
Sag das doch deinen Freunden!
Lange kämpften die
Gegner der Durchsetzungs-Initiative mit viel Herzblut und wenig Geld.
Nun hat ein prominent besetztes Komitee mit einem «dringenden Aufruf» im Internet in nur zwei Tagen fast 500'000 Franken für eine
Plakatkampagne gesammelt. «Das ist phänomenal», meint Peter
Studer, ehemaliger Chefredaktor von Schweizer Fernsehen und «Tages-Anzeiger», auf Anfrage.
Studer ist Minitiant
des Aufrufs, in dem «alle verantwortlich denkenden Bürgerinnen und
Bürger» aufgefordert werden, «die unmenschliche SVP-Initiative
am 28. Februar abzulehnen». Mehr als 200 Prominente aus Kultur, Religion, Wirtschaft, Politik und Sport gehören zu den
Erstunterzeichnern. Beteiligt sind unter anderem Peter Bichsel, Clown
Dimitri, Rapper und watson-Mitarbeiter Knackeboul, die Bischöfe Markus Büchel und Felix Gmür,
Rolf Soiron, VR-Präsident von Lonza, sowie die ehemaligen
Bundesratsmitglieder Pascal Couchepin, Ruth Dreifuss und Elisabeth
Kopp.
Der grösste Teil
des gesammelten Geldes soll für einen Plakataushang verwendet
werden, sagt Peter Studer. Rund 600 Plakate wurden gemäss der
Komitee-Website an den grossen Bahnhöfen bereits gebucht.
Dank dem Sammelerfolg dürfte die Kampagne ausgeweitet werden. Über
das genaue Ausmass werde noch beraten, so Studer. Ein kleinerer Teil
der Summe soll zudem in Inserate investiert werden, möglichst in
Titel mit hoher Reichweite.
Die Nein-Kampagne
soll nächste Woche starten, «wenn die Abstimmungsunterlagen
verschickt werden», sagt Studer weiter. Bis dann könnte die Summe
weiter ansteigen. Von den finanziellen Möglichkeiten der SVP aber
können die Gegner weiterhin nur träumen. Der Versand ihres «Extrablatts» an alle Haushalte dürfte allein rund eine halbe
Million Franken gekostet haben. (pbl)