Beim UEFA-Kongress in Budapest entscheiden die Delegierten, dass der Kosovo als neues Mitglied aufgenommen wird. Die Geheimabstimmung endete mit 28 Ja- zu 24 Nein-Stimmen und zwei Enthaltungen. Damit wird das Land – das von rund 90 Nationen noch nicht anerkannt wird – ab Herbst mit grosser Wahrscheinlichkeit an der kommenden Qualifikation für die WM 2018 in Russland teilnehmen können.
Football Federation of Kosovo is voted as UEFA's 55th member association. Congress LIVE: https://t.co/dUNLTX9UtU
— UEFA (@UEFA) 3. Mai 2016
Denn die FIFA entscheidet an ihrem Kongress am 13. Mai in Mexiko ebenfalls über eine Aufnahme – und wird dem Europäischen Verband kaum widersprechen. Trotzdem könnte die Annahme zu Unstimmigkeiten in der Region führen, denn einige sehen in der Aufnahme einen politischen – und nicht sportlichen – Akt.
Urime Kosovë nga zemra pranimin ne Uefa! 🇽🇰🇨🇭⚽️❤️congratulation Kosovo for joining Uefa!🇽🇰🇨🇭⚽️❤️Gratulation... https://t.co/kESdGLCH7o
— Xherdan Shaqiri (@XS_11official) 3. Mai 2016
Auch der Schweizer Vertreter Alex Miescher ergriff vor der Abstimmung das Wort: «Ich fühle mich nicht sehr wohl, wenn wir jetzt entscheiden, ohne zu wissen, wo das Team seine Heim- und Auswärtsspiele austragen wird.» Tatsächlich sind noch einige Fragen rund um das neue UEFA-Mitglied ungeklärt. Beispielsweise ist momentan nicht davon auszugehen, dass Serbien gegen den Kosovo antreten wird.
Miescher sagte auch: «Wir – und auch andere Nationen – haben diverse Spieler mit Wurzeln im Kosovo. Diese Spieler müssten sich dann nicht für ein Team entscheiden, sondern insbesondere gegen ein Team.» Miescher sprach sich für eine Geheimwahl aus. Dieses Anliegen wurde klar angenommen.
Wer für den Kosovo spielberechtigt sein wird, ist noch unklar. Die FIFA äussert sich dazu erst, wenn der Kosovo auch beim Weltverband aufgenommen ist. Das wird in wenigen Tagen soweit sein. Möglich ist, dass Spieler wie Valon Behrami, Granit Xhaka, Shani Tarashaj oder Xherdan Shaqiri die Nation noch wechseln könnten. Wenn sie denn wollen ...
Of course for me too...but it's more important for who worked for that and the future of the kids https://t.co/WK0fSMZYLt
— Valon Behrami (@ValonBera) 3. Mai 2016
Ohnehin bräuchte es eine Ausnahmeregelung. Gut möglich, dass Shaqiri und Co. schon in der WM-Qualifikation 2018 auflaufen dürfen. Es kann aber auch sein, dass es eine Übergangsfrist von maximal zwei Jahren gibt. In der Vergangenheit sprachen sich die meisten Schweizer Nationalspieler mit kosovarischen Wurzeln gegen einen Wechsel aus.
Das erste Tor für die kosovarische Nationalmannschaft erzielte vor gut zwei Jahren mit Albert Bunjaku übrigens ein ehemaliger Schweizer Nationalspieler. Es war das erste von der FIFA erlaubte Spiel des Kosovos (1:6 gegen die Türkei). Seither gab es zwei weitere offizielle Länderspiele. (fox)
Wir brauchen Spieler mit Herzblut und Leidenschaft und welche die sich mit der Schweiz identifizieren können. Hätte ich die Wahl würde ich bleiben, weil die Schweiz ja die ganze Ausbildung finanziert hat.. Und es war auch der Staat der damals ganze Familien aus dem Kosovo aufnahm und deshalb sollten die Spieler das auch schätzen und sich auch dankbar zeigen.. Ich würde mich für die Schweiz zerreissen als dank, für das die Schweiz mir ein sicheres Leben für die Familie gab und der Verband mich als Fussballprofi ausgebildet hat!!!
Ich scheide lieber in der Vorrunde mit hungrigen Jungen aus als mit Spielern die mit dem Kopf schon beim Doppeladler sind...