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Kosovo gehört jetzt zur UEFA: Dürften Shaqiri und Co. jetzt wechseln?

Neu ein UEFA-Mitglied: der Kosovo. Hier beim ersten Freundschaftsspiel 2014 gegen Haiti.
Neu ein UEFA-Mitglied: der Kosovo. Hier beim ersten Freundschaftsspiel 2014 gegen Haiti.Bild: Visar Kryeziu/AP/KEYSTONE

In Geheimwahl entschieden: Kosovo gehört neu zur UEFA – dürfen Shaqiri und Co. jetzt wechseln?

03.05.2016, 13:0503.05.2016, 17:22
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Beim UEFA-Kongress in Budapest entscheiden die Delegierten, dass der Kosovo als neues Mitglied aufgenommen wird. Die Geheimabstimmung endete mit 28 Ja- zu 24 Nein-Stimmen und zwei Enthaltungen. Damit wird das Land – das von rund 90 Nationen noch nicht anerkannt wird – ab Herbst mit grosser Wahrscheinlichkeit an der kommenden Qualifikation für die WM 2018 in Russland teilnehmen können.

Denn die FIFA entscheidet an ihrem Kongress am 13. Mai in Mexiko ebenfalls über eine Aufnahme – und wird dem Europäischen Verband kaum widersprechen. Trotzdem könnte die Annahme zu Unstimmigkeiten in der Region führen, denn einige sehen in der Aufnahme einen politischen – und nicht sportlichen – Akt.

Auch der Schweizer Vertreter Alex Miescher ergriff vor der Abstimmung das Wort: «Ich fühle mich nicht sehr wohl, wenn wir jetzt entscheiden, ohne zu wissen, wo das Team seine Heim- und Auswärtsspiele austragen wird.» Tatsächlich sind noch einige Fragen rund um das neue UEFA-Mitglied ungeklärt. Beispielsweise ist momentan nicht davon auszugehen, dass Serbien gegen den Kosovo antreten wird.

Der Schweizer Generalsekretär Alex Miescher spricht beim UEFA-Kongress in Budapest.
Der Schweizer Generalsekretär Alex Miescher spricht beim UEFA-Kongress in Budapest.screenshot: UEfa.com

Miescher sagte auch: «Wir – und auch andere Nationen – haben diverse Spieler mit Wurzeln im Kosovo. Diese Spieler müssten sich dann nicht für ein Team entscheiden, sondern insbesondere gegen ein Team.» Miescher sprach sich für eine Geheimwahl aus. Dieses Anliegen wurde klar angenommen.

Wer spielberechtigt ist, ist noch unklar

Wer für den Kosovo spielberechtigt sein wird, ist noch unklar. Die FIFA äussert sich dazu erst, wenn der Kosovo auch beim Weltverband aufgenommen ist. Das wird in wenigen Tagen soweit sein. Möglich ist, dass Spieler wie Valon Behrami, Granit Xhaka, Shani Tarashaj oder Xherdan Shaqiri die Nation noch wechseln könnten. Wenn sie denn wollen ... 

Ohnehin bräuchte es eine Ausnahmeregelung. Gut möglich, dass Shaqiri und Co. schon in der WM-Qualifikation 2018 auflaufen dürfen. Es kann aber auch sein, dass es eine Übergangsfrist von maximal zwei Jahren gibt. In der Vergangenheit sprachen sich die meisten Schweizer Nationalspieler mit kosovarischen Wurzeln gegen einen Wechsel aus.

Einer von vielen jungen Kosovaren, die für die Schweiz im Einsatz stehen.
Einer von vielen jungen Kosovaren, die für die Schweiz im Einsatz stehen.Bild: Victor R. Caivano/AP/KEYSTONE

Das erste Tor für die kosovarische Nationalmannschaft erzielte vor gut zwei Jahren mit Albert Bunjaku übrigens ein ehemaliger Schweizer Nationalspieler. Es war das erste von der FIFA erlaubte Spiel des Kosovos (1:6 gegen die Türkei). Seither gab es zwei weitere offizielle Länderspiele. (fox)

Hast du Angst, dass Schweizer Nati-Spieler jetzt zum Kosovo wechseln?

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Gianni Infantino: Der Walliser Rechtsanwalt war von August 2000 bis 2016 für die UEFA tätig, ab 2009 war er ihr Generalsekretär. Nach der Suspendierung von Michel Platini gab er im Oktober 2015 seine Kandidatur zur Wahl des FIFA-Präsidenten und wurde im Februar 2016 dann auch prompt gewählt.
quelle: keystone / ms
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39 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Viktor mit K
03.05.2016 15:00registriert Oktober 2014
Ok meine Meinung dazu ist folgende;
Wir brauchen Spieler mit Herzblut und Leidenschaft und welche die sich mit der Schweiz identifizieren können. Hätte ich die Wahl würde ich bleiben, weil die Schweiz ja die ganze Ausbildung finanziert hat.. Und es war auch der Staat der damals ganze Familien aus dem Kosovo aufnahm und deshalb sollten die Spieler das auch schätzen und sich auch dankbar zeigen.. Ich würde mich für die Schweiz zerreissen als dank, für das die Schweiz mir ein sicheres Leben für die Familie gab und der Verband mich als Fussballprofi ausgebildet hat!!!
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URSS
03.05.2016 14:33registriert März 2014
Wenn sie wechseln wollen, sollen ja dürfen sie das Selbstverständlich. Aber bitte VOR der EM...
Ich scheide lieber in der Vorrunde mit hungrigen Jungen aus als mit Spielern die mit dem Kopf schon beim Doppeladler sind...
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SaveAs_DELETE
03.05.2016 13:11registriert März 2014
Sollten sie wechseln wollen, dann aber bitte jetzt! Dann möchte ich diese Spieler auch an der EM als Vertreter für unser Land nicht sehen...
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