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Architektur der Zukunft: Die 21 verrücktesten Gebäude

Sieht so die Welt von morgen aus? Das sind die 21 verrücktesten Architektur-Visionen

Wie sieht das Hochhaus der Zukunft aus? Wie wohnen wir im Jahr 3000? Das amerikanische Architekturmagazin «Evolo» zeichnet jährlich die besten Ideen aus. Wir zeigen die spektakulärsten Entwürfe aus den letzten Jahren.
10.04.2016, 19:4610.04.2016, 20:30
<a href="https://twitter.com/RocketXpress" target="_blank">philipp bürkler</a>
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Einige Konzepte sind so schräg und fiktiv, dass sie wohl nie verwirklicht werden. Andere Ideen könnten tatsächlich wegweisend sein, wohin die urbane Architektur in Form, Design und Funktion in den kommenden Jahrzehnten führen könnte.

Zwischen Science Fiction, Utopie und Realität

Dank immer besserer graphischer Darstellungsmöglichkeiten, können Architekten und Designerinnen uns in ihre Fantasiewelt mitnehmen. Architectural Rendering nennt sich die Technik, mit der abstrakte Baupläne in fotorealistische Grafiken verwandelt werden.

Hier kommen die besten und schrägsten Architekturideen der vergangenen Jahre, die das Magazin «Evolo» ausgezeichnet oder zumindest erwähnt hat:

Das horizontale Hochhaus am Central Park

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Bild: Evolo

«New York Horizon» ist das Gewinner-Projekt 2016: Die beiden US-Architekten Yitan Sun und Jianshi Wu wollen ein horizontales Hochhaus in Manhattan. Dafür müsste der Central Park abgesenkt werden. Das horizontale Hochhaus würde um den ganzen Park reichen. Die Wohn- und Bürofläche wäre 80 Mal grösser als beim Empire State Building.

Der «Drohnenstock»

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Bild: Evolo

Der zweite Platz geht an das Projekt «The Hive». Die amerikanischen Architekten Hadeel Ayed Mohammad, Yifeng Zhao und Chengda Zhu nennen es eine Art Docking-Station für Drohnen.

In Zukunft gebe es immer mehr Drohnen, deshalb brauche es einen Ort, wo die «Flying Robots» starten und auf neue Aufträge warten könnten.

Der Datenturm in Island

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Bild: Evolo

Der dritte Platz geht dieses Jahr an Valeria Mercuri und Marco Merletti aus Italien. Ihr Data Tower in Island soll Daten für Unternehmen speichern. Der Turm ist ein riesiger Server.

Schon bald dürfte es zu einem Problem werden, die weltweiten Daten an einem Ort sicher zu speichern, so die Befürchtung der beiden. Datentürme sollen da Abhilfe schaffen.

Das Spital der Zukunft

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Bild: Evolo

Im Trans-Pital eines chinesischen Architekten-Kollektivs bewegen sich die vertikalen Türme auf und ab und funktionieren wie ein Lift. Patienten werden beispielsweise von der Notaufnahme direkt über die Verschiebung der Gebäudeteile in die entsprechende Abteilung überwiesen. Ziemlich Science Fiction.

Das wachsende Hochhaus

Bild: Evolo

Noch mehr Science Fiction gefällg? Das Hochhaus des New Yorker Designers Sizhe Chen soll selbständig wachsen wie ein Baum. Gleichzeitig soll es die schlechte Grossstadt-Luft filtern. Ein riesiges Vakum auf dem Grund des Gebäudes saugt schlechte Luft ein. In den oberen Etagen wird sie von Filtern gereinigt.

Damit nicht genug: Die dreckigen Luft-Partikel sollen gesammelt und für den organischen Weiterbau des Gebäudes sorgen. Jeder Faden an der Fassade entspricht etwa einem Jahr, ähnlich wie Ringe bei Bäumen.

Vertikales Quartier statt Slum für Hanoi

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Bild: Evolo

Vietnamesische Designer wollen ihre Hauptstadt Hanoi verschönern. Hanoi ist von der Grösse her vergleichbar mit London. Obwohl die Wirtschaft floriert, leben die Menschen in Hanoi aber immer noch in armen Verhältnissen. Mit einem «Happy Tower» soll das Leben in Hanoi nun angenehmer werden.

Die horizontale Dichte von Hanoi soll vertikal weitergeführt werden. Der mittlere «Stamm» dient als Lift.

