Bei einer blutigen Schiesserei auf eine Behinderteneinrichtung in den USA sind mindestens 14 Menschen getötet worden, 17 wurden verletzt. Zwei Verdächtige konnten unweit des Tatorts gefasst werden, nachdem sie in einem schwarzen Geländewagen fliehen wollten.
Der Polizei gelang es, das Fahrzeug zu umstellen. In einem anschliessenden Schusswechsel mit der Polizei wurden zwei Verdächtige getötet und ein Polizist verletzt.
Die Polizei hat die beiden Verdächtigen identifiziert: Es handle sich um einen Mann und eine Frau, welche gemäss Informationen der New York Times verheiratet waren.
Es werde nicht davon ausgegangen, dass es, wie zunächst angenommen, einen dritten Schützen gegeben habe, teilte der Polizeichef der Stadt San Bernardino, Jarrod Burguan, am Mittwochabend mit. Nach seinen Angben handelt es sich bei den beiden Tätern um den 28-jährigen US-Bürger namens Syed F. sowie die 27-jährige Tashfeen M.
Das Tatmotiv sei noch unklar. «Wir schliessen einen Terrorakt nicht aus», sagte der Polizeichef. Die Tat sei offenbar vorab geplant gewesen.
Zugleich bestätigte er Augenzeugenberichte, wonach Syed F. vor der Schiesserei in der Sozialeinrichtung an einem Mitarbeiterfest teilgenommen hatte. Laut Burguan arbeitete Syed F. seit fünf Jahren als Umweltexperte für den Gesundheitsdienst der Stadt, deren Mitarbeiter am Mittwoch zu einer Weihnachtsfeier versammelt waren. Syed F. habe das Fest vorzeitig verlassen, wobei er offenbar wütend war, sagte Burguan.
«Unsere Gemeinde hat heute einen schweren Verlust und schweren Schock erlebt», teilte Bürgermeister Carey Davis mit. Die Attacke habe San Bernardino im Herzen getroffen.
Präsident Barack Obama hat angesichts der jüngsten Gewalttat in den USA seine Forderung nach schärferen Waffengesetzen erneuert. «Wir brauchen strengere Waffengesetze, stärkere Hintergrundüberprüfungen, das sagt der gesunde Menschenverstand», sagte Obama am Mittwoch dem US-Sender CNN.
Pres. Obama on #SanBernardino: "We have a pattern now of mass shootings in this country." https://t.co/0WILJDtkDC pic.twitter.com/z1VzDMbNOu
— ABC News (@ABC) 3. Dezember 2015
Es könne nicht sein, dass jeder in einen Laden gehen und eine Schusswaffe kaufen könne. «Das ist ein Gesetz, das geändert werden muss.» Nirgendwo in der Welt komme es so häufig zu Gewalttaten mit Schusswaffen wie in den USA. «So etwas passiert in anderen Ländern nicht in der selben Häufigkeit», sagte der Präsident.
2015 in the United States: More days with mass shootings than not https://t.co/WJjxjiz42N pic.twitter.com/TKGiELlsrb
— The New York Times (@nytimes) 3. Dezember 2015
In den Vereinigten Staaten kommt es immer wieder zu tödlichen Schiessereien. Kritiker machen dafür vor allem die laxen Waffengesetze verantwortlich. Erst vergangene Woche hatte ein Mann in einer Abtreibungsklinik im Bundesstaat Colorado das Feuer eröffnet und drei Menschen getötet. (dwi/sda/afp/dpa)