13.05.2016, 08:4917.05.2016, 18:43
Der 33-Jährige war Hundefreund, hatte zwei Huskeys, Nachbarn erzählten, dass er oft mit den Hunden spazieren gegangen sei. Sein Vater sei vor einigen Jahren gestorben.
Ein Nachbar bestätigte gegenüber watson, dass eine Hausdurchsuchung in dem betreffenden Wohnobjekt in Rupperswil stattgefunden hatte.

Gemeindeammann Hediger: «Ich bin überrascht, dass der Täter aus Rupperswil kommt.»

Kripo-Chef Gisin: «Dass der Täter aus dem gleichen Dorf kommt, das ist sicher hart für die ganze Gemeinde.»

Staatsanwältin Loppacher: «Wir gehen davon aus, dass der Täter weiterhin aussagefreudig ist»

Der jüngere Sohn der Familie Schauer (13) war offenbar vom Täter im Vorfeld der Tat ausgespäht worden und war der Grund dafür, dass der Täter sich das Haus der Familie Schauer ausgesucht hat, um ein solches Verbrechen zu begehen. Bei der Verhaftung hat sich der Täter nicht gewehrt. Es ist laut Markus Gisin davon auszugehen, dass der Täter für ähnliche Taten bezüglich sexueller Übergriffe auf Kinder in Frage kommt.
Wie Kripo-Chef Markus Gisin sagt, ist der Täter in der Öffentlichkeit festgenommen worden. Mit irgendwelchen Kontrollen von Schülern im Zusammenhang mit Drogen habe dies aber nichts zu tun gehabt. Gemäss Gisin ist der Täter im Raum Aarau festgenommen worden. Er ist physisch gesund und «hafterstehungsfähig», wie die Leitende Staatsanwältin Barbara Loppacher sagt.
Polizeibilder der vom Täter mitgeführten Sachen. Er plante bereits den nächsten Mord.