Das neue Arkadien

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bild: evolo

Deutsche Architekten denken bereits das 22. Jahrhundert. Unsere Gedanken sind dann in der Cloud und wir Menschen nicht nur unsterblich sondern grösstenteils mit Technologie verschmolzen. Deshalb verspürten die Menschen im 22. Jahrhundert das Bedürfnis nach einer Rückbesinnung auf die physische Welt, so die Idee. Das Gebäude soll Menschen zusammenbringen, um «das physische Leben gemeinsam zu geniessen.»

Die Grafik ist eine Anlehnung an humanistische Künstler, die zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert in ihren Landschaftsgemälden die Sehnsucht nach den Arkadien darstellten.

Die Stadt in der Wolke

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Bild: Evolo

Britische Architekten wollen ganz hoch hinaus. Ihre Kumulus-Wolke soll eine vertikale Stadt sein, die bis zu einem Kilometer hoch sein soll. Auf 210 Etagen sollen Menschen leben, arbeiten und einkaufen.

Das Einfamilienhaus als Haufen

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Bild: Evolo

China hat sich in den vergangenen Jahren radikal verändert. Zahlreiche historische Stadtviertel wurden abgerissen und Jahrhunderte alte Kultur ging verloren. Auch weltweit gleichen sich Städte immer mehr.

Für die australischen Designer ist das ein Verlust an Diversität und gemeinschaftlichem Zusammenleben. Mit «Vertical Shanghai» wollen sie ein Stück «Lokales» in die Stadt zurückbringen. Ein Einfamilienhausquartier aufgetürmt als riesiges Wohnhochhaus.

Alle Ökosysteme in einem Gebäude

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Bild: Evolo

So sieht das polnische Architekten-Team Bomp die Zukunft: Ihr «Essence Skyscraper» ist ein Turm mit elf verschiedenen Ökosystemen. Vom tropischen Regenwald mit Wasserfall bis hin zum arktischen Gletscher. Ideal für Grossstädte wie Tokio oder New York.

Wer am Wochenende Lust auf Gletscherwandern oder einen Ausflug in einen tropischen Dschungel hat, geht in den «Essence Skyscraper». Das Gebäude wäre mehr als 1000 Meter hoch.

Die Stadt in der Fabrik

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Bild: Evolo

New York City war früher eine Stadt der Industrie. Im 20. Jahrhundert änderte sich die Wirtschaft in Richtung Finanzen, Versicherungen und Immobilienmarkt. Mit ihrem Projekt «Vertical Factories in New York City» wollen Architekten aus Grossbritannien die Industrie zurück in die Stadt holen. Um Platz zu sparen sollen die insgesamt 21 Fabriken vertikal gebaut werden. Jeder Turm bietet Platz für 52 bis 81 kleine Firmen und etwa 1000 Jobs.

Die Bio-Pyramide

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Bild: Evolo

Die «Desertification» – also die Ausbreitung der Wüsten – schreitet weltweit voran. Immer mehr fruchtbares Land wird zur Wüste. Alleine die Sahara vergrössert sich jährlich um die Fläche des Kantons Thurgau.

Ein amerikanisches Design-Team schlägt deshalb Bio-Pyramiden vor. Die alten Pyramiden werden durch eine Art Treibhaus erweitert und als Biosphäre genutzt. Gebrauchtes und schmutziges Wasser wird recycelt und wieder in den Kreislauf gebracht. In der Bio-Pyramide gibt es auch ein Museum, Touristen-Attraktionen und eine Universität.

Himmels-Terrassen

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Bild: Evolo

Hochhäuser sind zwar praktisch, um möglichst viele Menschen darin unterzubringen. Wirklich angenehmen Lebensraum bieten sie aber nicht, da es ausserhalb der Wohnungen keine horizontalen Flächen gibt, auf denen man sich aufhalten kann. Der Alltag der Menschen spielt sich vorwiegend auf dem Strassen-Level ab.

Ein Team aus Malaysia will Wohnen in luftiger Höhe angenehmer machen. Auch die Freizeit soll sich hoch oben abspielen. Ganze Stadtzonen sollen horizontal weit über der eigentlichen Stadt entstehen.

Der Turm zu Babel aus dem Drucker

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Bild: Evolo

Das ideale Wohnhaus in der Wüste? Fast das komplette Gebäude soll mit einem 3D-Drucker erstellt werden. Der Rohstoff dafür ist Sand. Unter der Erde sind die einzelnen Gebäude durch ein multifunktionales Tunnelsystem verbunden, das Wurzeln eines Baums ähnelt. Die Idee der chinesischen Designer ist es, mit den Gebäuden und ihren «Wurzeln» die Ausdehnung von Sanddünen zu begrenzen.

