
Sag das doch deinen Freunden!
Noch kein Podestplatz und Carlo Janka ist als 25. der einzige Schweizer unter den Top 30 des Gesamtweltcups – für die Schweizer Skifans ist dieser Winter der Horror. Wenn du dich also nicht für die Abfahrt am Lauberhorn vom Samstag interessiert, so ist das durchaus nachvollziehbar. Doch die folgenden acht Punkte werden dich überzeugen, dir das Spektakel auch dieses Jahr anzusehen.
Für uns Schweizer ist es im Ski-Weltcup nicht unbedingt entscheidend, wie weit vorne unsere Fahrer klassiert sind. Viel wichtiger ist eigentlich, dass sie vor die Österreicher fahren. Umso schlimmer die Abfahrt in Wengen vor einem Jahr: Ausgerechnet Hannes Reichelt verhinderte einen Dreifachsieg von Feuz, Janka und Küng.
Was also am Samstag wirklich zählt, ist, dass sich der beste Schweizer vor dem schnellsten Österreicher klassiert. Die Chancen dafür stehen nicht einmal so schlecht. Denn während die Resultate der Schweizer Abfahrer in dieser Saison zu wünschen übrig lassen, ergeht es unseren Nachbarn nicht besser. Zwar konnten sie dank Reichelt, der in Santa Catarina auf den zweiten Platz fuhr, schon einen Podestplatz bejubeln. In der Diziplinenwertung liegt Reichelt als bester Österreicher aber nur gerade einen Platz vor Carlo Janka.
Es gibt im Weltcup kaum ein schöneres Bild als den legendären Sprung über den Hundschopf. Aus einer 15 Meter breiten Spalte zwischen zwei Felsen stürzen sich die Fahrer in die Tiefe und fliegen bis zu 50 Meter weit. Jedes Jahr fragen wir uns: Wann passiert hier der erste schlimme Unfall?
Die Abfahrt am Lauberhorn in Wengen ist der Skiklassiker der Schweiz schlechthin. Es sollte zur Tradition jedes Schweizers gehören, an diesem Samstag an nichts anderes zu denken. Da spielt es keine Rolle, wie sich die Schweizer schlagen, oder ob überhaupt welche mitfahren. Die Abfahrt wird mit der ganzen Familie geschaut: Weil es schon immer so war.
Das erste Highlight des Tages findet bereits vor dem Rennen statt und ist zum Glück nicht an die Leistung der Schweizer Skifahrer geknüpft. Die Patrouille Suisse zaubert jeweils eine Akrobatik-Show in die atemberaubende Bergwelt, die für jedes noch so schwache Rennen entschädigt.
Die Abfahrt in Wengen ist nicht nur ein Skirennen sondern vielmehr ein Volksfest. Jedes Jahr strömen Unmengen von Fans ins Berner Oberland, um im Zielraum oder am Pistenrand ihre Fahnen zu schwingen. Einen besonderen Auflauf gibt es jeweils gegenüber vom Hundschopf. Von dort aus haben die Zuschauer einen perfekten Blick auf die spektakulärste Stelle der Strecke.
Für Samstag sieht das Wetter schlecht aus: Schnee oder Regen in der ganzen Schweiz, dazu Temperaturen um den Gefrierpunkt. Eigentlich ideal, um zu putzen, zu waschen und alles liegen gebliebene zu erledigen. Doch für einmal könnt ihr euch davor drücken. Denn das Ski-Highlights des Jahres darf man natürlich auf keinen Fall verpassen.
Jedes Jahr gleich und trotzdem jedes Jahr wieder schön: Eiger, Mönch und Jungfrau bieten eine einmalige Kulisse für das wichtigste Skirennen der Schweiz. Immer wieder ein Highlight auch der Silberhorn-Sprung mit dem gleichnamigen Gipfel im Hintergrund auf dem letzten Streckenabschnitt.
Trotz schlechtem Winter: Die Abfahrt am Lauberhorn ist für unsere Männer ein tolles Pflaster. Abgesehen vom Rennen 2013 stand in den letzten fünf Jahren in Wengen immer mindestens ein Schweizer auf dem Podest. 2011 und 2015 waren es sogar jeweils zwei. Wir sind deshalb der Meinung: Wenn die Männer in dieser Saison noch einen Podestplatz herausfahren wollen, dann müssen sie das am Samstag in Wengen schaffen.