigkeiten bei der Suche im ca. drei Fussballfelder grossen Absturzgebiet.
-> Text 2:
«Das Trauerspiel»: Andreas Borcholte geht der Frage nach, warum Angehörige zur Absturzstelle reisen, warum Politiker das tun, und warum wir im Internet RIPstorms entfachen. Seine Antwort: Weil wir auch hin säkularen Zeiten Rituale der Trauer und Beruhigung brauchen.
Abermals müssen die Bergungsarbeiten unterbrochen werden, die anbrechende Dunkelheit verunmöglicht die Suche und Bergung der 150 Opfer und hunderten Trümmerteile. Natürlich würden die schlechten nächtlichen Sichtverhältnisse auch die Risiken für die Suchtrupps erhöhen; dass man diese Risiken nicht ausreizen möchte, liegt auf der Hand.
Germanwings-CEO Winkelmann äussert sich im Interview mit der «Bild» zu den Meldungen, wonach die Crews mehrerer Flugzeuge der Airline sich nach dem Absturz aufgrund der Angst vor weiteren folgenschweren Pannen geweigert hätten, ihre Linienflüge anzutreten. Er sagt: «Ich weiss nicht, woher diese Behauptung kmmt. Wir haben Crews, die sich aus emotionalen Gründen nicht in der Lage fühlen, zu fliegen, weil sie unter Schock stehen und in tiefer Trauer sind.»
Die französische Untersuchungsbehörde BEA hat auswertbare Daten aus dem ersten Flugschreiber sicherstellen können. Es sei aber noch nicht möglich, irgendeine Erklärung für den Absturz zu geben, teilte die BEA in Paris mit. In ihrem letzten Kontakt hätten die Piloten des Airbus 320 eine Routine-Mitteilung gemacht.
BEA-Direktor Rémi Jouty sagte, trotz einiger Probleme sei es gelungen, eine nutzbare Audiodatei auszulesen – das sei «eine gute Nachricht». Es sei aber viel zu früh, Schlussfolgerungen aus den Stimmen und Geräuschen zu ziehen. Die Analyse daure an. Der Sprachrekorder sei am Dienstagnachmittag gefunden und versiegelt nach Paris gebracht worden. Am Mittwochvormittag um 9.45 Uhr sei die Box geöffnet worden.
Man sei derzeit nicht in der Lage, eine Erklärung oder Interpretation für den Verlauf des Fluges bis zum Absturz zu liefern und versuche, aus der Verteilung der Trümmer Rückschlüsse zu ziehen, sagte Jouty. Sicher sei lediglich: «Das Flugzeug ist bis zum Schluss geflogen», es habe keine Explosion gegeben.
Viele Fragen sind damit offen: Was genau ist zu hören? Sprachen die Piloten englisch oder französisch? Wie lange ist die Aufzeichnung? Sind bis zuletzt Stimmen zu hören? Falls ja: Was wird gesagt?
Die Experten-Gruppe meldet: Der gefundene Stimmrekorder ist zwar beschädigt, die Informationen können jedoch gelesen werden. Dies geschehe in diesen Stunden. Die Aufnahmen gehen bis zum Aufprall der Maschine. Informationen zur Unfallursache liessen die Audiodateien jedoch noch nicht zu.
Rettungskräfte haben am Mittwochabend erste Opfer des Flugzeugabsturzes in den französischen Alpen geborgen. Sterbliche Überreste der getöteten Menschen an Bord der Germanwings-Maschine seien am späten Mittwochnachmittag von der Unglücksstelle weggebracht worden, bestätigte ein Sprecher der Polizei in Digne.
Er liess offen, wie viele Leichen geborgen wurden. Die Suche war am Abend mit Einbruch der Dunkelheit eingestellt worden und soll am Donnerstag fortgesetzt werden. Beim dem Unglück waren am Dienstag alle 150 Menschen an Bord ums Leben gekommen. (feb/sda/dpa)
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