Das Tesla-Wohnhaus

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Bild: Evolo

Gotham-City im Batman-Film? Tatsächlich könnte das Design aus einem Batman-Film stammen. Mit dem Auto kann man bequem in alle Etagen fahren, auch zu den Shops und Wohnungen. Zugang gibt es auch über das Wasser. Weil das Gebäude in Hong Kong direkt über dem Meeresspiegel stehen soll, ist es auch bequem mit einem Boot oder Schiff zu erreichen. Ein Haus für alle Transportmittel.

Der Polarkappen-Schirm

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Bild: Evolo

Die Polkappen schmelzen und lassen den Meeresspiegel steigen. Der amerikanische Architekturstudent Derek Pirozzi will deshalb an den Polen Regenschirm-artige Forschungsstationen erreichten. Die pilzähnlichen Gebäude sollen Ozeanwasser speichern und einfrieren, um es anschliessend wieder aufzutauen und es im Kreislauf fliessen zu lassen. Das weitere Schmelzen von Eis soll so verhindert werden. Der Baldachin soll die Wärmeaufnahme auf dem arktischen Eis reduzieren und gleichzeitig Sonnenlicht speichern.

Leben in der Luft

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Bild: Evolo

Fast wie Laputa in Gullivers Reisen: Chinesen wollen mit dem «Light Park» ein ganzes Stadtviertel fliegen lassen. Ein mit Helium gefüllter Ballon sowie solar-betriebene Propeller sollen Parks, Sportanlagen, Restaurants und Wohnungen in der Luft halten.

Peking sei so überfüllt mit Menschen, Autos und Häusern, da brauche es Ausweichmöglichkeiten in die Luft, so die Begründung.

Leben in der Stratosphäre

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Bild: Evolo
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Bild: Evolo

Irgendwann spielen wir alle «Stratosphären-Ping-Pong» und Felix Baumgartner ist dann nicht mehr der einzige Mensch, der sich ein bisschen in der Stratosphäre aufgehalten hat: Die Menschen um das Jahr 3000 sollen nicht mehr auf der Erde, sondern in der Stratosphäre leben. Dazu braucht es eine riesige, den ganzen Erdball umspannende, Megastruktur, die in der Schwerelosigkeit schweben würde. Eine Verbindung zur Erde wäre damit nicht nötig.

Die Arche nach der Apokalypse

Bild: Evolo

Nach Kriegen, Katastrophen oder Meteoriteneinschlägen könnte unsere Welt verwüstet werden. Das «Zero»-Hochhaus-Projekt ist deshalb die Kultur-Arche nach der Apokalypse. Hier können Unternehmen, Regierungen, Universitäten und Bürger vor dem Armageddon ihre digitalen Daten speichern.

Im Falle eines Beinahe-Weltuntergans könnten die überlebenden Menschen nachher mit den gesicherten Daten die Gesellschaft wieder aufbauen. Der thailändische Architekt Ekkaphon Puekpaiboon, glaubt, der Wiederaufbau sei auch möglich, wenn die Menschen nochmals von null anfangen müssten, daher der Name «Zero».

Irgendwann auf dem Mars ...

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Bild: Evolo
Leben auf dem Mars: Mit fahrbaren Gebäuden.
Leben auf dem Mars: Mit fahrbaren Gebäuden.
Bild: Evolo

Ab zum Mars: Falls wir jemals auf dem Mars leben sollten, müssten wir den roten Planeten zuerst bewohnbar machen. Aus Spanien kommt der Vorschlag, den Marsboden während den ersten Jahrzehnten nach unserer Ankunft mit fahrenden Gebäuden umzugestalten. «Terraforming» nennt die Wissenschaft diesen Vorgang.

Die fahrenden Häuser würden im Marsboden nach Mineralien suchen und mit diesen Treibhausgase produzieren. Durch den CO2-Ausstoss gäbe es eine Klimaerwärmung. Auf dem eiskalten Mars würde sich eine Atmosphäre bilden und dadurch eine für die Menschen angenehme Temperatur entstehen.

... oder um den Mars herum

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Bild: evolo

Falls es mit dem Mars auch nicht klappen sollte, können wir ja immer noch den Mars verlassen und um ihn herum leben. Der «Mars-Ring» eines ukrainischen Teams ist eine lineare Stadt rund um den roten Planeten. Das riesige «Gebäude» ist eingeteilt in Wohn- und Grünflächen. Die Grünflächen sollen übrigens die Natur der Erde simulieren. Wälder, Bäche, Meere und Berge.

Und jetzt: Der Blick zurück: So stellten sich die Menschen vor rund 100 Jahren das Leben in der Zukunft vor

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Das Leben im Jahr 2000: So stellten sich die Menschen vor rund 100 Jahren das Leben in der Zukunft vor
Fahrende Häuser.
quelle: preconstruct / high level photog
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