Kriminalpolizei-Chef Markus Gisin lässt Bilder an die Wand projizieren von einem Rucksack, Kabelbindern, einer Waffe, Klebeband und anderen Fesselungsutensilien. Der Rucksack mit den verschiedenen Gegenständen ist bei der Hausdurchsuchung gestern gefunden worden. «Dieser Rucksack war für die nächste Tat vorbereitet worden und stand bereit», sagt Gisin
Die Arbeit der Staatsanwaltschaft ist noch lange nicht vorbei, sagt Oberstaatsanwalt Philipp Umbricht. Der Täter werde, wie von Regierungsrat Urs Hofmann «korrekt und konsequent» weiterbehandelt. Diese Arbeit werde aber abseits der Öffentlichkeit geführt und informiert werde bei Bedarf.
Der Täter ist laut Gisin gestern festgenommen worden, dabei wurde ihm auch DNA abgenommen. Diese war die gleiche, wie diejenige, die am Tatort festgestellt werden konnte. Kripo-Chef Gisin übergibt das Wort an Regierungsrat Urs Hofmann, der den beteiligten Polizisten und Staatsanwälten für ihren grossen Einsatz dankt und zum Ermittlungserfolg gratuliert.
Der Täter hat das Haus von Schauers bereits am frühen Morgen beobachtet und gesehen wie der Lebenspartner das Haus verlassen hat, wie Kripo-Chef Markus Gisin den Tatablauf schildert: «Danach verschaffte er sich mit einer List Zugang zum Haus und zwang den jüngeren Sohn, die anderen Kinder und Carla Schauer zu fesseln. Nachdem er erfragt hatte, wieviel Geld Schauer beschaffen könne, schickte er sie los. Nach ihrer Rückkehr fesselte und knebelte er sie und verging sich am jüngeren Sohn Schauers. Danach ermordete er alle Anwesenden, legte Feuer und verliess das Haus.»
Gemäss Loppacher hat der Täter Geld gesucht, im Verlauf der Tat aber auch sexuelle Übergriffe begangen.
Beim Täter handelt es sich um einen 33-jährigen Schweizer, welcher in Rupperswil wohnhaft ist, ledig ist und keine Vorstrafen aufweist. Zuvor hat die Polizei den Mann genausowenig gekannt, wie ihn die Opfer gekannt haben. Der Täter habe gestern in den Einvernahmen ein vollständiges Geständnis abgelegt, teilt Staatsanwältin Barbara Loppacher mit.
Der leitende Oberstaatsanwalt Philipp Umbricht verkündet, dass der Täter gefasst ist: «Die Zeit der Ungewissheit ist vorbei.»
Die Spannung im Raum ist schlecht auszuhalten mittlerweile, dennoch stellt Leupold erst einmal die Anwesenden vor. Das haben wir schon getan, nachzulesen weiter unten.
Polizeikommandant Michael Leupold eröffnet die Medienkonferenz und kündigt wichtige und entscheidende Neuigkeiten an.
Staatsanwältin Loppacher und ihr Kollege Markus Gisin von der Kriminalpolizei haben sich gesetzt.
Dass ein Erfolg in den Ermittlungen verkündet wird ist so gut wie sicher. Zusätzlich zu den Spitzen von Polizei und Staatsanwaltschaft ist auch der Besuch des Aargauer Landammanns und Sicherheitsdirektors Urs Hofmann (SP) angekündigt. Er wird das Geschehen aus dem Publikum verfolgen. Ein Medienbeauftragter der Kantonspolizei Aargau hat einen Stuhl für den obersten Chef räumen lassen.
Neben Kriminalpolizeichef Gisin und Staatsanwältin Loppacher werden der Leitende Oberstaatsanawalt Philipp Umbricht, Polizeikommandant Michael Leupold und Mediensprecher Roland Pfister Auskunft geben.
Im Vierfachmord von Rupperswil AG vom 21. Dezember 2015 gibt es neue Erkenntnisse der Ermittlungsbehörden. Staatsanwaltschaft und Kantonspolizei wollen am Freitagnachmittag die Medien darüber informieren.
146 Tage Angst: Die Chronologie des Vierfachmords von Rupperswil
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Die Chronologie des Vierfachmords von Rupperswil
21. Dezember 2015: Kurz vor Mittag wird die Feuerwehr zu einem Brand in einem Einfamilienhaus in Rupperswil gerufen. Im Innern des Hauses finden die Feuerwehrleute vier Leichen. Es stellt sich heraus, dass die Opfer Stich- und Schnittverletzungen aufweisen. Der Brand wurde absichtlich gelegt. Die Polizei geht von einem Tötungsdelikt aus.
quelle: keystone / patrick b. kraemer
Fast fünf Monate sind seit dem Tag vergangen, an dem in einem Einfamilienhaus in Rupperswil AG eine 48-jährige Frau, deren Söhne im Alter von 13 und 19 Jahren sowie die 21-jährige Freundin des älteren Sohnes brutal getötet worden waren. Die Opfer waren mit Kabelbindern gefesselt. Sie wiesen Stich- oder Schnittverletzungen auf. Ein vorsätzlich gelegter Brand im Haus der Familie sollte die Spuren verwischen.
Die Aufklärung des Falles zog sich in die Länge. An einer ersten Medienkonferenz Mitte Februar dieses Jahres konnten Staatsanwaltschaft und Polizei noch keinen Erfolg vermelden. Zur Klärung des Falles wurde allerdings eine Belohnung von 100'000 Franken ausgesetzt. Damit erhoffte man sich entscheidende Hinweise auf die Täterschaft.
Vierfachmord von Rupperswil AG
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Vierfachmord von Rupperswil AG
Barbara Loppacher, leitende Staatsanwältin der Staatsanwaltschaft Lenzburg-Aarau, informiert wahrend der Medienkonferenz zum Tötungsdelikt Rupperswil.
quelle: keystone / alexandra wey
Bis Mitte Februar waren 250 Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen. Sechs Personen stellten den Behörden die Aufnahmen ihrer Dashcams zur Verfügung. Deren Auswertung, die Einvernahmen oder die Hinweise aus der Bevölkerung führten aber bis zu diesem Zeitpunkt zu keinem Tatverdächtigen.

Rupperswil, AG: Hier wurden im Dezember 2015 vier Menschen getötet – von dem oder den Tätern fehlte bislang jede Spur.
Bild: KEYSTONE
Der Vierfachmord von Rupperswil gehört zu den schwersten Straftaten, die in den letzten Jahrzehnten im Aargau verübt worden sind. Zur Aufklärung wurden so viele Mitarbeiter wie noch nie eingesetzt. Die Ermittler arbeiten rund um die Uhr, an sieben Tagen in der Woche. Die Sonderkommission zählte 40 Mitarbeitende. Dazu kamen weitere Fachleute aus der Schweiz und dem Ausland. (wst/sda)
(wst)
5 perfekte Schweizer Morde
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5 perfekte Schweizer Morde
Heute um 14 Uhr kommt es zu einer mit Spannung erwarteten Pressekonferenz zum Vierfachmord in Rupperswil. (Bild: Kapo AG)
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